Imm Cologne: Aussteller waren mit Ergebnis zufrieden

Nur wenige Anbieter auf der Möbelmesse

Als Mogelpackung erwies sich die Imm Cologne, die Internationale Möbelmesse in Köln, für die an Teppichen interessierten Besucher. Das Ausstellerverzeichnis wies zwar knapp 50 Teppichanbieter aus, doch in Wirklichkeit waren weit weniger Teppichspezialisten präsent. Bei dieser kleinen über das Messegelände verstreuten Gruppe bewegten sich die Ergebnisse zwischen zufriedenstellend und hervorragend.

Die KölnMesse hatte es auch im zweiten Jahr ihrer Bemühungen um die Teppich-Branche bei der Imm Cologne 2004 nicht geschafft, ein konzentriertes Teppichangebot in einem repräsentativen Rahmen auf die Beine zu stellen.

Wegen der gezielten Akquisition von Teppichausstellern war die Internationale Möbelmesse schon aus der internationalen Gemeinschaftswerbung der drei großen Januar-Messen in Deutschland verbannt worden. Während es aber die Heimtextil in Frankfurt ohne Werbeanstrengungen schaffte, ein konzentriertes und attraktives Teppichangebot zu präsentieren, blieben die Teppichanbieter auf der imm weitgehend verloren unter der Masse der 1368 Aussteller aus 48 Ländern.

Aber auch nicht die Heimtextil und schon gar nicht die Imm Cologne konnten eine einigermaßen umfassende Übersicht über das internationale Teppichangebot bieten. Das blieb der Domotex in Hannover nach wie vor vorbehalten.

Etliche Teppichanbieter, wie ICT Wissenbach, Talis oder Jan Kath, die im letzten Jahr einen Startversuch auf der Imm Cologne unternommen hatten, waren 2004 dort nicht mehr vertreten. Dafür hatten Neulinge ihren Platz eingenommen, die, wenn sie Glück hatten, so gut platziert waren, dass sie Aufsehen erregen mussten. Für Türkas zum Beispiel mit der modernen Kymo-Kollektion war die Premiere in Köln ein Erfolg, zumal Luigi Colani als Zugpferd für die internationalen Fachbesucher diente. Ein Kanadier beispielsweise kaufte dort die komplette und auffallend gestaltete Präsentationsmühle mit rund 100 Teppichen. Eine afrikanische Einkäuferin überließ es Irmgard Türker selbst, ihr ein Sortiment zusammenzustellen.

Die Firma Designercarpets von Stefan Drechsle, zum zweiten Mal in Köln präsent, kam mit ihren von international renommierten Möbeldesignern entworfenen Teppichen bei dem einschlägig auf Möbel ausgerichteten Fachpublikum wiederum gut an, registrierte aber weniger Direktorders, dafür aber gute neue Kontakte. Auch Zollanvari, ebenfalls zum zweiten Mal in Köln anwesend und nach Frankfurt und Hannover an der dritten Station des deutschen Messemarathons angelangt, sprach vorwiegend von einer positiven Kontaktaufnahme. Lifestyle Carpets, erstmals in Köln dabei und hier voll auf langflorige Shaggy-Teppiche spezialisiert, konnte die Möbler mit diesem Trend-Produkt begeistern und erzielte beste Verkaufsergebnisse.

Insgesamt aber muss festgestellt werden, dass die Möbelmesse keine Teppichmesse ist. Die Möbeleinkäufer sind voll und ganz mit ihrer ureigenen Produktgruppe auf dieser gigantischen Messe ausgelastet, finden keine Zeit, sich auch noch um Randsortimente zu kümmern. Die großen Möbel- und Einrichtungshäuser haben mittlerweile ohnehin ihre Spezialisten für den Teppicheinkauf. Die wiederum gehen zur Domotex nach Hannover.

Für die Inhaber mittelständischer Möbel- und Einrichtungshäuser, die selbst noch im Einkauf aktiv sind, sind Teppiche "böhmische Dörfer". Diesen Bereich lassen sie über ihre Einkaufsverbände laufen, die mehr und mehr auch im Teppich-Sektor aktiv werden. Die Einkäufer der Einkaufsverbände für die Möbler, die für die Teppiche zuständig sind, finden sich inzwischen aber auch mehr auf der Domotex als auf der Imm Cologne.
aus Heimtex Orient 01/04 (Wirtschaft)