ETFA in neuem Lager

Die Teppichvielfalt Persiens


Das Sortiment der ETFA, die zentrale Vereinigung für den handgearbeiteten persischen Teppich, repräsentiert die Vielfalt traditioneller Knüpf- und Webkunst des gesamten Iran. Dort nämlich ist die Aktiengesellschaft mit einer halben Million Knüpfer und 124 Manufakturen vertreten. Außerdem verfügt die ETFA im Iran über eine Abteilung für Qualitätsforschung, eine Wäscherei bei Teheran sowie eigene Designabteilungen in jeder Provenienz. Dem entsprechend können die Persien-Spezialisten Teppiche aller Herkunftsgebiete anbieten; auch zahlreiche Sonder- und Zwischengrößen sind erhältlich.

In der Hamburger Speicherstadt, Brooktorkai 7, befindet sich die einzige europäische ETFA-Niederlassung; im August ist man vom Brooktorkai 9 hierher gezogen. Die Leitung liegt in den Händen von Mohammed Sazegar und seinem Sohn Said. Das Lager ist zweistöckig: oben liegen die feineren Qualitäten, unten Nomadenteppiche. "Wir sind bekannt für feinere Ware", sagt Said Sazegar; als besondere Stärken sieht er dabei Täbriz und 6-Lah Nain. Das Hauptprogramm ist traditionell-persisch, daneben wird sanft experimentiert: Klassische persische Muster lässt man schon mal in ungewöhnlichen Farben oder Farbkombinationen erscheinen, beispielsweise Ton-in-Ton. Oder aber man verwendet eine besonders feine Wollqualität zur Knüpfung eines sonst etwas gröberen Teppichs. So gibt es im Lager der ETFA unter anderem Bidjars von der Feinheit eines Isfahan.

Gröbere Knüpfungen und Webware findet man in der unteren Lagerabteilung, bei den Nomadenteppichen. Zum Sortiment gehören Gabbeh, Loribaff, Kelim und einige Heriz. Gabbeh bietet die ETFA in zwei Feinheiten an, unter anderem mit Loribaff-Mustern.

EFTA-Kunden können im Lager ihre Auswahl treffen, aber auch Bestellungen in Auftrag geben; die Teppiche werden dann im Iran gefertigt. Bei einer Bestellmenge von 500 qm dauert es dann etwa zwei Monate, bis die Ware eintrifft - abhängig von der Feinheit der angeforderten Knüpfungen natürlich.

"Unsere Fertigung im Iran unterliegt einer besonders strengen Qualitätskontrolle", sagt Mohammad Sazegar. "Jeder Arbeitsschritt des Herstellungsprozesses wird immer wieder überprüft." Dabei kauft die ETFA das Material ein, gibt es an die Knüpfer zur Verarbeitung weiter, um ihnen dann die fertigen Teppiche wieder abzukaufen.

Am Standort in Hamburg wird nicht nur verkauft, sondern auch Marktforschung für Europa betrieben: Welche Farben laufen gut, welche Qualitäten sind besonders gefragt? Außerhalb Europas ist ETFA noch in Kanada vertreten; von dort bedient man den amerikanischen Raum.
aus Heimtex Orient 06/04 (Wirtschaft)