Fachinformation: Kazak

Der moderne Klassiker


Diese Carpet XL Orientteppich-Fachinformation widmen wir einem sehr vielschichtigen und auch noch heute sehr beliebten Teppich - dem Kazak. Bevor wir aber ins Detail gehen, sei eine wichtige Anmerkung erlaubt: Auch wenn der Begriff Kazak korrekterweise für Teppiche aus dem Kazak-Gebiet im südlichen Kaukasus stehen sollte, ist der Teppichhandel gern großzügiger bei der Verwendung des Namens.

Im Handel versteht man darunter zusätzlich neu geknüpfte, recht modern geometrisch gemusterte Teppiche, die vor allem aus Pakistan und Afghanistan kommen. Sie erfreuen sich auch bei jüngeren Kunden einer gewissen Beliebtheit. Kazak steht ebenfalls als Synonym für alle Teppiche aus dem Kaukasus. Diese Fachinformation könnte also auch unter dem Titel stehen: Der Kazak und seine nahen und fernen Verwandten. Wir gehen auf alle diese Provenienzen ein.

Den Beginn machen wir mit den Teppichen aus dem Kaukasus-Gebiet, vor allem dem heutigen Azerbaijan. Der Kaukasus ist eine Region mit fast unzähligen Volksstämmen und einer sehr bewegten Geschichte mit unzähligen Kriegen. Diese Umstände hatten und haben natürlich auch einen Einfluss auf die Teppichproduktion vor Ort. Seine Blüte erreichte die kaukasische Knüpf- und Webkunst - es stammen viele hochwertige Flachgewebe aus dem Gebiet - im 19. Jahrhundert. Mit der Eingliederung in die Sowjetunion kam es in den 1920er-Jahren zu einem abrupten Ende der traditionellen Teppichproduktion. Heute werden in Aserbaidschan praktisch keine Teppiche hergestellt, die in den Handel gelangen.

Das Kaukasus-Gebiet

Der Kaukasus ist ein Hochgebirge, das vom Ostufer des Schwarzen Meers bis zum Westufer des Kaspischen Meer verläuft. Neben Aserbaidschan (mit der Exklave Nachitschewan), zählen die Länder Georgien, Armenien und Russland mit der Republik Dagestan zum Kaukasus-Gebiet. Um Berg-Karabach (auch Nagorny-Karabach) streiten sich Aserbaidschan und Armenien. Die bedeutendsten Städte der gesamten Region sind Baku, die Hauptstadt von Aserbaidschan, Eriwan (Armenien) und Tiflis (Georgien). Die bekannten Teppiche kommen vor allem aus Aserbaidschan. Die wichtigsten Provinzen sind: Kuba, Schirwan, Ganja (in Europa auch als Gendje bekannt), Karabagh (Karabach), Kazak (Kasak) und das heute russische Dagestan mit der Stadt Derbend.

In dem mit etwa 4 Mio. km2 recht kleinen Gebiet leben eine Vielzahl von Völkern und Volksstämmen mit unterschiedlichsten Sprachen und Dialekten, darunter Armenier, türkischstämmige Azeri, Talisch und Kurden. Auch treffen das Christentum und der Islam hier aufeinander - ein kultureller Schmelztiegel.

Die Teppichgeschichte des Kaukasus

Eine höher entwickelte Teppichkunst hat es im Kaukasus nach Expertenmeinung schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung gegeben. Erhaltene Beispiele kaukasischer Knüpfkunst wie die bekannten Drachen- oder Tierkampfteppiche, stammen aus der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Bedeutend für den europäischen Teppichhandel wurden die Arbeiten aus dem 19. bis frühen 20. Jahrhundert. Die klaren Farben und geometrisch-stilisierten Muster erfreuten sich in den Ländern des Westens steigender Beliebtheit. Die zumeist hohe Qualität und das - dank der kulturellen Vielfalt im Kaukasus - breite Angebotsspektrum taten ihr Übriges, um die Teppiche der Region zu gefragten Sammlerobjekten werden zu lassen. Doch nicht nur Sammler antiker Stücke erfreuen sich an der Schönheit dieser Provenienzen. Die Muster passen ebenfalls in zeitgenössische, moderne Einrichtungen. Da aber seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts keine nennenswerten Mengen an Neuknüpfungen auf den Markt kamen, werden die Muster heute - wenn auch mit etwas anderem Erscheinungsbild - in Afghanistan und Pakistan nachgeknüpft.

