Paulig feiert 60. Firmenjubiläum

Hausmesse im Zeichen der Jubiläumsfeier

Von einer aus der Not der Nachkriegszeit geborenen Idee, aus Stoffresten Teppiche zu weben, bis hin zum weltweiten Marktführer von handgewebten Teppichen hat sich das Unternehmen Paulig aus Schwarzach am Main in 60 Jahren entwickelt. Eine stolze Bilanz, die Mitte September im Rahmen einer Hausmesse gebührend gefeiert wurde.

Wir blicken anerkennend zurück zu den Wurzeln sowie mutig und offen in die Zukunft", heißt es bei Teppichweber Paulig im Jubiläumsjahr 2005. Das, was man heute darstelle, beruhe auf Tradition, Innovation, Zusammenhalt und Kreativität - Werte, für die Paulig auch künftig einstehen will. Die Unternehmenskultur werde geprägt durch einen Leitgedanken: "Der Mensch steht im Mittelpunkt. Jeder ist ein wichtiger Teil des Ganzen."

Teamwork und Teamgeist - spürbar bei jedem Besuch der Teppichweberei. Paulig versteht sich selbst als Manufaktur, da alle Produkte in reiner Handarbeit und geschlossener Wertschöpfungskette entstünden. "Dabei handeln wir in höchstem Maß ökologisch und sozialwirtschaftlich. Beides liegt uns sehr am Herzen", heißt es.

Die Anfänge reichen bis ins Jahr 1750

Die Anfänge des Unternehmens lassen sich bis ins Jahr 1750 zu einem schlesischen Tuchmachermeister namens Johann Christian Paulig zurückverfolgen. Fortan blieb die Familie Paulig von Generation zu Generation dem Textilen treu. Der Zweite Weltkrieg führte Willi Paulig vor 60 Jahre nach Kitzingen. Zunächst verarbeitete er Stoffstreifen aus amerikanischer Fallschirmseide zu strapazierfähigen Teppichen; schon bald stellte er wertvolle Schurwollteppiche her.

Das Unternehmen wächst und gedeiht. In den Achtzigern wird Kitzingen Logistikzentrum, die Produktion wird nach Ungarn und Marokko verlagert. 1995 übernimmt Thomas Paulig die Teppichweberei. Sie wandelt sich von einem produktionsorientiertem Betrieb zu einer vertriebsorientierten "Ideenschmiede". Im Dezember 2003 erwirbt Paulig den zweitgrößten Mitbewerber Haro. Design und Vertrieb bleiben erhalten, der Markenname Haro erhält den Zusatz "by Paulig". Ab Frühjahr 2004 zeichnet auch Bruder Christian Paulig als Mitgeschäftsführer und Mitgesellschafter verantwortlich. Im Herbst erfolgt der Umzug in das neue Firmengebäude im zehn Kilometer entfernten Schwarzach.

Nur handgearbeitete Teppiche

Zum Angebot gehören heute klassische, handgewebte Teppiche, Strukturteppiche, eine Baumwollkollektion, handgeknüpfte Hochflorteppiche, Berberteppiche und eine Nepalkollektion. Bereichert wird es durch die handgewebten oder handgetufteten Haro-Kollektionen. Hinzu kommen Shop-in -Shop-Systeme für 15 bis 150 qm große Verkaufsflächen, Dekorations- und Verkaufshilfen oder auch Verkaufsschulungen.

All dies wurde auch wieder auf der Hausmesse erfolgreich gezeigt und thematisiert. In den Mittelpunkt rückte Paulig seine Bestseller 2005, die anlässlich der Hausmesse um neue Dessins und Farbstellungen erweitert worden waren. Mit der Präsentation neuer Artikel wartet der Teppichweber traditionell bis zur kommenden Domotex in Hannover. "Wir tüfteln bis zum letzten Tag an unseren Neuheiten", sorgt Geschäftsführer Frank Dornacher für Neugier.

Hausmesse "absolut erfolgreich"

Pauligs Hausmesse stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des 60. Firmenjubiläums. Sie verlief "absolut erfolgreich", wie Geschäftsführer Frank Dornacher bestätigte. Auch die terminliche Zusammenlegung mit der Hausmesse von Importeur Wissenbach in Pohlheim sei sehr gelungen. Es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, um den Kunden die Möglichkeit zu geben, beide Veranstaltungen miteinander kombinieren und Wege sparen zu können.

Das Jubiläum feierte Paulig mit seinen Kunden bei einem Menü mit Weinprobe. Daraus wurde ein launiger Abend in freundschaftlicher, ungezwungener Atmosphäre.
aus Heimtex Orient 05/05 (Wirtschaft)