Csaba-Handwebteppiche sehen gute Absatzchancen

Marktbereinigung sorgt für ein besseres Qualitätsniveau

Wie so viele andere Marktsegmente sei auch die Teppichbranche Opfer der sinnlosen Gewinnsucht unseriöser Großimporteure geworden. Die Billigeinfuhren minderwertiger, oft von Giften verunreinigter oder von Kindern hergestellter Teppiche habe den Markt kaputt gemacht. Diese traurige Bilanz zieht Dipl. Ing. F. Puskas im bayerischen Pöttmes, der seit vielen Jahren die handgefertigten Teppiche der ungarischen Handweberei Csaba vertreibt.

Eine Folge von Billigeinfuhren minderwertiger Teppiche ist nach den Worten von F. Puskas, dass heute viele seriöse Teppichfachgeschäfte und Teppichabteilungen in Einrichtungshäusern, aber auch eine ganze Reihe von Importeuren nicht mehr existieren. Die Verbraucher haben sich durch die Großanzeigen der Billiganbieter blenden lassen. Bei dem reinen Preisdenken blieben Qualität und Ökologie auf der Strecke. Jetzt seien diese Käufer dabei, so Puskas, die mit toxischen Stoffen belasteten Teppiche zu entsorgen.

Dem ruinösen Preiskampf sind nach seinen Worten auch etliche deutsche und europäische Webereien zum Opfer gefallen. Richtige traditionelle Handwebteppiche aus reiner Schurwolle gibt es kaum noch.

Um mit den Preisen für Importware mithalten zu können, wurden von vielen Webereien billige Materialien, wie zum Beispiel Jute, Sisal oder Kunstfasern, eingesetzt oder es werden auf einem dicken Jute-Kern Schichten aus Wolle/Synthetik-Mischungen aufgesponnen.

Diese Materialmixturen werden dann auf halbmechanischen oder auch vollautomatischen Webstühlen zu Teppichen mit Handweb-Charakter verarbeitet, was allerdings, so Puskas, mit dem echten Handwebteppich nichts mehr zu tun hat.

Nachdem die großen Einrichtungshäuser ihre Billigteppiche immer schwerer absetzen können, sind sie dabei, umzudenken und ihre Teppichabteilungen langsam so zu organisieren, dass die Kundenwünsche nach schönen, guten und aus sauberen Naturmaterialien hergestellten Teppichen wieder erfüllt werden können. Eine der Webereien, die Teppiche noch nach der alten Tradition fertigt, ist die von der Firma Puskas in Pöttmes vertretene Csaba-Teppichweberei in Ungarn.

Ihr ist es gelungen, mit individuellen von der Masse abweichenden Dessins und Farben sowie nicht zuletzt mit sauberen Qualitäten sich auf dem schwierig gewordenen Teppichmarkt zu behaupten. Ihre Anstrengungen, aktuelle Ware zu zeigen und den Kunden immer etwas Besonderes zu bieten, haben sich nach Angaben von Ferenc Puskas gelohnt. Die Teppiche von Csaba werden tatsächlich noch aus ökologisch kontrollierten Naturmaterialien von erfahrenen Weberinnen von Hand gewebt. Die Vielzahl an Dessins und Farben sowie drei verschiedene Qualitäten bieten ein breites Spektrum mit fast unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten und darüber hinaus ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Ferenc Puskas zeigt sich überzeugt, dass bei der in der Teppichbranche zur Zeit laufenden Marktbereinigung die in der Optik und in der Qualität anspruchsvolle Teppiche bald wieder ihren würdigen Platz einnehmen werden. Die Firmen, die die bisherige Krise überlebt haben, können nach seiner Meinung wieder mit guten Geschäften rechnen. Ferenc Puskas ist sich sicher, dass die Csaba-Teppichweberei zu diesen Überlebenden zählen wird.
aus Heimtex Orient 05/03 (Wirtschaft)