Dráva Faipari

Ende 2005 kommt das Klicksystem


Die Drava Holzwerke sind aus einem der ältesten holzverarbeitenden Betriebe Ungarns entstanden. Drava ist der regionale Name des ungarisch-kroatischen Grenzflusses Drau.

Ende 2004 wurde das Unternehmen aus der Insolvenz heraus von einer ungarischen Gruppe gekauft, die aus dem geschäftsführenden Direktor Andreas Steiner, dem Betriebsleiter Peter Paluska, zwei Parketthändlern und zwei Vertretern der Metallindustrie besteht.

Das 10-Hektar-Werk inmitten des besten Eichengebietes Ungarn beschäftigt 75 Mitarbeiter. Schon seit 1975 wird hier Mehrschichtparkett hergestellt. Das angegliederte Sägewerk und eine Stabparkettproduktion mit zwei Schroeder-Linien sind heute an ein weiteres Unternehmen verpachtet. Dráva Faipari konzentriert sich in erster Linie auf sein Dreischichtprodukt Symparkett, von dem im laufenden Jahr 150.000 qm hergestellt werden sollen. Für 2006 ist eine Erhöhung auf 200.000 qm vorgesehen. Die mögliche Kapazität des Werkes liegt derzeit bei 600.000 qm im Jahr. Auch die Trocknungskapazität von 1.100 Kubikmeter wird nicht selbst ausgeschöpft, sondern zu Lohntrocknung genutzt.

Symparkett wird in Dreistab- und Vierstab-Optik auf Nadelholzmittelschicht und Nadelholzgegenzug verpresst. Bei der Verarbeitung setzt das Unternehmen auf Klebstoffe von Akzo-Nobel und Lacke von Klumpp. Die Maße betragen 2.200 x 208 x 14 mm. Für die 3,6 mm-Deckschicht werden vor allem traditionelle europäische Holzarten wie Eiche, Esche, Buche, Erle, Robinie, Ahorn und Kirschbaum verarbeitet. Auch Exoten können auf Wunsch geliefert werden. Statt Jatoba wird hier Sapele Mahagoni bevorzugt.

Eine weitere Produktlinie ist das Mehrschichtparkett DIY. Wie der Name verrät, ist das 1.200 x 208 x 14 mm-Fußbodenelement für den Baumarkt konzipiert. Vor allem in Ungarn und Österreich abgesetzt werden kurze Parkettelemente zwischen 400 und 900 mm Länge, die aus fehlerkorrigierten Paneelen entstehen. Schließlich sind im Lieferprogramm von Drava hochwertige 21 mm Eiche-Massivdielen, Stabparkett und Lamparkett enthalten.

Drava vertreibt sein Parkett unter der Marke Symparkett, bietet es dem Handel aber auch als Eigenmarke an. Während früher 70 % in den Export gingen, sind es heute nur noch 50 %. Deutschland, Österreich, die Niederlande, Italien, Slowenien, die Slowakei und auch Russland gehören zu den Abnehmern. Während in Ungarn drei Vertriebswege (Werksverkauf, Handel, große Bauprojekte) beschritten werden, liefert man im Ausland direkt an Händler und Baumärkte. Hier sucht Dráva Faipari weitere Partner.

Die Geschäftsführung des privaten Unternehmens zeigt sich flexibel und innovationsfreudig. Zunächst wurde die Lackstraße erneuert. Jetzt wird die Holzausbeute der Mittellage verbessert. Ende 2005 soll ein Klicksystem eingeführt werden, für das der Homag-Profiler neues Werkzeug braucht. Drittes Ziel ist die eigene Produktion von Mehrschichtdielen. Vor der Anschaffung neuer Maschinen wird zur Zeit der Markt getestet. Bisher produziert ein slowakischer Partner die Rohdielen, die Endbearbeitung erfolgt bei Drava.


Dráva Faipari - in Kürze

Im Privatbesitz einer sechsköpfigen ungarischen Gruppe
Geschäftsführung: Andreas Steiner
Produktionsstätte: Barcs, Ungarn
Mitarbeiter: 75
Kapazität: 600.000 qm
Parkettproduktion: 150.000 qm
Produkt: Dreischichtparkett
aus Parkett Magazin 05/05 (Wirtschaft)