Projekt der Parkettlegerschule Nord

Gegliederter Dielenboden

In der vergangenen Ausgabe stellte das ParkettMagazin die Auszubildenden vor, die im Rahmen des Modellversuchs ELKo (Entfaltung und Erprobung von Stärken der Lernorte durch Kooperation) das Erdgeschoss eines unter Denkmalschutz stehenden Schleusenwärterhauses in Stade mit Parkett auslegten. Das Gebäude aus dem Jahre 1878 erhielt einen stilvollen Dielenboden mit Fries. Hier werfen wir einen Blick auf die Arbeitsschritte.

Der Betonboden des "schiefen" Schleusenwärterhauses wies einen Höhenunterschied von 16 cm auf. Deshalb konnte von Raum zu Raum nicht überall ein höhengleicher Übergang geschaffen werden. An einer Stelle musste eine Stufe her. Die Untergrundprüfung zeigte anfänglich eine starke Feuchtigkeit. Zunächst war einer der Räume gar ohne Heizung gedacht gewesen - dort hatten die jungen Parkettleger deshalb keine Dämmunterlage vorgesehen - dann musste umgeplant werden. Es hatte sich doch ein Sponsor für die Wandheizung gefunden.

Der Bodenaufbau geschah mit einer PE-Folie und einer Lagerholzkonstruktion, die mit Isoflock als Dämmung aufgefüllt wurde. Dann kam eine Lage Blindbodenbretter, darüber eine Rohfilzpappe. Hierauf wurde die Dielen geschraubt - in Schraubabständen von etwa 30 cm. Keines der Elemente wurde verleimt. Insgesamt erhielt der Aufbau eine Höhe von 23 cm.

Die 21 mm Massivdielen in den deutschen Holzarten Lärche und Eiche kamen vom Oldenburger Parkettwerk. Dieter Große vom BBZ schätzt die Materialkosten für Blindboden und Dielen auf etwa 9.000 EUR: "Der Marktwert dürfte sogar 18.000 Euro betragen." Ein erheblicher Teil wurde gesponsort.

Die Räume mit Mittelfries wurden vom Zentrum her geplant. Weil die Wände in dem alten Gemäuer schief sind, konnte in den vier Ecken kein völlig symmetrisches Bild entstehen. Optische Wirkung erzielt der Boden durch eine deutliche Fase, mit der sich jede Diele von ihrer Nachbarin absetzt. Hinzu kommt das Zusammenspiel der beiden Holzarten.

Nachdem der Boden mit einem 80er Korn sauber geschliffen und abgesaugt worden war, erhielt er einen ersten und später einen zweiten Ölauftrag mit einem Asuso-Produkt. Das brachte den Farbunterschied zwischen heller Lärche und dunkler Eiche erst richtig zur Geltung.
aus Parkett Magazin 01/03 (Wirtschaft)