Mitgliederversammlung des Verbandes der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI)

Neuer Vorstand gewählt

MAINZ - Der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI) ist seit 88 Jahren als Interessenvertretung für die Produkte Federn und Daunen sowie für die damit gefüllten Bettwaren tätig.

Im Jahr 1915 als Diskussionskreis der Bettfedernfabriken gegründet (ehemals: Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Bettfedernindustrie) und nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem mit der Zuteilung der Rohfedernimporte und der Marshallplanhilfe beschäftigt, gilt der VDFI heute als Verband, der sich aktiv und erfolgreich für das Produkt Federn und Daunen sowie für die entsprechend gefüllten Fertigprodukte einsetzt.

Im VDFI sind derzeit 29 Mitgliedsfirmen organisiert, deren führende Repräsentanten sich regelmäßig in der ersten Jahreshälfte zu ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung zusammenfinden. In diesem Jahr standen unter anderem die Themen Heimtextil 2004, technische Fragen zur Füllkraft bzw. zur Durchführung der quantitativen Analyse auf der Tagesordnung. Außerdem wurde über neuere Erkenntnisse zur Beanspruchungsprüfung von Federn und Daunen, über die Aktivitäten des Verbandes der Europäischen Bettfedern- und Bettwarenindustrie (EDFA), die des Internationalen Daunen- und Federnbüros (IDFB) sowie über die künftige PR-Arbeit beraten.

Zum Publikumstag der Heimtextil vertritt der VDFI nach wie vor die Meinung, dass der riesige organisatorische Aufwand in keinem Verhältnis zum bescheidenen Medien-Echo steht. Deshalb sprachen sich die VDFI-Mitglieder einstimmig dafür aus, dass speziell für den Bettwarensektor in Zukunft auf den Publikumstag verzichtet werden sollte. Den Bettwaren fehlt der modische Akzent, so dass sie nicht gerade als Publikumsmagnet fungieren, was sich auch in der geringen Presseresonanz widerspiegelt. Die VDFI-Mitglieder regen daher an, spätestens nach Ablauf der drei Probejahre eine sachliche Bilanz zu ziehen und die Veranstaltung unter Abwägung von Kosten und Nutzen kritisch zu bewerten.

Außerdem beschäftigte sich die VDFI-Mitgliederversammlung mit verschiedenen technischen Themen wie zum Beispiel der Füllkraft-Bestimmung einer Ware, der Organisation von Rundversuchen sowie der Abstimmung von nationalen, europäischen und internationalen Prüfbestimmungen und Anforderungen. Die Vorbereitung, Abstimmung und ggf. Änderung von vorhandenen technischen Prüfmethoden gehört zu den Aufgaben, die grenzüberschreitend im Sinne der Vereinfachung und Transparenz vorangetrieben werden müssen. Ferner wurden neue, auf europäischer Ebene entwickelte Prüfverfahren beraten und anschließend darüber diskutiert, ob deren breitere Anwendung auf dem nationalen Markt erfolgen sollte. Dies gilt vor allem für die neue europäische Prüfmethode unter dem Kurztitel "Dynamische Ermüdungsbeanspruchung des Füllmaterials (EN 12936)".

In der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Paul-Friedrich Metz, Treude & Metz in Bad Laasphe, wurde diese Methode weiterentwickelt, und es wurde überprüft, wie sich die Füllkraft einer Ware bei intensiver Beanspruchung (Stampfungen von 5.000 Kompressionszyklen bei einem Druck von 2.500 pa) verhält. Als Ergebnis darf festgehalten werden, dass die gepüften Federn und Daunen trotz dieser intensiven Beanspruchung kaum an Füllkraft verloren haben, da sich das Material nach kurzer Zeit wieder regeneriert hat. Diese und andere Erkenntnisse werden im Rahmen einer langfristig angelegten PR-Arbeit zum Thema Federn und Daunen (Gewinnung, Verbreitung, Gebrauch, Entsorgung, Hausstauballergie) aufbereitet und sukzessive veröffentlicht. Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit wird mehr denn je auf eine supranationale Abstimmung geachtet, um ein geschlossenes Gesamtkonzept zu entwickeln, das den Informations- und Schulungserfordernissen in den einzelnen Ländern Rechnung trägt.

Zusätzlich stand während der diesjährigen Mitgliederversammlung die turnusmäßige Neuwahl des Vorstandes an. Der besteht jetzt aus dem Vorsitzenden Friedrich Verse, Bielefelder Bettfedernfabrik Verse, dem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Paul-Friedrich Metz, Bettfedern- und Daunenfabrik Treude & Metz in Bad Laasphe, sowie Wilhelm Beneker, Bettfedernfabrik Möhlenpage in Lemförde, Hermann Josef Brinkhaus, H. Brinkhaus in Warendorf, sowie Peter Kerstan, Carl Breiding & Sohn in Soltau.
aus Haustex 08/03 (Wirtschaft)