Bruno Berthold OHG

ParkettMagazin Diskussionsforum "Wege in die Zukunft"

In den Wirtschaftsteilen der Tagespresse wird die derzeitige Marktlage "vorsichtig optimistisch" bis hin zu "desolat" eingeschätzt. ParkettMagazin wollte es genauer wissen: Wie sieht unsere Branche die aktuelle Situation, und was muss geschehen, um mit Zuversicht die Zukunft zu packen? Die weitere Entwicklung der Absatzwege, Erschließung neuer Märkte, Optimierung der Produkte - alles brennende Fragen, die aus der Branche engagiert beantwortet wurden.

ParkettMagazin fragt die Parkett-Industrie

Inlandsabsatz: Auf der Jahreshauptversammlung des VdP wurde von einer beunruhigenden Inlands-Nachfrageschwäche in den ersten 4 Monaten 2004 berichtet. Was unternehmen Sie, um den Inlandsabsatz wieder zu beleben?
Was müsste hierzu nach Ihrer Meinung kurzfristig, mittelfristig und langfristig außerdem geschehen?

Neue Wege: Der Endverbraucher sollte Parkett mit Begriffen wie Wertigkeit und Langlebigkeit verbinden. Müssen neue Wege gegangen werden, um dieses Bewusstsein beim Endverbraucher deutlicher zu entwickeln und nachhaltig zu festigen?

Image: Welches Image hat Parkett beim Endverbraucher? Was erwarten Sie vom Endverbraucher? Und: Was erwartet der Endverbraucher von Ihnen?

Produktentwicklungen: Welche Entwicklungen erwarten Sie beim Parkett mittel- und langfristig?


Lutz Berthold - Berthold-Holz

Inlandsabsatz: Der deutsche Markt könnte besser sein. Doch haben wir keinen Grund zur Klage. Unser Inlandsgeschäft läuft zufriedenstellend. Ich gehe allerdings davon aus, dass es auch für uns immer wichtiger werden wird, auf Exportmärkten erfolgreich zu sein. Hier liegt der Schwerpunkt unserer momentanen Anstrengungen.

Image: Ich begrüße den Trend zum Holzfußboden. Besonders freut es mich natürlich, wenn sich der Käufer für das Original entscheidet, also einen Boden aus Massivholz. Teppichböden empfinde ich als unhygienisch, Laminatböden als billig und stillos, Steinböden sind mir zu kalt und ungemütlich. Fertigparkett geht noch, aber, wie gesagt, das Original ist eindeutig mein Favorit. Selbstverständlich ist dies nicht nur eine Stil-, sondern auch eine Kostenfrage. Nicht jeder kann sich einen Massivholzboden leisten. Immerhin können aber viele Kunden überzeugt werden, dass sich langfristig ein Massivholzboden besser rechnet als irgendetwas anderes; von den ästhetischen und ökologischen Vorteilen einer solchen Bodens ganz zu schweigen. Ich glaube überdies, dass die seit Jahren zu beobachtende Vorliebe für Holzfußböden nicht nur eine Modeerscheinung ist. Es handelt sich, wie ich vermute, um einen langfristigen Trend, eine Rückbesinnung auf den Klassiker der Fußbodenbeläge.

Produktentwicklungen: Das Produkt Massivholzdiele lässt sich nur begrenzt weiterentwickeln. Wie bei allen Klassikern kann man das Original nicht beliebig verändern, ohne dass das Wesentliche verloren geht. Bei den Verlegesystemen dürfte es Neuerungen geben, die vom Verleger begrüßt werden, weil sie ihm die Arbeit erleichtern. Ich denke da an Böden mit Klammer- oder Click-Verbindungen. Wenig halte ich von Böden, die künstlich auf alt getrimmt werden; zu Restaurierungszwecken ja, aber im Neubau eher albern.
aus Parkett Magazin 03/04 (Wirtschaft)