Hinno AG

Der Trick mit dem "Clic"


Das Aufhängen von Vorhängen ist eine überaus mühsame Arbeit. Um die ganze Reihe der kleinen Kunststoffgleiter einzeln durch die winzige Öffnung am äußersten Schienenende einzufädeln, braucht es viel Fingerspitzengefühl und Durchhaltevermögen - und kräftige Armmuskeln. Wird dann auch noch ein Gleiter vergessen, muss ein Großteil der Arbeit wiederholt werden.

Doch dieser Mühsal hat Vorhangzubehör-Hersteller Hinno mit seinem ausgeklügelten Clic-Gleiter ein Ende gesetzt. Die neuentwickelten Kunststoffgleiter sind mit nach unten beweglichen Lamellen ausgestattet, die sich in die Laufnut der Vorhangschiene einklicken lassen. Damit beim Aufhängen das Gewicht des Vorhangs von den Schultern genommen wird, werden zuerst einzelne Clic-Gleiter in größeren Abständen in die Schiene gedrückt, danach die restlichen Exemplare. Auch wenn die Gardine schon hängt, lassen sich vergessene Clics, Schleuderstäbe oder Schmuck-Dekorationen problemlos nachträglich anbringen. Werden die Vorhänge abgehängt, zieht man die Kunststoff-Clics einfach an der Schienen-Öffnung heraus. Das Clic-Sortiment umfasst 9 verschiedene Varianten. Für alle gängigen Schienenbreiten gibt es passende Ausführungen mit Quer- oder Längsöse sowie entsprechende Haken. "Wir müssen auch länderspezifische Bedürfnisse berücksichtigen, je nachdem, welche Konfektionsart gewählt wurde", erklärt Alfred Heinrich. Während in der Schweiz die Gleiter mit der Öse direkt an den Vorhangstoff genäht werden, verwendet man in Deutschland zur Befestigung Faltenleghaken. In Frankreich, Spanien, den Niederlanden und weiteren Ländern werden hingegen offene Haken eingesetzt, sogenannte Stechhaken.

Relevant ist außerdem, ob es sich um eine Aluminium- oder Kunststoff-Schiene handelt. Clic muss exakt auf die Breite der Schienen-Laufnut abgestimmt werden. Sind die Toleranzen nicht stimmig, wackelt und verkantet der Gleiter oder bleibt hängen. Das im Spritzgussverfahren gefertigte High-Tech-Produkt sollte zwei - im Prinzip widersprüchliche - Anforderungen erfüllen: Die sogenannte Abstützkufe muss "sehr fest" sein, die beiden Lamellen, auch Flügelchen genannt, hingegen so flexibel, dass sie sich um 70 Grad biegen lassen, um in die Laufnut einzuschnappen. Als geeignetes Material wird ein Co-Polymer-Kunststoff (POM) eingesetzt, der formstabil und hochlichtbeständig ist. Jedes einzelne Clic-Exemplar verfügt über eine sehr hohe Tragkraft von 15 kg, also 50-mal mehr als notwendig.

Bereits 1989 ließ sich Hinno das Clic-Prinzip in allen großen Ländern patentieren. Es habe auch schon einen Nachahmer gegeben, der versucht habe, mit einem Billigprodukt das Patent zu umgehen. "Aber das hat schlecht funktioniert und mir dann letztlich sogar geholfen", offenbart Heinrich.

Die geforderte Präzision bei der Werkzeugherstellung, das hochwertige Material und die schwierige Produktion schlagen sich auch auf den Verkaufspreis von Clic nieder, der deutlich über dem konventioneller Gleiter liegt. Dennoch sind es Pfennigartikel, deren Kosten im Vergleich zu den Gesamtkosten einer Fensterdekoration kaum ins Gewicht fallen. Ausschlaggebend für die Konsumenten sind die Vorteile des Systems.

Der Gardinenwechsel wird für den Clic-Verwender nicht nur einfacher und bequemer, sondern geht auch schneller. Im Vergleich zum konventionellen Einfädeln sollen es bis zu 90 % Zeitersparnis sein. Ein schlagkräftiges Argument, gerade für den Einsatz im Objektbereich, zum Beispiel in Krankenhäusern, wo Vorhänge aus hygienischen Gründen 14-tägig gewaschen werden. Auch die Unfallgefahr im Haushalt lasse sich mit dem leicht zu handhabenden Clic-System reduzieren, weil so manche gefährliche "Streckübung" beim Einfädeln am Schienenende entfalle, meint Heinrich und verweist auf Schweizer Statistiken, wonach rund 11.000 Personen von Stühlen oder Leitern gestürzt sind - viele davon beim Aufhängen von Vorhängen. Von der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung wurden die Clic-Vorhanggleiter mit dem Sicherheitssignet Bfu-geprüft ausgezeichnet.
aus BTH Heimtex 04/01 (Sortiment)