Die Teppiche des Kaukasus

Es ist immer schwer, allgemein gültige Aussagen für Teppiche einer Provenienz oder gar einer ganzer Region zu machen. Für die Teppiche des Kaukasus ist es auf Grund der schon angesprochenen kulturellen Vielfalt noch weniger möglich. Trotzdem gibt es Eigenschaften, die übergreifend für die hier besprochenen Stücke gelten. So zeichnen sich die kaukasischen Teppiche durch eine geometrische Ornamentik aus. Stark stilisierte Blütenmotive etwa, die Sternen ähneln, oder Bordüren mit einfachen, immer wiederkehrenden Motiven. Es werden viele satte, klare Farben verwendet, die aber nicht zu bunt oder gar laut wirken. Der Flor wiederum kann je nach Provenienz länger oder kürzer geschoren sein. Je nach dem, wie dicht die Teppiche dort geknüpft werden. Auch im Kaukasus gilt die Faustregel: Je höher die Knüpfdichte, desto niedriger muss der Flor sein, damit die Zeichnung des Dessins klar erscheint.

Die Unterscheidung der Provenienzen allein aufgrund der Musterung ist schwer bis unmöglich. Will man eine verlässliche Bestimmung eines bestimmten Teppichs, muss man sich vor allem mit den knüpftechnischen Eigenschaften, der Struktur des Teppichs auseinandersetzten. Die weiterführende Literatur, wie "Teppich aus dem Kaukasus" von Schürmann oder "Azerbaidjanisch-Kaukasische Teppiche" von Azadi, Kermiov, Zollinger geben hier sehr detailliert Auskunft.

Kuba

Kuba klingt nach Zigarren, Palmen und Rum und weniger nach Teppichen. Es ist aber bloßer Zufall, dass die Karibikinsel und die Provenienz den gleichen Namen haben: Es bestehen keinerlei Zusammenhänge. Es handelt sich bei Kuba um einen Bezirk, der an das Westufer des Kaspischen Meeres grenzt und von der Stadt Baku im Süden bis zu Derbend im Norden reicht. Die gleichnamige Stadt Kuba liegt im nördlichen Teil des Bezirks am Fuße des Großen Kaukasus.

Die Kuba Teppiche gehörten zu den hochwertigsten und mit einer Knotenzahl von 150.000 bis 350.000 / m2 zu den dichtesten Erzeugnissen des Kaukasus. Ihr Flor wird auf eine Höhe von 2 mm bis 5 mm geschoren. Die Muster haben dadurch eine sehr klare Zeichnung. Die Kolorierung ist verhältnismäßig dunkel und wirkt trotz der vielen verwendeten Farben gedeckt. Die Dessinierung ist von vielen kleinen Füllmustern geprägt. Bekannte Unter-Provenienzen sind zum Beispiel Pirebedil (Perepedil), Konagkend, Tschitschi und Karagaschli.

Schirwan

Der Distrikt Schirwan zählt zu den produktivsten Provenienzen des Kaukasus und schließt an der Westgrenze von Kuba an, das ihn vom Kaspischen Meer trennt. So dicht die beiden Provenienzen beieinander liegen, so ähnlich sind sich ihre Teppiche. Auch hier werden sehr feine Teppiche mit etwa 250.000 Knoten/m2 geknüpft. Die gröberen und damit hochflorigeren Stücke erreichen allerdings nur 90.000 Knoten/m2. Im Vergleich zu ihren Gegenstücken aus Kuba sind die Schirwan-Teppiche heller und wirken daher auch farbenfroher. Die Dessinierung ist nur etwas weniger reich an Füllmotiven, die Innenfelder sind oft mit einem hellen Fond versehen.

