Care & Fair Teppichhandel gegen Kinderarbeit e.V.

Broschüre dokumentiert 10 Jahre Care & Fair-Arbeit


Keine große Jubiläumsfeier, keine Sonntagsreden und keine Ehrengäste wird es zum zehnjährigen Bestehen von Care & Fair geben. Diese Initiative des Handels gegen die illegale Kinderarbeit wahrt auch bei diesem besonderen Anlass ihren Charakter: Kein marktschreierischer Auftritt, keine Selbstbeweihräucherung, sondern die sachliche Auseinandersetzung mit den sozialen Problemen in den Knüpfländern bestimmt auch nach zehn Jahren intensiven Engagements die Aktivitäten des eingetragenen Vereins. Das Geld bleibt für die notwendige Projektarbeit in der Kasse. Lediglich eine aussagestarke und informative Dokumentation zieht eine Erfolgsbilanz zum zehnjährigen Bestehen von Care & Fair und unterstreicht die Notwendigkeit der Fortsetzung der bisher geleisteten Arbeit.

Auf 64 Seiten bietet die reich bebilderte Broschüre mit dem Titel "Care & Fair - Eine Branche übernimmt Verantwortung" einen Abriss über die letzten zehn Jahre erfolgreicher Entwicklungsbemühungen in den Knüpfländern Indien, Nepal und Pakistan. Die einzelnen Projekte, seien es Schulen für die Kinder der Knüpferinnen, seien es Krankenstationen, seien es Einrichtungen für die Erwachsenenbildung oder für verwahrloste und streunende Kinder, werden ebenso aufgeführt wie die Entwicklung von Care & Fair von 1994 bis 2004 als Organisation, angefangen bei den ersten Sondierungsgesprächen über die strukturellen Schwierigkeiten in Deutschland und vor Ort bis hin zur international etablierten und anerkannten Institution. Das Heft dokumentiert nicht nur die intensiven Hilfsbemühungen von Care & Fair, sondern zeigt gleichzeitig den gesellschaftlichen Wandel in den letzten zehn Jahren auf, macht deutlich, dass mit Care & Fair auch das Verantwortungsbewusstsein zumindest von Teilen der Orientteppich-Branche gegenüber den Knüpfern als letztem und schwächsten Glied der Wertschöpfungskette im Teppichgeschäft gewachsen ist.

Statt zu einer großen Jubiläumsfeier lädt Care & Fair alle Mitglieder, Förderer und Freunde zu einem Besuch des Messestandes der Handelsinitiative und der EUCA-European Carpet-Importers Association auf der Domotex 2005 im Januar in Hannover ein. Die beiden kooperierenden und in einer Bürogemeinschaft in Hamburg unter Leitung des gemeinsamen Geschäftsführers Peter Fliegner zusammen arbeitenden Organisationen werden auf der internationalen Fachmesse einen ganz neuen Auftritt inszenieren. Erstmals wird es nicht nur den gemeinsamen Informationsstand geben, sondern ein komplettes Carpet-Café. Gastfreundschaft soll hier ganz groß geschrieben werden. Jeder ist willkommen, jeder soll sich wohlfühlen und vom Messestress abschalten können. Das Carpet-Café sieht sich als neutraler Boden ohne Teppichangebote und ohne Verkaufsgespräche, will ein Ort der Entspannung und des zwanglosen Beisammenseins sein. Auch große Gewinne sollen hier nicht erzielt werden. Die Preise für die Bewirtung sollen sich im Rahmen der Kostendeckung bewegen.
aus Heimtex Orient 05/04 (Wirtschaft)