Felder / Odegard / Weber

Neue Gemeinschaft mit bewährtem Angebot

Auch nach der Aufspaltung der "RugAlliance Zürich" bleiben in der neuen, noch namenlosen Dreiergruppe Weber/Felder/Odegard die bisher betreuten Spezialgebiete erhalten. So liegt der unternehmerische Schwerpunkt von Werner Weber bei alten und neuen Kelim-Teppichen, während Hans Felder sich überwiegend auf Gabbeh sowie alte Möbel konzentriert. Stephanie Odegard kümmert sich fast ausschließlich um neue Nepalteppiche der "High End"-Qualität; eine Ware, die viel von den Farben lebt.

Die Rug Alliance gibt es in ihrer bisherigen Form nicht mehr. Unterschiedliche Unternehmensphilosophien hatten zur Teilung der Gruppierung geführt. Die Rug Alliance wird jetzt ohne Weber, Felder und Odegard weiterlaufen. Diese Dreiergruppe arbeitet aber weiterhin zusammen.

Da die bisherigen Räume der "RugAlliance" im Block 4 des Zürcher Freilagers - auch ohne die Aufspaltung der bisherigen Gemeinschaft - ohnehin hätten geräumt werden müssen, wird nun auch schnell eine räumliche Trennung zwischen den drei bzw. vier ehemaligen Partnern vollzogen: So werden Weber, Felder und Odegard in einen noch komplett neu zu gestaltenden Raumkomplex in den Block 1 ziehen.

Die hohen Backsteinräume werden voraussichtlich bis zum Sommer des kommenden Jahres endgültig umgestaltet sein. "Dann können unsere Kunden alle drei Firmen gemeinsam in einem großen Raum ohne störende Trennwände und mit einem repräsentativen Showroom erwarten", blickt Weber voraus.

Nicht nur Teppiche, sondern auch Möbel

Der Gabbeh ist ein Schwerpunkte des Geschäfts von Hans Felder. Das Programm ist klein, aber fein. Nur aussergewöhnliche Qualitäten und Dessinierungen finden sich in Felders Lager. Der zweite, bedeutendere Schwerpunkt, das "schöne, angenehme und interessante" Geschäft - so Felders Worte - ist der Kauf und die anschließenden Restaurierung von antiken Möbeln aus China.

Die Stücke kommen vorwiegend aus dem Südosten des Landes. "Es sind dabei oft die einfachen aber guten Möbel, vorwiegend bäuerlicher Herkunft, die bei meinen Kunden den stärksten Anklang finden", weiß Felder. Die Abnahme folgt meist containerweise, nur selten werden Einzelstücke verkauft.

Kamen seine Abnehmer ursprünglich vorwiegend aus dem Teppichhandel, so sind es heute zum großen Teil Möbelhäuser. Für sie hat Felder zusätzlich auch "möbelaffine" Accessoires im Sortiment. Der Schwerpunkt des Absatzes seiner chinesischen Möbel liegt vor allem in den USA und Großbritannien, zahlreiche Kunden hat Felder aber auch in Frankreich und der Schweiz.

Alte und neue Ware

Ausschließlich mit Orientteppichen, und zwar mit Kelims, befasst sich dagegen Werner Weber. "Da alte und antike Kelims", so sagt er, "nicht das ganze Spektrum des Marktes abdecken und überdies naturgemäß immer weniger werden", lässt Weber gezielt auch neue Kelims anfertigen.

Diese neuen Kelims zeichnen sich etwa auch durch eine sehr feste und stabile Struktur aus - "eine Qualität, die es bisher in diesem Markt" nach seinen Angaben "nicht gab". Durch diese eigene Produktion ist Weber beispielsweise auch in der Lage, die Teppiche in nahezu jeder gewünschten Größe herzustellen.

Als Beispiel nennt er eine Größe von etwa 20 Quadratmetern - "die aber noch nicht unbedingt das Ende der möglichen Maße darstellt".

Nachdem das Geschäft mit den alten Kelims zuletzt etwas ruhiger verlaufen war, "gibt es jetzt wieder mehr Nachfrage", hat Weber beobachtet. Aktuell sind Naturtöne und warme Beigefarben stark im Trend.

Die Vertretung für die von Weber neu produzierten Kelims in den USA hat vor kurzem Stephanie Odegard übernommen. "Der Markt in den Vereinigten Staaten ist für uns sehr wichtig", weiß Weber, "denn im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern herrscht dort noch eine echte Kaufstimmung". Gerade diese Kaufstimmung vermisst Weber für den gesamten Bereich der Orientteppiche vor allem in Deutschland: "Das Land hat ein Preisproblem, denn das ist mir zu teuer heißt es gerade dort sehr schnell".

Aber auch einigen anderen europäischen Ländern sieht er die Kaufzurückhaltung auf dem Vormarsch: "Früher gab es mehr Firmen - und alle konnten leben. Heute dagegen gibt es weniger Firmen - und fast alle kämpfen", so sein Fazit und er fragt sich: "Haben wir zu dieser verbrannten Erde selbst mit beigetragen?"
aus Heimtex Orient 05/05 (Wirtschaft)