ZDH Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.

Eigenheimzulage umbauen statt abschaffen


Das Bundeskabinett hat Mitte Juli einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Eigenheimzulage verabschiedet, der Bundesrat muss dem Vorschlag allerdings noch zustimmen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass der Entwurf im Vermittlungsausschuss landet. Bis zum Jahr 2012 sollen Bund, Land und Kommunen durch den Wegfall der Zulage rund 6 Mrd. EUR einsparen können.

Der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hanns-Eberhard Schleyer, zeigte sich vom Beschluss des Bundeskabinetts natürlich wenig begeistert. Doch auch er betonte, dass das Handwerk eine grundlegende Änderung der Eigenheimzulage fordere. Allerdings sollte man sich nach Vorschlag des ZDH beim Umbau der Zulage auf die Förderung von legal abgerechneten Bau-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen beschränken und die Anschaffungskosten für Grund und Boden nicht mehr berücksichtigen. Auf diese Weise könne ein wirkungsvoller Anreiz geschaffen werden, verstärkt legale Bauleistungen in Anspruch zu nehmen. Dadurch reduziere sich einerseits der Umfang der Eigenheimzulage, so dass das Staatssäckel geschont werde, andererseits ließe sich die Schwarzarbeit eindämmen.

Der Bundesverband Deutscher Fertigbau schätzt nach Umfragen unter seinen Mitgliedsunternehmen im Übrigen, dass bei Wegfall der Eigenheimzulage etwa 35.000 Häuser pro Jahr weniger gebaut würden, da jeder fünfte Haushalt auf die Zulage angewiesen sei.
aus Parkett Magazin 04/04 (Wirtschaft)