Werner Reddehase, Gebr. Sanders

Persönlichkeit des Jahres

So schön und interessant die Materie auch ist, mit der wir im Bettenfachhandel zu tun haben, ohne all die Menschen, die dahinter stehen, sie entwickeln, produzieren, erklären, zelebrieren und letztlich verkaufen, wäre alles vergebene Liebesmühe. Das gilt durch alle Wertschöpfungsstufen. Und das ist auch das Wundervolle an unserer Branche, dass sie, trotz manch gegensätzlicher Interessen, ganz wesentlich vom persönlichen Miteinander geprägt wird. Für jene, die im Bettenfachhandel ganz besondere Anerkennung genießen, ist die Kategorie Persönlichkeit des Jahres ins Leben gerufen. In diesem Jahr ehren wir mit Werner Reddehase einen Menschen, der im Grunde als Prototyp für diesen Preis gelten kann.

Werner Reddehase muss die Branche schon sehr schätzen, schließlich hat er es bis heute geschlagene 44 Jahre in ihr ausgehalten. Und auch seinem Arbeitgeber dürfte er sehr verbunden sein, denn seine gesamte berufliche Karriere hat er in nur einem Unternehmen absolviert, bei Sanders in Bramsche. Dort trat er, damals wahrscheinlich mit einer etwas anderen Statur als heute, 1966 als junger Auszubildender ein, zu der Zeit sagte man noch Lehrling.

1966, das ist das Jahr des Wembley-Tores, das selbstverständlich keines war. Ludwig Erhard übergibt in dem Jahr den Staffelstab als Bundeskanzler an Kiesinger. Auf der anderen Seite des damaligen Eisernen Vorhangs übernimmt Leonid Breschnew die Führung der Kommunistischen Partei. Karl "Milde" Mildenberger bekommt in Frankfurt von Cassius Clay, heute bekannt als Muhammad Ali, in einem WM-Boxkampf kräftig einen auf die Nase. Prinzessin Beatrix heiratet, begleitet von Millionen Fernsehzuschauern, Prinz Claus von Amsberg. Und Werner Reddehase wird bei Sanders von der Pieke auf in die Geheimnisse der Inlettweberei und die Grundlagen der Hüllenkonfektion eingeweiht. Für die Heimtextil-Branche war das letzte Ereignis sicherlich das wichtigste.

Beginnend mit einem recht kleinen Vertriebsbereich in Ostniedersachsen arbeitete sich Reddehase nach der Lehre im Außendienst von Sanders die Karriereleiter weiter hoch zur Teil-Verantwortung für den Fachhandelsbereich in Deutschland und Österreich. "Gerne erinnere ich mich an gemeinsame Reisen, in denen wir stets die gleichen Ziele und Überlegungen hatten', erzählt Firmenchef Hans-Christian Sanders. 2003 wurde Reddehase schließlich die Gesamtverantwortung für den Vertriebsweg Fachhandel im Unternehmen übertragen. "Seine Akribie, Liebe zum Detail und Perfektion haben ihn stets zu einem anerkannten Gesprächspartner gemacht', betont Sanders. "Seine Kunden waren für ihn der Mittelpunkt. So ist es ihm gelungen, die Symbiose zwischen dem Interesse des Hauses Sanders und dem Kunden in einzigartiger Weise herzustellen.'

Dieses Lob wird ihm auch von Seiten der Kunden zuteil. Die Geschäftsführer des Bettenrings beispielsweise bezeichnen ihn als absoluten Kenner der Materie, der immer lösungsorientiert denke und ein Ohr für den Fachhandelskunden habe. Sie schätzen an ihm ebenfalls die Loyalität, die Reddehase gleichermaßen gegenüber seinem Unternehmen als auch seinen Kunden übt. Es gelinge ihm, selbst bei der Diskussion kontroverser Standpunkte ein angenehmes Klima zu schaffen.

Wer ihn kennt (ja, wer kennt ihn nicht?) kann diese Charakterisierung bestens nachvollziehen. Denn nicht zuletzt sein offenes Wesen, gepaart mit einem stets verbindlichen Ton und einem verschmitzten Lächeln stimmen auch den schwierigsten Gegenpart friedlich. Der ABK betont, dass bei Reddehase auch das gesprochene Wort gelte, was heutzutage keineswegs mehr selbstverständlich sei. Er sei ein Kümmerer im besten Sinne, immer authentisch und mit Bodenhaftung.

Demnächst wird sich Werner Reddehase aus dem beruflichen Alltag verabschieden. Ein paar Monate noch wird er seinem Nachfolger Björn Schall mit Rat und Tat zur Seite stehen, ehe im Vorruhestand ganz dem Privatleben widmen wird. Wie praktisch, dass Reddehase vor einigen Monaten erstmals Großvater geworden ist. Sein kleines Enkelkind wird schon dafür sorgen, dass er auch weiterhin auf Trab bleibt. Und wenn er den Job als Opa so gut macht wie er seine Aufgaben bei Sanders erledigt hat, darf sich die Kleine auf eine wundervollen Großvater freuen.
aus Haustex 02/11 (Personalien)