Technocell

Qualität messbar machen


Wie sich Dekorpapier analysieren, messen und prüfen lässt, dazu hat Technocell schon im vergangenen Jahr ein technisch fundiertes Kompendium herausgegeben. Vom Abriebtest über die Feststellung fehlender Druckpunkte (missing dot) bis zu Nassdehnung, Rauwertbestimmung, Risstest, Temperaturstabilität und Zugfestigkeit ist die ganze Palette der Qualitätsparameter in aller Ausführlichkeit dargelegt.

Technocell wendet die Prüfmethoden in der eigenen Herstellung stichprobenartig an, um Probleme erkennen und lösen zu können. Erklärtes Ziel ist, das Dekorpapier als entscheidendes Element einer Laminatoberfläche ins Bewusstsein zu rücken. Dr. Mathias Rump (Vice President Technology): "Um das richtige Produkt zu entwickeln, ist die Kommunikation mit dem Kunden und mit den Kunden unserer Kunden wichtig."

Alle Beteiligten der Wertschöpfungskette möchte Technocell in den Prozess einbeziehen. Rump: "Wir beschäftigen uns mit den Schritten der Weiterverarbeitung unseres Produktes und übernehmen Verantwortung bis hin zur fertigen Oberfläche."

Technocell sieht sich im intensiven Leistungswettbewerb, etwa gegen Substitutionsprodukte, wie lackierte Oberflächen, deren Güte bald an das Melaminfinish heranreichen könnte. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die angestrebte Umsatzmenge nicht erreicht. Gerade im Bodenbereich, so das Unternehmen, sind die prognostizierten Zuwächse nicht eingetreten. Defensiver Optimismus ist daher das Schlagwort für die laufende Saison. Technocell hofft auf eine Belebung im 2. Quartal. Noch sind Lagerabbau und Kapazitätseinschränkung vorrangig. Um Preisstabilität zu erzeugen, muss die Menge ausbalanciert werden, selbst wenn Maschinenkapazitäten nicht ausgelastet sind.

Als "sinnvoller Standort" für den gesamten amerikanischen Markt wird seit vergangenem Jahr auf der Grundlage eines Joint Ventures mit der KunzGroup in Quebec/Kanada eine Produktion aufgebaut, die "europäische Produkte von amerikanischem Boden" liefern kann.
aus Parkett Magazin 02/02 (Wirtschaft)