Bekannte Unter-Provenienzen sind zum Beispiel Bidjov, Dschajirli und Maraza. Die Teppiche der auf der Halbinsel Apscheron gelegenen Stadt Baku können ebenfalls dem Distrikt Schirwan zugeordnet werden.

Kazak (Kasak)

Südlich des Kaukasus-Gebirges, zwischen den Städten Tiflis und Eriwan liegt das Kazak-Gebiet und reicht über die heutigen Ländergrenzen von Aserbaidschan, Georgien und Armenien hinaus. Die Provenienz ist wohl die bekannteste der gesamten Region und steht nicht selten als Synonym für den kaukasischen Teppich an sich. Die Teppiche der Unterprovenienzen unterscheiden sich augenfällig in der Florhöhe. Je höher der Knüpfort liegt, und je kälter es dort demnach ist, desto höher ist der Flor der Teppiche. Die Knüpfdichten liegen zwischen 50.000 und 120.000 Knoten/m2.

Die Farben der Kazak sind besonders klar und leuchtend. Das Innenfeld ist oft rot, etwas seltener Elfenbeinfarben, Grün oder Blau. Die Hauptbordüren sind gern in hellen Farbtönen gehalten. Die Anzahl der Farben ist deutlich kleiner als in den schon angesprochenen Provenienzen Kuba und Schirwan. Dass die Kazak dennoch farbenfroher erscheinen liegt an dem flächigeren Einsatz und den höheren Kontrasten der verwendeten Farben.

Das Mittelfeld der Teppiche ziert oft ein markantes geometrisches Medaillon. Es wird von deutlich weniger Füllmotiven und Ornamenten begleitet als die schon angesprochenen Provenienzen. Verbreitet bei kleineren Stücken sind Gebetsnischen-Dessins (Mihrab). Ein beliebtes Motiv der Hauptbordüren ist das Weinglas- oder Eichenlaub-Muster. Es zeigt natürlich weder Weingläser noch Eichenblätter, sondern nach Meinung des Fachmanns L. Kerimov das heilige Feuer der Zoroaster.

Das Kazak-Gebiet hat einige Unterprovenienzen, deren Namen in Sammlerkreisen ein Leuchten in den Augen hervorruft: Zum Beispiel Bordschalu oder Karatschop. Die berühmten Adler-Kazak oder Wolkenband-Kazak stammen aus der Region Karabagh und nicht aus Kazak.

Gandja (Gendje)

Die Provenienz Gandja liegt zwischen den Regionen Kazak im Norden, Karabagh, das südlich anschließt und Schirwan im Osten. Wie schon die Kazak gehören auch die Gandja-Teppiche zu den eher langflorigen Vertretern der Kaukasusknüpfungen. Sie sind mit einer Dichte von knapp unter 100.000 Knoten / m2 auch nicht besonders fein. Die Muster sind ähnlich der Kazak großflächig und haben wenige Füllornamente. Die quadratischen oder mehreckigen Medaillons und großen Ornamente sind häufig mit Haken besetzt. Laut Schürmann sind die Farben der Gandja blasser als die der Kazak, da auf die Färbetechnik weniger Wert gelegt werde. Auch soll die Qualität der Teppiche im Vergleich deutlich mehr schwanken.

Karabagh (Karabach)

Karabagh, was so viel wie "schwarzer Garten" bedeutet - ein Hinweis auf den fruchtbaren dunklen Boden, schließt sich im Norden an Gandja und im Osten an Schirwan an. Das Gebiet umfasst eine große Fläche und bringt nach Meinung von Kerimov die vielseitigsten Teppiche Aserbaidschans hervor. So unterteilt er auch Karabagh in 15 Distrikte mit jeweils mehreren Unterprovenienzen. Im Süden grenzt Karabagh an den Iran, was sich auch in den Mustern der dort gefertigten Teppiche zeigt. Der Musterduktus ist hier teilweise blumiger und weniger geometrisch als in den anderen Provenienzen des Kaukasus.

