Nossitex mit eigenem Stil im Markt aktiv

Klare Schwerpunkte im Sortiment setzen Akzente

Nicht unbedingt gegen den Strom zu schwimmen, sich aber auch nicht von der Flut mit reißen zu lassen, so könnte die Devise von Iraj Hakakian lauten. Er sucht für seine Orientteppich-Importfirma Nossitex in der Hamburger Speicherstadt ein eigenes Fahrwasser. Das immerhin seit über 30 Jahren in der Hansestadt ansässige Unternehmen befasst sich intensiv mit den aktuellen Markttrends, ohne sich jedoch in den Sog der Massenware ziehen zu lassen. Der eigene Stil und das eigene Profil werden gepflegt.

Die Firma Nossitex gilt in der Branche nach wie vor als Spezialist für alte und antike Ware, obwohl schon seit zehn Jahren auch neue Teppiche geführt werden. Doch basieren die frischen Knüpfungen meist auf alten Vorlagen, die exakt nach den Vorstellungen des Hamburger Importeurs in den eigenen Produktionsstätten in Ägypten und China oder bei Vertragslieferanten in Indien und Pakistan gefertigt werden. Auch diese "jungen" Teppiche müssen bereits Patina angesetzt haben. Hier helfen die Künste der Veredelungstechnik nach. Kein Teppich bei Nossitex darf aussehen, als käme er frisch vom "Fließband".

Um sich nicht in der Fülle der Möglichkeiten, alte Knüpftraditionen neu zu beleben, zu verlieren, hat Iraj Hakakian vier klare Sortimentsschwerpunkte gesetzt, die sich an den Wünschen der Kunden und an den aktuellen Einrichtungstrends orientieren. Dass sich dennoch am Lager auch noch viele alte Originale finden lassen, die nicht in dieses Sortimentsschema passen, versteht sich von selbst. Hakakian ist nun einmal selbst ein Teppichliebhaber, der sich bei seinen Reisen durch die Knüpfländer durch die Schönheit eines alten Stückes durchaus zu einem Spontankauf verleiten lässt.

Das aktuelle Sortiment zeigt zum einen Ziegler-Teppiche in allen Facetten, die in Ägypten und Pakistan gefertigt werden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden perfekte Sarough-Nachknüpfungen, die vorwiegend aus Indien kommen und die beim Teppichveredeler Kiskan ihr antikes Finish erhalten. Einen sehr breiten Raum nehmen Aubousson-Teppiche ein. Diese einst französischen Arbeiten werden heute in China perfekt nachgestellt. Vierter Schwerpunkt schließlich ist die alte Originalware, wobei diese wertvollen Stücke vor allem aus China, aus Persien und aus Kaukasien stammen. Abgerundet wird das Programm durch neue China-Klassiker aus hochwertiger Wolle, die in ihrer Optik den aktuellen Wohntrends entsprechen.

Für Iraj Hakakian ist es heute nicht mehr so wichtig, woher ein Teppich kommt und welches Alter er tatsächlich hat. Für ihn ist die Schönheit und die Ausstrahlung dieser kunsthandwerklichen Arbeit ausschlaggebend. Dass dabei im Vergleich zumeist die alten Originale gewinnen, ist ihm als Teppichkenner klar. Doch auch die neuen Knüpfungen, die die alte Ware qualitativ teilweise übertreffen und die die Schönheit der Teppichknüpfkunst vermitteln, haben ihren eigenen Reiz. Sie sind vor allem auch für breitere Verbraucherschichten bezahlbar.
aus Heimtex Orient 04/03 (Sortiment)