Bamberger Kaliko präsentiert "Weltneuheit"

Ein Rollo baut schädliche Raumgase ab

Als "Weltneuheit" propagiert Textilveredler Bamberger Kaliko eine in Japan entwickelte Chemikalie zur Ausrüstung von Textilien, die die Schadstoffe wie Formaldehyd oder Nikotin in unkritische Verbindungen wie Wasser und Kohlenstoff aufspalten soll und so die Raumluft säubert und den Bewohner vor gesundheitsschädlichen Ausdünstungen bewahrt.

"Wir haben es erst selbst nicht glauben wollen", sagt Peter Klenner, Geschäftsführer des Textilveredlers Bamberger Kaliko, "aber nach eingehenden Untersuchungen stand es fest: Es gibt eine Chemikalie, die belastende organisch-chemische Stoffe aus der Raumluft in unkritische Stoffe umwandelt. Und diese Chemikalie lässt sich in Sonnenschutzprodukte einbauen. Baka Save nennen die Franken ihre Weltneuheit.

Allerdings hat Bamberger Kaliko die Formel nicht selbst entwickelt. Dahinter steht vielmehr der japanische Tufter Suminoe, der Vertrieb erfolgt über Zschimmer & Schwarz. Demnächst soll die gesundheitsdienliche Rezeptur auch bei Teppichböden zur Geltung kommen. Dort jedoch kann sie kaum die Wirkung entfalten wie im Bereich von Fenster und Heizung. Hier nämlich fließen die Konvektionsströme, die im Raum eine Luftzirkulation bewirken. Je mehr Luft am Rollo oder Raumteiler entlang streicht, desto mehr Schadstoffe werden von Baka Save absorbiert.

Das Mittel wird einfach auf die Rollo-Oberfläche aufgetragen und soll dort langfristig und dauerhaft wirken - auch bei schwer entflammbaren oder Blackout-Stoffen. Einzige Einschränkung: Bei dunklen Farben kann es zu einem Weißschleier kommen.

Laut Bamberger Kaliko haben Untersuchungen nachgewiesen, dass Baka Save Schadstoffe wie Formaldehyd, Nicotin, Acetaldehyd, Essigsäure oder Ammoniak, dazu Geruchsstoffe wie Trimethylamin (Fisch), Hydrogensulfid (faule Eier) und Methylmercaptan (faulig, gekochter Kohl) aufnimmt und entsorgt. Durch eine chemische Reaktion mit organischen Stickstoff-Verbindungen und Metall-Salzen spalte das Produkt die schädigenden Stoffe in unkritische Komponenten wie Wasser und Kohlendioxid auf. Innerhalb der ersten 48 Stunden soll 1 Quadratmeter mit Baka Save behandelten Stoffs 49 mg Fomaldehyd umwandeln. Das entspricht der Ausdünstung von etwa 24 kg Sperrholz.

Betont wird besonders, dass die Chemikalie kein reiner Geruchsabsorber ist, dessen "Speicher" irgendwann voll sind, sondern eine permanente katalytische Reaktion erzeuge. "Die Wirksubstanz verbraucht sich nicht, es findet keine Sättigung statt und sie wäscht sich bei normal feuchtem Abwischen auch nicht heraus".

Das hat natürlich seinen Preis: Für den Endverbraucher wird sich ein mit Baka Save ausgerüstetes Rollo gegenüber einem herkömmlichen Modell um 30 bis 50 % verteuern. Klenner findet das nicht zu viel, denn: "Wir bewegen uns hier nicht mehr im reinen Markt des Sonnenschutzes, sondern in dem der Raumluftverbesserer." Hersteller wie Gardinia hätten das Potenzial des Produktes bereits erkannt. Die Zielgruppen sind neben gesundheitsbewussten und allergiegeplagten Konsumenen auch öffentliche Gebäude, Büros, Hotellerie und Gastronomie.


Welche Menge wandelt Baka Save um?

In einem 50-qm-Raum, gefüllt mit Formaldehyd-Gas, lassen sich durch 1 qm Baka Save innerhalb von 24 Std. 0,31 ppm umwandeln. Zum Vergleich:
- bereits eine Konzentration von 0,05 ppm kann zu schmerzenden Augen führen.
- ab 4,0 ppm werden setzt Tränenbildung ein, Schleimhäute werden stark gereizt.
- ab 50,0 ppm treten akute Vergiftungserscheinungen auf.
- Grenzwert auf Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO): 0,08 ppm
- Zulässiger Höchstwert in Deutschland: 0,10 ppm


Bamberger Kaliko - das Unternehmen

Branche: Textilveredelung
Inbetriebnahme: 1988
Gesellschafter: Management der Bamberger Kaliko und Investor BPE Private Equity, Hamburg
Geschäftsführer: Peter Klenner
Mitarbeiter: 190
Kapital: 2 Mio. EUR
Umsatz: 27,2 Mio. EUR
Produktanteil Rollo-, Lamellenstoffe: 56,9 %
Exportanteil: 52 %
aus BTH Heimtex 02/02 (Sortiment)