Dinesen Fußböden aus Dänemark

Dielen aus Douglasie

Der Werbespruch "Schön, stark, stilvoll", unter dem der dänische Dielenhersteller Dinesen antritt, verspricht nicht zuviel. Charakteristisch für sein Angebot sind Dielen aus Douglasie, die seit 30 Jahren bei Denkmalpflegern und Architekten begehrt sind und seit einiger Zeit zunehmend auch Eingang in Privathäuser finden.

Bald nachdem das Sägewerk im jütländischen Jels damit begonnen hatte, Hobeldielen aus Douglasie herzustellen, machte ein Spezialauftrag das Unternehmen und sein neues Produkt bekannt: Für das Schloß in Sonderburg, dessen Ausstellungen jährlich von vielen tausenden Gästen aus dem In- und Ausland besucht werden, wurden 3.000 qm Dielen geordert. Die auffällig hellen und dennoch offenbar unempfindlichen Böden fielen auf, lösten Interesse und eine Welle der Mundpropaganda aus. Sie war kräftig genug, um den kleinen Familienbetrieb 30 Jahre lang zu "tragen".

Handarbeit

Als 1989 mit Thomas Dinesen die vierte Generation antrat, hatten sich die Bedingungen des Marktes soweit geändert, dass es erforderlich erschien, mit dem Produkt zugleich auch den Namen Dinesen stärker in den Vordergrund zu rücken. Seither ist der Export intensiviert worden, und die Dinesen Fußböden haben begonnen, sich als Marke zu etablieren. Exportleiter Martin Ryder berichtet von "erfreulichen Fortschritten". Exportiert wird inzwischen in 15 Länder weltweit. Dabei überwiegen punktuelle, objektbezogene Kontakte.

Bei der Herstellung der Dielen aus Douglasie leistet sich Dinesen handwerklichen Luxus: Neun Mitarbeiter sind allein damit beschäftigt, Äste, die sich beim ersten Hobeln gelöst haben, von Hand herauszubohren und neue passende Äste in die Löcher einzufügen. Sie werden mit Augenmaß aus einem großen Vorrat unterschiedlich geformter Astpfropfen gewählt, von Hand eingepasst und eingeleimt. Technischer und optischer Vorzüge wegen nimmt Dinesen außerdem stets die Kernseite der Rohdiele als Oberseite. Das beugt Rissbildung vor und bietet ein ästhetisch ansprechendes Bild. Die "Kehrseite": Es gibt mehr Äste. Trotzdem ist Dinesen in der Lage, in besonderen Ausnahmefällen astfreie Dielen zu liefern. Auch Spezialmaße sind kein Problem. Um den Douglasie-Dielen den passenden Rahmen zu geben, stellt Dinesen außerdem Sockelleisten in jeweils drei Höhen und Profilvarianten her.

Moderne Anlagen

Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in den letzten Jahren führte zur Auslagerung der Produktion in ein Gewerbegebiet am Stadtrand von Jels, wo Dinesen eine moderne Fertigungshalle, Trockenkammern und und überdachte Schnittholz-Lager baute. Als Ausgangsmaterial dient Schnittholz - vorzugsweise aus Deutschland. Die Beschaffung, berichtet Ryder, sei angesichts der hohen Qualitätsanforderungen und wegen der zunehmenden Nachfrage nicht immer einfach. Dennoch sei es gelungen, die Lieferzeiten die Lieferzeit nun auf vier bis sechs Wochen zu verkürzen. Mit dem Werksneubau habe man Produktionsengpässe überwunden. Fortschritte brachte insbesondere eine erhöhte Trockenkapazität. Denn: Die Kammertrocknung einer 35 mm dicken und 9 m langen Diele erfordert drei bis vier Wochen.

Von den insgesamt 30 Mitarbeitern sind etwa die Hälfte in der Produktion tätig. Das angestammte Werksgelände mit seinem alten Gebäudebestand dient heute Lagerzwecken. Ein altes, im Stile einer nordischen Blockhütte errichtetes Haus beherbergt moderne Verwaltungsräume, Verkaufs- und Schulungsräume.

