Tabrizian auf persische Teppiche spezialisiert

Neue Sortimente und neue Vertriebswege angedacht

Zu den alt eingesessenen Firmen im deutschen Markt zählt sich Tabrizian Orient-Teppiche. Aber das Orientteppich-Importunternehmen in Frankfurt fühlt sich keineswegs alt. Neue Sortimente und möglicherweise auch neue Vertriebswege sollen den in den letzten Jahren leicht reduzierten Aktivitäten neuen Schwung geben.

Seniorchef Ali Asghar Tabrizian hält das Ruder noch immer fest in der Hand. Bereits 1949 gründete er seine Orientteppich-Importfirma in Bremen. Seit 1955 ist das Unternehmen in Frankfurt ansässig und nach verschiedenen Umzügen seit drei Jahren in der Gutleutstraße im ehemaligen Wissenbach-Haus mit 1.300 qm Lagerfläche etabliert. Wurde früher ein Vollsortiment mit handgeknüpfte Teppichen aus fast allen Ursprungsländern geführt, hat sich Tabrizian heute auf persische Teppiche spezialisiert. Täbriz, Nain, Moud und Bidjar bilden die Hauptprovenienzen. Daneben finden sich im begrenzten Umfang südpersische Nomadenteppiche. Auch alte und antike Ware gibt es bei Tabrizian. Aber die will der Seniorchef nicht verkaufen.

Ali Asghar Tabrizian nennt für die Konzentration auf die persische Ware persönliche Gründe. Dass er sich gerade auf die handgeknüpften Teppiche aus dem Iran spezialisiert hat, liegt an seinen Wurzeln. Seine Familie ist seit fast 60 Jahren dort im Teppichgeschäft aktiv. In Täbriz gibt es eine eigene Fertigung, die auch Sonderbestellungen ermöglicht. Die engen Familienbindungen zum Iran erleichtern das Geschäft erheblich. Tabrizian: "Teppichgeschäfte sind Vertrauenssache."

Allmählich allerdings zeichnet sich bei Tabrizian in Frankfurt ein Generationswechsel ab. Sohn Assad, bereits seit 1998 im Importunternehmen aktiv und seine Schwester Nares, ebenfalls mit Teppichen groß geworden, sollen die Firma übernehmen. Assad Tabrizian denkt bereits wieder über eine Ausweitung des Sortimentes nach. Preisgünstigere Ware vor allem aus Indien soll das Angebot komplettieren. Auch wird über Möglichkeiten, die momentan eher ruhige Nachfrage über das Internet zu beleben, nachgedacht. Darüber hinaus soll der Möbel- und Einrichtungshandel verstärkt als Kundenkreis gewonnen werden. Bisher setzt Ali Asghar Tabrizian vor allem noch auf den deutschen Teppichfachhandel, in dem es nach seiner Meinung noch eine ausreichende Zahl potenter Kunden gibt.
aus Heimtex Orient 03/04 (Wirtschaft)