Tom Tailor

Marktanteile von Bed & Bath stetig ausgebaut


Hamburg - Im Jahr 2000 hat sich das Hamburger Unternehmen "Tom Tailor" mit seiner ersten Bed & Bath-Kollektion in den schwer umkämpften Haustextilienmarkt gewagt. Mit den beiden Lizenznehmern H. u. W. Schmänk und JMA Deutschland GmbH wurde diese Produktlinie in den vergangenen vier Jahren erfolgreich ausgebaut.

Die Einführung der Produkte in den Segmenten Bettwäsche und Frottierwaren gingen einher mit dem Wellness-Trend. "Tom Tailor" hatte die Entwicklung richtig eingeschätzt und reagierte mit einer Produktlinie, die die unverwechselbare junge, sportive Handschrift des Labels trägt, wie man es schon aus der Bekleidungsbranche gewohnt war. Gestartet ist "Tom Tailor Bed & Bath" mit einer sehr sportiven, basic-orientierten Kollektion. Nach und nach wurden die Themen vielseitiger und lebhafter und sprechen heute ein breites Kundenspektrum an. Übergrößen sowie Kinderbettwäsche wurden ebenfalls entwickelt.

"Tom Tailor" wollte bei der Entwicklung und Produktion der Bed & Bath-Linie wie bei allen Accessoires-Kollektionen auf das Wissen und die Erfahrung kompetenter Partner bauen und vergab so auch für Bettwäsche und Frottierwaren je eine Lizenz. Die Bettwäsche wurde von Beginn an von der H. u. W. Schmänk GmbH produziert, die Frottierwaren von der JMA Deutschland GmbH. "Dies sind unsere beiden kompetenten Partner im Bereich Bed & Bath,, mehr Lizenznehmer wird es hier nicht geben", erklärt Lizenzmanagerin Iska Penaranda-Hohner. Auf diese Weise will "Tom Tailor" eine enge Zusammenarbeit und optimale Betreuung gewährleisten.

In beiden Bereichen erscheinen zwei Kollektionen im Jahr, die in enger Zusammenarbeit zwischen "Tom Tailor" und den Lizenzpartnern entwickelt werden. Pro Kollektion gibt es mehrere Designmeetings, bei denen auch die Hersteller ihre Ideen und vor allem ihre Erfahrungen und Markteinschätzungen mit einbringen. "Die Lizenzpartner agieren seit langem erfolgreich auf dem Fachmarkt und ergänzen unser Know-how aus dem Textilhandel optimal", so Hohner. "Tom Tailor" nutzt die eigenen Erfahrungen aus der Bekleidungsbranche auch im Lizenzbereich. Nicht unerheblich ist vor allem der Einfluss bei Mustern und Farben. Ein Vorteil für "Tom Tailor" und seine Lizenznehmer: Sie können entsprechend schnell reagieren und angesagte Trends kurzfristig auf Bettwäsche und Handtücher projizieren.

Enge Zusammenarbeit

Das Angebot der Bed & Bath-Artikel ist seit der Markteinführung viel breiter geworden, die Kollektionen umfangreicher. Heute werden pro Kollektion vier Themen mit jeweils drei verschiedenen Dessins produziert. Allerdings ist die Ideenvielfalt in der Entwicklungsphase noch viel größer. Zu jedem Thema werden zunächst bis zu sechs Vorschläge vorgestellt. Noch bevor die ersten Entwürfe aufs Papier kommen, werden in einem ersten Designmeeting die Themen, Trends und Farben ausgewählt, Materialien besprochen und Inspirationen gefunden. Bei dem darauf folgenden, zweiten Designmeeting werden dann die ersten Vorschläge zu den verschiedenen Themen diskutiert und ausgewählt. Aus den Vorschlägen werden Dessins, in den Gesprächen zwischen der Kreativabteilung von "Tom Tailor" und den Verantwortlichen der Lizenzpartner Schmänk und JMA werden Farbgebung und Muster festgelegt.