Die wohl berühmteste Unterprovenienz Karabaghs ist Tschelebi (Tschelaberd), die den so genannten Adler-Kazak hervorgebracht hat. Diese rotgrundigen Teppiche bekamen ihren Namen von dem dominanten weißen Medaillon, das einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen ähneln soll. So bedeutungsvoll Adler in der Ornamentik von Teppichen auch sein mögen: Der Teppich zeigt stark stilisierte Blütenmotive.

Die zweite - fast ebenso berühmte - Unterprovenienz, die ebenfalls fälschlich auf Kazak verweist, ist der so genannte Wolkenband-Kazak oder Khondoresk aus Malybayli. Bei diesen Teppichen werden die Medaillons von Wolkenbandmotiven geprägt, die oft um ein Swastika-Symbol im Mittelpunkt arrangiert sind.

Weitere bekannte Unterprovenienzen Karabaghs sind zum Beispiel Moghan, Talysch und Schuscha.

Dagestan und Derbend

Nördlich von Kuba liegt die Provenienz Dagestan. Heute befindet sich dort die gleichnamige russische Republik. Die Region war sehr produktiv. Geknüpft wurden große Mengen an Gebetsteppichen mit variantenreichen stilisierten Blumenornamenten. Eine sehr beliebte Fondfarbe ist Weiß. In Dagstan am Kaspischen Meer liegt die Stadt Derbend. Auch wenn die Teppich-Dessinierung der ihrer hochwertigen Nachbarn ähnelt, machen sich Qualitätsunterschiede schon im lappigen Griff bemerkbar.

Der Kasak aus Afghanistan

Mit der Sowjetisierung des Kaukasus nach 1920 war es mit der Volkskunst des Teppichknüpfens vorbei. Zur Zeit der Sowjetunion wurden in Manufakturen zwar qualitativ gute aber völlig sterile Teppiche produziert. Seit dem Zerfall der Sowjetunion gibt es diese Teppiche nicht mehr.

Wie kommen nun Kazak-Teppiche nach Afghanistan, dem Land der turkmenischen Teppiche? Seit jeher wurden im Westen des Landes Teppiche geknüpft, hauptsächlich vom Stamm der Ersari (einem der Hauptstämme der Turkmenen) im Norden und von Tadschiken (einem iranischen Volksstamm). Die bekanntesten sind die bei uns üblicherweise "Afghan" genannten, mit dem Gülli-Göl, dem sogenannten "Filpah"-Muster, Elefantenfuß oder Oktogon.

Durch die Invasion der Russen, vor allem aber durch den 1989 ausgebrochenen Bürgerkrieg, sind Millionen Afghanen in den Osten des Irans, vorwiegend aber in den Nordwesten Pakistans geflüchtet. In der Gegend um Peshawar lebten diese Flüchtlinge teilweise in Lagern von über 100.000 Menschen pro Camp - größtenteils ohne Arbeit. So war es naheliegend, dort Teppiche zu produzieren.

Waren es früher nur die Turkmenen und Tadschicken, begannen auch Mitglieder anderer Volksstämme wie Hazara, Uzbeken, Pashtunen und andere mehr mit dem Teppichknüpfen. Der damalige und auch heute wieder existierende Bann der USA auf den Import von iranischen Teppichen förderte diese Entwicklung. So entstanden neue Teppichsorten, wie die heute allgemein bekannten Ziegler und eben auch der Kazak.

Die ersten dieser sogenannten Kazaks entstanden um 1995 durch Initiativen von Afghanen und dem Einfluss amerikanischer und europäischer Importeure. Wer der wirkliche Initiator dieser Idee war, ist heute nicht mehr herauszufinden. Tatsache ist aber, dass diese Teppichart neben den so genannten Ziegler der vielleicht meist verkaufte afghanische Teppich unserer Zeit ist.

