Neckermann.de

Verjüngung im Online-Geschäft


Frankfurt/M. - Der KarstadtQuelle-Konzern beginnt mit der Neuausrichtung seines Versandhandelsgeschäfts. Dabei kommt der Reorganisation des Distanzhandels mit dem Schwerpunkt E-Commerce besondere Bedeutung zu. Ziel ist es, Quelle als Deutschlands größtem Versandhändler eine verbesserte Marktposition zu verschaffen. Darum setzt man beim Tochterunternehmen Neckermann stärker als bisher auf die Bestellwege Internet und TV.

Als einen ersten Schritt in die Richtung bezeichnet der Konzern die Umbenennung des Neckermann-Versands ab 1. Januar 2006 in neckermann.de. Gleichzeitig wird das Unternehmen als Versender für die junge, moderne Familie positioniert. Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der KarstadtQuelle AG: "Mit neckermann.de werden moderne und zeitgemäße Formen des Homeshopping konsequent weiter entwickelt. Online-Handel ist der Weg zu künftigem Wachstum und Gewinn."

Neckermann.de ist eine 100-prozentige Tochter des Einzelhandelskonzerns und nach Firmenangaben gemeinsam mit Quelle "die klare Nummer Zwei" nach Umsatz im deutschen Online-Handel, hinter ebay. Der Umsatz im Online-Handel beläuft sich gegenwärtig auf rund 8 Mrd. Euro. Bis 2007 soll sich der Umsatz laut KarstadtQuelle auf etwa 12,7 Mrd. Euro steigern. Bei Neckermann stieg der Umsatz in den ersten drei Quartalen des Jahres um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr "und ist hoch profitabel", versichert der Konzern. Der Anteil des Online-Geschäfts an der Gesamtnachfrage lag in den ersten neun Monaten 2005 bei 30 Prozent.

Um die Attraktivität des Internet-Portals zu steigern, bietet neckermann.de externen Partnern auf Provisionsbasis den Zugang zu zehn Mill. Besuchern pro Monat. Neckermann.de wickelt dabei den gesamten Bestellprozess ab und leitet den Auftrag an den Partner weiter. Hinzu kommen neue Vertriebskanäle des Homeshoppings: Einkaufen per Handy, interaktives Fernsehen sowie als neueste Form neckermann.tv. Dabei handelt es sich um das erste deutschsprachige Unterhaltungsformat für das Internet.

Neckermann.de als Online-Standbein des Versandunternehmens wurde 1995 gegründet. Fünf Jahre später hatte es den break-even-Punkt erreicht. Der Versandhandel der KarstadtQuelle AG besteht künftig aus neckermann.de in Frankfurt/M. und Quelle in Fürth. Verantwortlich für die Versandhandelsgeschäfte von Karstadt Quelle ist ab Januar 2006 Konzernvorstand Marc Sommer (43), zuletzt bei Bertelsmann tätig. Geschäftsführer der künftigen neckermann.de GmbH sind Harald Gutschi und Bernd Oppenrieder.
aus Haustex 01/06 (Wirtschaft)