Baltic Wood

Auf Stabilitätskurs


Mit Ständen sowohl auf der Domotex als auch auf der Münchener Bau zeigte die Fertigparkettmarke Baltic Floor ungebrochene Messepräsenz. Das nahm manchem Gerücht die Spitze. Seitens des Unternehmens wurden angebliche Verkaufsabsichten energisch dementiert. Hervorgehoben wurden das "sehr zufriedenstellende Jahresergebnis 2002" und neue Produkte, vor allem das Parkett mit Verriegelungs-System.

Als Produktneuheiten gezeigt wurden zwei Fertigparkett-Tafeln (Flechtboden und Würfel), mit denen sich schnell Musterböden legen lassen. Neu ist auch, dass die Landhausdiele jetzt gefast geliefert werden kann. Eine interessante Alternative zur Holzart Wenge bietet Baltic Wood mit kerngeräucherter Esche. Anders als Eiche, weist die Esche keinen Splint und damit keine hellen Stellen im tief dunkel geräucherten Boden auf.

Seit Januar ist Baltic Wood parat, sein BalticFloor-Fertigparkett (Schiffsboden und Landhausdiele) mit mechanischer Verriegelung auszuliefern. Mario Gierlach, Verkaufsleiter für Deutschland mit Sitz in Troisdorf, erwartet für das Klick-System in diesem Jahr in Deutschland einen Anteil "nicht höher als 15%". Die immer wieder gehörte Behauptung, dass der Handel "unbedingt" nach Leimlos-Systemen verlange, deckt sich nicht mit den Erfahrungen von Baltic Wood. Das Unternehmen fährt daher eine zweigleisige Produktion.

Nach dem Ausscheiden der beiden finnischen Teilhaber Pekka Ropa und Kari Tiensuu befindet sich Baltic Wood jetzt - wie schon eine bekannte Büromöbelproduktion - vollständig in polnischem Familienbesitz. Exportleiterin Kinga Urbanska und Mario Gierlach unterstrichen, dass das Unternehmen besser dastehe als vor zwei Jahren, als hohe Investitionskosten und die Zloty-Aufwertung drückten. Ferner hätten Rationalierungsmaßnahmen zur Entspannung beigetragen. U.a. wurde das bisherige Auslieferungslager in Frankreich aufgegeben. Seine Funktion wird mit übernommen vom Lager des polnischen Büromöbelherstellers in Augustdorf. Die geplante Kapazitätserweiterung auf 4 Mio. qm wurde vorerst gestoppt.

2002 produzierte Baltic Wood 1,5 Millionen qm Fertigparkett. Die Kapazität von 2 Mio qm war damit relativ gut ausgelastet. Die Produktionsmenge verteilte sich hauptsächlich auf Europa, wo Deutschland mit 25 % den Löwenanteil aufnimmt. Dem wurde mit einer Aufstockung des Vertriebsteams auf vier Mitarbeiter Rechnung getragen. Russland, ein Markt, der schnelles Wachstum erwarten lässt, wird intensiv bearbeitet. Dort gibt es bereits 22 Kooperationspartner. Der polnische Markt wächst - "für Baltic Wood in diesem klassischen Massivparkettland ein besonderer Erfolg", betont Kinga Urbanska.
aus Parkett Magazin 01/03 (Wirtschaft)