Man bediente sich der Mustervielfalt klassischer Kaukasen und nahezu von selbst fand man die heute übliche Struktur mit 100.000 bis 150.000 Knoten pro m2 und symmetrischem Knoten. Gearbeitet wird am eisernen Knüpfstuhl, der hilft, gerade Teppiche zu erhalten. Unglaublich ist das Talent der Knüpfer bei der Erstellung der vielfältigen Einzelmotive, das Gefühl für die Zusammenstellung und die Proportionen. Kein Exemplar gleicht dem anderen und auch neu erfundene Motive fügen sich stets harmonisch ein.

Die Wolle kommt aus Saudi Arabien, dem Irak und anderen Ländern des Mittleren Ostens, obwohl oft behauptet wird, dass es sich um die berühmte Ghazni-Wolle aus Afghanistan handeln würde. Wir unterscheiden zwei Arten von Kazak, die meist "Super Kazak" genannten und die kommerziellen "Yek Kash". Bei den erst genannten wird von Hand versponnene und bei den anderen maschinell versponnene Wolle verwendet. Gerade die von Hand versponnene Wolle ist es, die den Teppichen ihren Charme verleiht. Gefärbt wird mit guten chemischen Farbstoffen, wenn fälschlicherweise auch oft von Naturfarben die Rede ist.

In den letzten Jahren kehrte ein Großteil der Flüchtlinge wieder nach Afghanistan zurück. Viele dieser Familien, vor der Flucht keine Teppiche knüpften, produzieren nun in ihrer alten Heimat weiter. Deshalb ist heute nicht mehr die Gegend um Peshawar wichtigstes Knüpfgebiet. Mittlerweile wird in vielen Teilen Afghanistans geknüpft, ein hoher Prozentsatz in und um Kabul, aber auch in Bamyan, Ghazni, Pol-e-Chumri, Mazar-i-Sharif und vielen anderen Orten. Sämtliche Knüpfer dieser Teppiche waren und sind Afghanen.

Bedingt durch die immense Verteuerung von Wolle am Weltmarkt, der Aufwertung des afghanischen Afghani und Veränderung der Lebensumstände der Knüpfer waren die Produzenten und Importeure in den letzten zwei Jahren mit gewaltigen Preissteigerungen konfrontiert, wenn sie auch verglichen mit anderen Teppicharten noch tragbar ist.

Nach wie vor kommen sämtliche afghanische Teppiche nach Peshawar und Lahore zur Wäsche und zum Service. In Afghanistan, dem wirklichen Ursprungsland, ist bis heute keine gute Wäsche möglich. Die Gründe sind vielfältig: lange Winter, ungeeignetes Wasser und eine fehlende Infrastruktur. Die fertigen Teppiche werden dann aus Pakistan exportiert und damit erfreut sich Pakistan an den Deviseneingängen.


Danksagung


Wir möchten uns hier bei Fritz Langauer, Oritop, bedanken, der häufig in Afghanistan und Pakistan unterwegs ist und die Absätze über die Kazak-Nachknüpfungen aus Afghanistan maßgeblich verfasst hat.


Weiterführende Literatur


In dieser Fachinformation geben wir einen Überblick über die wichtigsten Provenienzen des Kaukasus. Die äußerst bewegte Geschichte der Region und ihre ethnologisch und kulturelle Vielfalt wurde aber nur angerissen. Dem interessierten Leser sei hier weiterführende Literatur empfohlen. Lange Zeit als Standardwerk galt "Teppich aus dem Kaukasus" von Ulrich Schürmann.

Neuere Erkenntnisse werden in "Azerbaidjanisch-Kaukasische Teppiche" von Siawosch U. Azadi, Latif Kermiov und Werner Zollinger dargestellt. Das Buch gibt außerdem detailliert Auskunft über die zur Identifizierung relevanten strukturellen Details der verschiedenen Provenienzen. Auch geben sie auf zahllosen Bildtafeln Einblicke in die Ornamentik und Mustergestaltung der kaukasischen Teppiche. Beide Bücher wurden sowohl in deutscher, als auch in englischer Sprache veröffentlicht.
aus Carpet Magazin 01/12 (Teppiche)