Diele aus Douglasienholz

Dinesen Diele aus Douglasie haben, seit sie vor 35 Jahrenes im Sonderburger Schloß eingesetzt wurden, nichts von ihrem "Charisma" eingebüßt. Ursprünglich mit gekälkter Oberfläche ausgestattet, werden sie heute geseift und zeigen unverfälschte Holzoptik in makellosem Alabasterton. Im Objektbereich, in dem ständige Pflege sichergestellt ist, werden mit dem Seifen - einer im skandinavischen Raum traditionellen Behandlung von Holzfußböden - überzeugende Ergebnisse erzielt. Dennoch wird das Verfahren nicht grundsätzlich empfohlen, weil ein geseifter Boden pflegeaufwändig bleibt. Üblicherweise rät Dinesen, die grundsätzlich roh ausliefert Dielen aus Douglasie mit einer speziell auf diese Holzart abgestimmten Lauge (Dinesen Lauge) einzulassen und anschließend transpartent oder mit Weißöl zu ölen. Beide Arbeitsgänge sind an einem Tag möglich.

Hinsichtlich ihrer Härte liegt die Douglasie zwischen Eiche und Kiefer. Je älter der Baum, desto härter das Holz. Das dreifach gegliederte Programm der Douglasie-Dielen umfasst die Kollektionen "Custom", "Jels" und "Natur".

Das Programm "Custom" bietet zwei Dicken (28 und 35 mm). Längen werden für Wand-zu-Wand-Verlegungen exakt nach Maß zugeschnitten. Innerhalb dieses Programms gelten Breiten von 20 bis 30 cm und Längen zwischen 5 und 7 m als normal. Darüberhinaus sind bei einer Breite von 40 cm Überlängen bis zu 15 m möglich. Die groß dimensionierten Dinesen-"Custom"-Dielen aus Douglasie gehören mit zum stattlichsten, was der Markt zu bieten hat. Außer den üblichen parallel geschnittenen Dielen gibt es für Objekte der Denkmalpflege außerdem konische Dielen bis zu 15 m Länge. Sie werden mit loser Feder verlegt und von oben verschraubt, wobei die Schraubköpfe mit Holzplättchen abgedeckt werden. Die Federn haben mit 8 mm Dicke und 20 mm Breite die Abmessungen einer Mosaikparkettlamelle - ein eindrucksvoller Beweis für die Stabilität der Dinesen Holzfußböden.

Beim Standardangebot Dinesen Jels-Douglasie ist zusätzlich zu den 35 und 28 mm dicken Dielen eine 20 mm-Diele erhältlich. Generell basiert das Programm auf auf fallenden Längen zwischen 2 und 5 m sowie vier Fixbreiten (13, 17, 20 und 30 cm). Die drei schmaleren Dielen werden mit angehobelter Feder und umlaufender Nut/Feder-Konstruktion hergestellt, ab 30 cm Breite sind alle Dinesen-Dielen für die Verlegung mit der erwähnten losen Feder vorgesehen.

Die dritte Variante ist die Sortierung "Natur". Mit lebhafterer Maserung sowie größeren Ästen, eignet sie sich für rustikales Ambiente. Bei entsprechendem Käuferinteresse wird sie dem Handel in begrenztem Umfang zur Verfügung gestellt. Längen und Breiten der Natur-Linie entsprechen dem Jels-Programm.

Sofort verlegen

Anders als meist üblich, sollen die Douglasie-Dielen sofort nach der Anlieferung bzw. dem Öffnen der Folienverpackung verlegt werden. Ein Akklitimatisierungsprozess könnte zuviel Feuchtigkeitsaufnahme im Holz bewirken. Die Dielen verlassen das Werk mit 8 - 10 % Holzfeuchte und sind in diesem Zustand optimal für die Verlegung mit geringer Fugenbildung geeignet.

Eiche-Dielen

Weil die Bedeutung von Eiche in letzter Zeit wieder zunimmt, produziert Dinesen auch vollmassive Eiche-Dielen - ausnahmslos in der Dicke von 30 mm, aber in der Standard-Kollektion "Dinesen Jels-Eiche" in vielen Breiten (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28 und 30 cm) sowie fallenden Längen zwischen 1,5 und 5 m. Die Objekt-Variante "Dinesen Custom-Eiche" ist in jeder Breite zwischen 15 und 35 cm und jeder Länge bis zu 5 m erhältlich, grundsätzlich konisch geschnitten und weitgehend astfrei.
aus Parkett Magazin 02/03 (Wirtschaft)