Holzring-Unternehmertagung

Gesellschafter besichtigen Logistikzentrum der Firma Carl Götz

Bei der Firma Carl Götz in Neu-Ulm trafen sich im Juli die Gesellschafter der Holzring-Kooperation zur traditionellen Unternehmertagung. Neben den satzungsmäßig vorgeschriebenen Gesellschafterversammlungen im Frühjahr und im Herbst haben sich diese Unternehmertagungen als feste Größe etabliert, berichtete der Geschäftsführer Olaf Rützel. Fast alle Gesellschafter waren der Einladung des Holzring-Gesellschafters Firma Carl Götz gefolgt, um sich über die neuesten Projekte der Kooperationsarbeit zu informieren und sich von den Geschäftsführern Carlos, Philipp und Max Zumsteg den neuen Standort der Firma Carl Götz vorstellen zu lassen.

In nur sieben Monaten Bauzeit entstanden an dem neuen Standort von Götz neben einem Verwaltungsgebäude auch ein Hochregallager für inzwischen ca. 35.000 unterschiedliche Artikel. Carlos Zumsteg erläuterte das Konzept und die Funktionsweise des in seiner Art heute im Holzhandel wohl einzigartigen Hochregallagers. Im 200 m langen, 80 m breiten und 25 m hohen Zentrallager können zwei automatische Hochregalbediengeräte komplette Pakete ein- und auslagern. Die Kommissionierung erfolgt ebenfalls selbstständig über entsprechende Saugheber. Zukünftig läuft die Versorgung aller elf Niederlassungen zentral über Neu-Ulm. Mit den Möglichkeiten des neuen Logistikstandorts soll über eine ständig verfügbare große Sortimentsbreite und -tiefe die Basis für weitere Expansionen der Firmengruppe Carl Götz gelegt werden. Im Bereich Holzwerkstoffe bevorratet Goetz den Angaben zufolge beispielsweise ca. 220 Dekore beschichteter Spanplatten und über 350 verschiedene Schichtstoffe.

Neben der Betriebsbesichtigung hatten die Holzring-Gesellschafter eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten. Nach einem Vortrag vom Geschäftsführer Olaf Rützel zu alternativen Finanzierungsformen für mittelständische Unternehmen wurden den Gesellschaftern von eingeladenen Bankfachleuten Möglichkeiten vorgestellt, zusätzlich zu den vorhandenen Krediten der Hausbanken weitere Finanzierungslinien in Anspruch zu nehmen. Die im Vorfeld ausgearbeiteten Alternativen speziell für Holzring-Gesellschafter wurden als sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Finanzierungsformen aufgenommen, heißt es weiter.

Die Entwicklung der Kooperation sieht nach den jetzt veröffentlichten Zahlen recht positiv aus: Der regulierte Umsatz belief sich per 30. Juni 2004 auf ca. 235 Mio. EUR, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von rund 15 % entspricht. Entsprechend den in den vergangenen Jahren gemachten Erfahrungen könnte sich der Umsatz im Gesamtjahr auf ungefähr 480 Mio. EUR einstellen, prognostizierte Rützel. Die Ursache für die deutliche Steigerung sieht der Geschäftsführer in dem gesunden Wachstum bei den meisten Mitglieds-unternehmen und der Teilnahme von weiteren Lieferanten an der Holzring-Zentralregulierung. Ein weiterer Schub wird durch die neuen Gesellschafter Burger Holzzentrum aus Asbach-Bäumenheim und der Schweizer Firma Herzog - Elmiger erwartet, die seit 1. Juli 2004 zum Holzring gehören und nun auch an der Zentralregulierung teilnehmen. Speziell aus den Sortimenten Holzwerkstoffe und Bauelemente berichten die Gesellschafter von einer Steigerung der Umsatz- und Absatzmengen, beklagten auf der anderen Seite aber den immer größeren Aufwand im Debitorenmanagement.

In der anschließenden Berichterstattung und Diskussion über aktuelle Projekte kamen verschiedene Themen auf den Tisch: Das kürzlich veranstaltete Wohnraumsymposium; die beleglose, EDI-gestützte Abwicklung von Geschäftsprozessen; die seit dem 1. Juli geltenden neuen Vorschriften zur Rechnungslegung sowie die Basel II-Kriterien, um nur einige zu nennen.

Als weitere Ergänzung des Holzring- Dienstleistungsangebotes stellte Rützel die neue Kundenzufriedenheitsanalyse vor. Mit diesem Instrument haben die Unternehmer die Möglichkeit, ein möglichst neutrales Bild über den Grad der Zufriedenheit ihrer Kunden mit den angebotenen und realisierten Leistungen des eigenen Unternehmens zu bekommen, indem ein strukturierter Fragebogen nach Vorankündigung mit einer repräsentativen Kundenauswahl telefonisch abgearbeitet wird. Aber auch laufende Projekte wie beispielsweise die Neuauflage des Holzring-internen Betriebsvergleichs wurden angesprochen.

Abschließend stellte Olaf Rützel den Gesellschaftern die neuen Aktivitäten zur Unterstützung des Einzelhandels vor. Da das Einzelhandelsgeschäft in der vornehmlich auf den Großhandel ausgerichteten Holzring-Kooperation mittlerweile eine entsprechende Größenordnung angenommen hat, wurde mehrheitlich entschieden, den interessierten Gesellschaftern ein qualifiziertes Angebot zu unterbreiten. Die ersten Schritte in Richtung einer Holzring-eigenen Vermarktungsschiene "Casa Nova" im Bereich Innenausbau sind getan und bestätigen den eingeschlagenen Weg, so Rützel.
aus Parkett Magazin 04/04 (Wirtschaft)