Neues Matratzen-Anmess-System von ASM Steuerungstechnik

Objektive Matratzenwahl per "Bodyscan"

BAD WÜNNENBERG-HAAREN - Erinnern Sie sich? - In der Dezember-Ausgabe der Haustex wurde auf den Seiten 88 und 89 die Heimtextil-Premiere eines neuen, revolutionären Anmess-System angekündigt, das wissenschaftlich basiert und deshalb objektiv die Matratzenauswahl am POS erleichtert. Ersonnnen, entwickelt und gebaut wurde der Prototyp dieses Systems bei der Firma ASM Steuerungstechnik in Bad Wünnenberg Haaren unter Federführung von Prof. Dr. Gudrun Täuber und Geschäftsführer Maurycy Sowka.

Dass die beratungs- und verkaufsunterstützende Innovation zunächst unter der Bezeichnung "Genesis" propagiert wurde, hat einen guten Grund, sagt doch der aktuelle und endgültige Name "Bodyscan" bereits alles über die dem Anmess-Verfahren zugrunde liegende Technologie aus.

Wie die nebenstehende Abbildung verdeutlicht, werden durch einen im Stehen durchgeführten Scann individuelle Körperdaten des Verbrauchers in Bezug auf Profil, Größe und Gewicht automatisch in das System eingelesen und durch weitere, per Checkliste vom Berater erfragte Daten systematisch ergänzt. Dabei ist zur Vermessung des Körperprofils anzumerken, dass hier zwecks Empfehlung einer bestimmten Matratzen-Zonenstruktur die Daten zum Schulter-, Taillen- und Beckenbereich sowie zur Wirbelsäulenlordose erfasst werden. Dagegen erlauben die ermittelten Werte zu Größe und Gewicht sowie die aufgenommenen Daten zum persönlichen Liege-Empfinden unter anderem Rückschlüsse auf den Härtegrad der auszuwählenden Matratze. Mit Hilfe eines Datenabgleichs errechnet Bodyscan anschließend die drei aus dem jeweiligen Handelssortiment am besten für den Kunden geeigneten Matratzen, immer unter Einbeziehung entscheidender Produktmerkmale wie eben Zonenstruktur und Härtegrad. Parallel dazu bleibt der Beratungskontakt zum Verkäufer erhalten, denn emotionale Aspekte wie softiger Touch oder Bezugsstoff-Varianten bedürfen nach wie vor einer Klärung im begleitenden Gespräch. Die erforderlichen Produkt-Kenndaten der von Händler zu Händler unterschiedlichen Matratzen-Sortimente werden vor der Inbetriebnahme von "Bodyscan" durch ein besonderes Mess-Verfahren eingespeist und bewertet. Danach sind diese Daten in einer speziellen Datenbank im "Bodyscan"-System des Händlers hinterlegt. Etwaige Änderungen oder Erweiterungen stellen kein Problem dar, zumal das System vorhandene Sortimentslücken aufzeigt und zudem Entscheidungshilfen in Sachen Sortimentsgestaltung gibt. Wie ist so etwas möglich? Das "Bodyscan"-System des Händlers ist per Daten-Stick mit einer wesentlich umfangreicheren Datenbank bei ASM vernetzt, in der - fortlaufend überarbeitet - aktuelle ergonomische Daten allgemeiner Natur sowie solche zu neu im Markt eingeführter und getesteter Matratzen zu finden sind. Das soll durch enge Kooperationen der Firma ASM mit anerkannten Prüf- und Forschungsinstituten gewährleistet werden, die ihrerseits ihre im Rahmen von Matratzentests ermittelten Messergebnisse zur Verfügung stellen und als Gegenleistung von den am POS mittels "Bodyscan" gewonnenen ergonomischen Verbraucher-Daten profitieren. Dass diese Zusammenarbeit unter strenger Einhaltung der Datenschutz-Bestimmungen geschieht, ist selbstverständlich.

Somit bekommt der Handel die einmalige Chance, seinen Kunden dauerhaft Beratungsleistungen und ein Matratzen-Sortiment anbieten zu können, dass auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse die neuesten Produkte enthält und von daher alle Kriterien einer objektiven Qualitätssicherung erfüllt. Genau das wird ASM durch ein entsprechendes Gütesiegel dokumentieren. Dieses Siegel soll dem Konsumenten sowohl unter ergonomischen und ökologischen Aspekten (Öko-Tex Standard) als auch mit Blick auf die voraussichtliche Nutzungsdauer des Produkts (Herstellergarantie) die notwendige Sicherheit geben. Die kundenbezogene Qualitätssicherung erfolgt durch den ergonomischen Abgleich per "Bodyscan", der Aufschluss darüber gibt, welcher Matratzentyp mit welchen speziellen Produkteigenschaften den individuellen Lagerungsbedürfnissen der vermessenen Person und deren zusätzlichen Wünschen hinsichtlich allergischer Reaktionen, Wärmeempfinden usw. entspricht. Ferner bleibt die persönliche Beziehung zwischen dem Endkunden und dem Verkäufer/Händler als direktem Ansprechpartner bestehen, so dass die unbestrittenen Vorteile des stationären Handels vor allem auf dem Service-Sektor weiterhin genutzt werden können. Darüber hinaus ist auf Sicht geplant, dass der Handel seine Kompetenz durch zusätzliche, per PC gespeicherte Informationen erhöhen kann, die Themen wie "Ergonomie", "Allergien", "Materialkunde", "Produkteigenschaften" oder "Pflegehinweise" betreffen. Diese Informationen lassen sich bei Personalschulungen effizient einsetzen.

Logischerweise steigt durch eine mit innovativer Technik ausgestattete "Bodyscan-Beratungsinsel" die Attraktivität des gesamten Geschäfts, zumal sich die Anmess-Station nach dem Baukasten-Prinzip auch mit dem von ASM erfolgreich vertriebenen Matratzen-Präsentationssystem "testomat" auf einer vergleichsweise geringen Grundfläche kombinieren lässt. In Verbindung mit Lasershows oder Beratungstagen erhält das Ganze einen regelrechten Event-Charakter. "Die Anschaffungskosten für eine "Bodyscan"-Station werden finanziell niemanden überfordern, zumal wir auch ein Finanzierungsangebot ausgearbeitet haben", mochte sich Maurycy Sowka im Vorfeld der Heimtextil nicht auf den letzten Cent genau festlegen. Interessenten können die Revolution in Sachen Liegeberatung auf dem Messestand in Halle 9.1 in Aktion erleben und auf Herz und Nieren prüfen. Bleibt zu hoffen, dass "Bodyscan" neben seinen Personal unterstützenden und damit verkaufsfördenden Qualitäten dazu beitragen wird, den Absatz höherwertiger Matratzen zu forcieren.
aus Haustex 01/04 (Sortiment)