Brinkhaus GmbH

Brinkhaus verlagert Teile der Produktion

WARENDORF - Nach 157 Jahren ununterbrochener Produktion am Standort Warendorf beabsichtigt Brinkhaus, einer der größten deutschen Bettwarenhersteller, Teile seiner Produktion nach Polen zu verlagern. Betroffen sind ca. 140 der insgesamt knapp 240 Mitarbeiter.

Aufgrund zunehmender Billigimporte aus Osteuropa und China sind wir in Warendorf nicht mehr wettbewerbsfähig", begründet Geschäftsführer Hermann Josef Brinkhaus diesen radikalen Schritt.

Den höchsten Mitarbeiterstand hatte das 1847 in Warendorf gegründete Textilunternehmen in den 60er Jahren mit ca. 1.000 Mitarbeitern. In den letzten Jahrzehnten wurde mit Hilfe von Rationalisierungs-Investitionen der Personalstand auf knapp 240 abgebaut, und das bei steigender Produktion und steigenden Umsätzen. Gleichzeitig wurden arbeitsintensive Teile der Produktion an Lohnbetriebe im kostengünstigen Osteuropa vergeben. "Ohne diese Maßnahmen wäre Brinkhaus längst nicht mehr am Markt", so der Geschäftsführer.

Aber auch diese Maßnahmen reichen heute nicht mehr aus. Wesentliche Teile der Produktion von Decken und Kissen sind immer noch so arbeitsintensiv, dass Brinkhaus mit seiner Produktion in Warendorf gegen die Konkurrenten aus China und Osteuropa nicht mehr wettbewerbsfähig ist. "Wir sehen keine Perspektive mehr am Hochlohnstandort Warendorf und sind deshalb gezwungen, zu handeln."

Brinkhaus hatte bereits in 2003 einen Betrieb in Polen eröffnet, um dort die bislang an osteuropäische Lohnunternehmer vergebenen Aufträge selbst zu fertigen. Weberei und Veredlung sowie Verwaltung, Vertrieb und Logistik sind mit ihren ca. 100 Mitarbeitern von der Maßnahme zunächst nicht betroffen. Die Geschäftsleitung beabsichtigt, kurzfristig mit dem Betriebsrat Verhandlungen über die Verlagerung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Mitarbeiter aufzunehmen.
aus Haustex 03/04 (Wirtschaft)