Sörnsen Holzleisten GmbH

Leisten Sörnsen: Mittelständisches Familienunternehmen legte noch mal zu


Der norddeutsche Leistenhersteller Sörnsen - "In Deutschland ganz oben" - zählt zu den führenden Herstellern massiver Holzleisten. Auch weltweit hat das Unternehmen in den letzten Jahren Marktpositionen besetzt.

2003 konnte Sörnsen nach eigenen Aussagen zweistellige Zuwachsraten erzielen. Neben guten Geschäften im Inland wurde der Export auf jetzt 30 % Anteil gesteigert. Dabei setzt Sörnsen auf international tätige Distributoren, zumeist Parketthersteller oder Großhändler, die an Verarbeiter und kleinere Händler vertreiben.

Wesentliches Standbein der Produktion sind Hartholzleisten in roher, lackierter oder geölter Ausführung. Furnierte und folierte Leisten ergänzen das Programm. Die Produktion der Hartholzleisten ist den wichtigsten Märkten angepasst. Es gibt eigene Profile für Skandinavien, für Südeuropa, West- und Mitteleuropa. Auch die Holzarten sind marktspezifisch gewählt. So werden Leisten aus Tropenholz - z.B. Doussie, Merbau und FSC-zertifiziertes Jatoba aus Brasilien - in Deutschland nur zurückhaltend geordert, sind aber in vielen west- und südeuropäischen Ländern gefragt. Softwood-Leisten (meist Kiefer, teilweise Fichte) sind die zweite Produktschiene. Diese Leisten werden zumeist über Großdistributoren, in Einzelfällen auch direkt, europaweit an DIY-Ketten geliefert.

Holz kauft Sörnsen weltweit ein: "Wir versuchen, dabei immer mehr auf zertifiziertes Material zurückzugreifen und gewünschte Farben dann durch entsprechende Oberflächenbehandlung zu realisieren." Neue Reglementierungen beeinträchtigen die Auswahl an Holzarten. Zu nennen ist das Washingtoner Artenschutz-Abkommen, in dem Raminholz auf den Index gesetzt wurde. Sörnsen ist schon länger auf Ersatzhölzer ähnlicher Härte und Zusammensetzung ausgewichen, wie etwa auf Koto.

Beide Gruppen, Hardwood- und Softwoodleisten, werden in Fixlängen hergestellt. Robert Sörnsen: "Was wir beim Merchandising und bei der Logistik mit Softwood gelernt haben, versuchen wir auf die Hardwoodbranche zu übertragen. Das bedeutet eine Konzentration auf die Länge 8 Fuß'. Vorteil ist, dass Leisten dieser Längen auf LKWs quer geladen werden können. Mit solchen Fixlängen kann der Kunde leichter umgehen. Das verschafft uns Wettbewerbsvorteile, denn andere Marktbegleiter liefern fast ausschließlich fallende Längen."

Die Situation auf Abnehmerseite wird von Sörnsen als verhalten eingestuft. Deutliche Impulse, heißt es, gibt es im Export. Dort wollen die Süderbraruper Kontakte zu internationalen Distributoren ausbauen. Zudem bestehen weltweit gute Beziehungen zur Parkettindustrie, die sich immer stärker auf ihre Kernkompetenz, der Herstellung von Böden, konzentriert und Zubehörprodukte in die Hände von Spezialisten gibt. Bei den Holzarten zieht die Nachfrage nach Eiche wieder an, Buche behauptet aber die führende Position. Sörnsen beobachtet eine Zunahme des Nischendenkens, mit dem sich Holzhändler deutlicher vom DIY-Bereich abgrenzen wollen.

Produziert werden Sörnsen-Holzleisten ausschließlich in Süderbrarup. Umfassende Erweiterungen, Optimierung der technischen Abläufe und der Holzausnutzung haben in den letzten drei Jahren zu einem verbesserten Produktstandard geführt. Dank optimierter Lagerlogistik ist eine Auslieferungsquote von 99,4 % erreicht worden, "mit der wir größte Kundenzufriedenheit gewährleisten". Sörnsen beschäftigt in Süderbrarup 45 Mitarbeiter, dazu 45 Minijobber für das Etikettieren und Verpacken. Außerdem haben hier sechs Gehörlose Arbeitsplätze erhalten. Den Regalservice für Baumärke, das "Merchandising", hat Sörnsen an ein befreundetes Unternehmen mit europaweit 200 Fachkräften übertragen.
aus Parkett Magazin 02/04 (Wirtschaft)