Anova

Softwaresystem zur Produktentwicklung


Rostock - Bei der Entwicklung textiler und nichttextiler Produkte stehen - neben den zuletzt immer stärker in den Vordergrund getretenen technischen Eigenschaften - nach wie vor die von modischen Trends geprägten Oberflächendessins im Focus der Produktdesigner. In zyklischen Abständen fordert der Markt neue, zeitgemäße Kollektionsentwürfe für Stoffe (Gardine, Deko, Möbelstoffe, Bettwäsche, Tischwäsche, Bekleidung, usw.), Tapeten und Bodenbeläge. Dabei sollen die Dessins nicht nur innerhalb der eigenen Produktgruppe, sondern zunehmend auch Warengruppen übergreifend aufeinander abgestimmt sein. Die Aufwendungen der Industrie für Design, Produktentwicklung, Kollektionsentwurf, Musterfertigung, Produktionsvorbereitung und nicht zuletzt für die Produktbewerbung sind enorm.

Die Anova Multimedia Studios GmbH aus Rostock, bekannt als IT-Dienstleister für die Heimtextilien-Branche, bietet mit iCase einen individuellen digitalen Musterkoffer zur Unterstützung der o. g. Prozesse an. iCase wird bereits seit zwei Jahren in Entwicklungs- und Marketing-Abteilungen von namhaften Herstellern und Verlegern erfolgreich eingesetzt und auf den kommenden Herbstmessen in der aktuellen Version präsentiert.

Das Basismodul unterstützt die individuelle Gestaltung hochwertiger fotografischer Aufnahmen von realen Objekten oder Anwendungsumgebungen mit beliebigen Produktdekoren per Mausklick (Bildgestaltung durch Mapping) und die Ausgabe des gestalteten Bildmaterials in frei wählbarer Auflösung und Qualität. Durch Einrichtung einer Bibliothek von farbneutralen Aufnahmen gestalteter Raumsituationen können die im Fotostudio vorbereiteten "virtuellen" Sets beliebig oft wiederverwendet und immer wieder neu mit beliebigen Produktdekoren ausgestattet werden. Diese Bilder können dann für vielfältige Marketing-Aktivitäten genutzt werden (Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Katalog- und Werbemitteldruck, Musterschal- und Verpackungsbebilderung u. ä.), ohne dass mit jeder Produkt-Neuentwicklung eine erneute Musterkonfektion und aufwändige Studioaufnahmen erforderlich sind.

Die Vielfalt des Softwaresystems offenbart sich vor allem bei den Eingangsdaten: abgestimmt auf die jeweilige Herstellungstechnologie übernehmen spezielle Konverter auf unterschiedlichen Wegen erzeugte Daten aus den Produktionsvorstufen und wandeln diese in Bilder für die Weiterverwendung im Basismodul um.

Der druckstoff.konverter liest die Dekordaten nach der Farbseparation ein und erzeugt daraus Bilder des späteren Stoffmusters. Die Farbzuweisungen zu den einzelnen Druckschichten können beliebig ausgetauscht oder einzelne Schichten aus- und eingeblendet werden. So lassen sich Druckmuster variieren und beliebige Colorit-Varianten erstellen, um z. B. während eines Kundengesprächs mehrere Farbstellungen eines Dessins "auszuprobieren".

Der Konverter für Flachgewebe übernimmt die Steuerdaten der Jacquard-Maschine und wandelt diese in Bilder des fertigen Gewebes um. Durch Zuweisung von Farben zu Schuss- und Kettfäden kann man vielfältige Bildeindrücke des fertigen Gewebes erzeugen und sofort mit iCase präsentieren.

Der Konverter für Stickereien übernimmt Daten aus dem Punch-Prozess und generiert daraus Bilder der fertigen Stickerei. Auch hier können unterschiedliche Stoffstrukturen unterlegt und die Farben der Stickgarne beliebig verändert werden.

Stehen noch keine Daten aus der Produktionsvorstufe zur Verfügung, können auch nicht farbseparierte, pixelgrafische Dekordaten (normale Bilddateien von Musterrapporten) verarbeitet werden. Der dafür zu nutzende bild.konverter wandelt die Dateien in fotorealistische Darstellungen der genannten Produkte um. Auch hier besteht die Möglichkeit der Farbmanipulation. Selbstverständlich ist iCase auch für die Präsentation von digitalisierten Produkten sehr gut geeignet.

Das Basismodul von iCase verfügt über eine komfortable Artikelverwaltung, die das Zusammenstellen von digitalen Artikelstamm- und -bilddaten gewährleistet. Über eine Export-Funktion können diese als Kollektionsupdate, beispielsweise für die im Fachhandel genutzte Raumausstattersoftware ambiente, bereitgestellt werden. Dies wird durch ein standardisiertes und offenes Datenformat möglich, das den problemlosen Datenaustausch mit anderen Softwareprodukten gewährleistet.

Mit der beschriebenen Funktionalität stellt iCase eine kostengünstige und vor allem einfach handhabbare Ergänzung zu den verschiedenen im Einsatz befindlichen Systemen für Textildesign und Produktionsvorbereitung dar:

- Bereits in der Dessin- und Produktentwicklung und in der Kollektionsvorauswahl werden Zeit und Kosten gespart. Arbeitsergebnisse können auf elektronischem Wege ausgetauscht werden.
- Die obligatorische Musterfertigung lässt sich auf ein notwendiges Minimum beschränken. Bereits vor Produktionsanlauf kann das noch nicht vorhandene Produkt realitätsnah dargestellt werden.
- Durch die Bereitstellung von druckfähigem Bildmaterial werden Kosten für Studioaufnahmen reduziert.

Die Basissoftware von iCase kann in angepasster Form auch als elektronischer Warenkatalog mit interaktiver Gestaltungsmöglichkeit genutzt werden. Die Ausstattung von Außendienst oder Fachhändlern mit diesem Medium bringt zusätzlichen Nutzen - moderne Marktpräsenz und Kundenbindung.
aus Haustex 09/05 (Sortiment)