Dies ist oft gar nicht so einfach. "Die Vorlagen sind sehr gelungen. Es fällt schwer, hier einzelne Themen auszusortieren", verrät Hans-Jürgen Schmänk, Geschäftsführer der Schmänk GmbH. Eines ist jedenfalls klar, die Kollektion für die nächste Herbst/Winter-Saison präsentiert sich sehr vielschichtig: Orientalische Elemente wird es geben, winterliche Dessins in Eisfarben und Aquatönen, weihnachtliche Inspirationen mit barocken Formen und festlichen Kolorits sowie ein bunter Mustermix in leuchtenden Signalfarben wird sicherlich all diejenigen ansprechen, die die graue Jahreszeit wenigstens aus den eigenen vier Wänden verbannen wollen.

Beim dritten, so genannten Prototypenmeeting geht es richtig ins Detail. Die Zusammenarbeit ist noch einmal sehr intensiv, Muster und Farben bekommen ihren letzten Schliff, bis die endgültigen Dessins feststehen. Da dieser Schritt sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, wird dieses Treffen mit den beiden Lizenznehmern jeweils einzeln durchgeführt. Im vierten, so genannten Finalmeeting werden die Entwürfe für die Dessins schließlich frei gegeben und die Preise festgelegt.

Die Bettwäsche gibt es in den verschiedenen Qualitäten Linon, Satin und Biber. Für die Herbst/Winter-Saison bietet "Tom Tailor" auch schon Kuscheldecken an. "Bed & Bath war ein erster Schritt im Bereich Haustextilien. Wir können uns gut vorstellen, neue Linien für weitere Wohnbereiche zu erarbeiten", sagt Hohner.

Gesamtes Leistungsspektrum im Showroom

In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Gesicht von "Tom Tailor" stark gewandelt. Brachte man die Marke bis dahin nur mit trendiger, sportlicher Männerkleidung in Verbindung, so reicht die Bandbreite heute von der Unterwäsche bis zum Handtuch, vom Schuh bis zum Parfüm. Neben den fünf textilen Labels Sportswear, Man, Woman, Boys and Girls und Mini gibt es mittlerweile zwölf Lizenzlinien: Fragrance, Shoes, Eyewear, Watches & Jewels, Belts, Bags, Bed & Bath, Leatherwear, Socks und Underwear. In über 80 Ländern wird "Tom Tailor" verkauft. Kunden aus aller Herren Länder treffen sich im Fashioncenter am Stammsitz in Hamburg, dem größten der bundesweit zehn Showrooms. In dem großflächigen, Licht durchfluteten Raum wird den Kunden die gesamte Kompetenz präsentiert und kann hier direkt geordert werden. Der neue Showroom ist das Herzstück des Anbaus vor zwei Jahren. Für knapp 7 Mill. Euro wurde der 4.000 qm große Anbau realisiert. Besprechungsräume und Büros sind neu entstanden. Unter anderem schaffen 610 qm Bürofläche Platz für 100 neue Arbeitsplätze, die schon besetzt sind. Der Vorstand - Uwe Schröder, Burkhard Stuhlemmer und Guido Dohm - erwartet auch in Zukunft Wachstumsraten im zweistelligen Bereich. "Tom Tailor" hat 2004 einen Handelsumsatz von 432 Mill. Euro erzielt.

Das Unternehmen ist in rund 80 Ländern mit etwa 45.000 Verkaufsstellen vertreten. Allein in Deutschland gibt es mehr als 600 Shop-in-Shop-Flächen. Zudem betreibt man seit zwei Jahren eigene Stores. Neun wurden bislang in deutschen Städten eröffnet. Erst im September 2004 wurde der erste Mega-Store in Hamburg mit einer Verkaufsfläche von über 1.400 qm im Hanse-Viertel eingeweiht. Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 700 Mitarbeiter, allein 500 Menschen arbeiten am Stammsitz in Hamburg und in den "Tom Tailor"-Stores. In den eigenen Stores werden alle bekleidungsaffinen Lizenzkollektionen mit präsentiert. Zudem besondere Specials und saisonal abhängig weitere Höhepunkte aus allen Lizenzbereichen, darunter eben auch Bed & Bath.
aus Haustex 05/05 (Wirtschaft)