Homag: Neues Fertigungsverfahren für Systemdekore

So werden Dekortoleranzen beim Queraufteilen eliminiert

Das Breitenwachstum im Dekor der gepressten Platten ist eine mittlerweile bekannte Eigenschaft und mit verschiedenen Verfahren beherrschbar geworden. Es verhält sich zwar nicht linear, jedoch sind in der Regel die Dekorabweichungen in einer Charge von Platte zu Platte so gleichmäßig, dass ein fließendes Aufteilen in Streifen möglich ist.

Wie aber verhält sich das Dekor in Längsrichtung, bzw. wie können Dekortoleranzen beim Aufteilen in Querrichtung eliminiert werden? Beim Ermitteln der tatsächlichen Abweichungen auf den Rohplatten ist es nicht möglich, eine wiederkehrende oder gar lineare Abweichung festzustellen. Die Dekorabweichungen sind längs stärker davon geprägt, dass das Dekorpapier einen Verzug aufweist, der mehr an das Verhalten eines "nassen Handtuchs" erinnert. Dieser Verzug kann sogar innerhalb einer Platte unterschiedliche Geometrien aufweisen. Das heißt, die Abweichungen sind sowohl von Platte zu Platte als auch innerhalb einer Platte nicht regelmäßig.

Beim Fertigen von Fliesendekoren ist es wichtig, dass die Zementfugen mit der gleichen Breite über die gesamte Produktionscharge gesägt werden. Zum Erreichen einer gleichmäßigen Breite der "Zementfuge" hat die Homag AG ein Verfahren entwickelt, das an jeder einzelnen Diele eine definierte Anschlagkante für die spätere Querprofilierung erzeugt.

Dies funktioniert in der Art, dass jeder einzelne in der Längssäge bereits aufgeteilte Streifen in Querrichtung im Durchlauf optisch erfasst und ausgerichtet wird. Dadurch ist eine lagerichtige Zuführung der Teile zur Quersäge möglich. Im ersten Schritt erfolgt das Sägen der "rechten" Diele (siehe Prinzipskizze) mit einer dekorgerechten Anschlagkante.

Im zweiten Schritt erfolgt das Fügen der "linken" Diele im Durchlauf. In beiden Fällen werden die Streifen vor der Bearbeitung positioniert. Dadurch werden für die anschließende Bearbeitung auf dem Doppelendprofiler an jeder Diele dekorgerechte Anschlagkanten mit identischen Fugenbreiten erzeugt.
aus Parkett Magazin 04/06 (Sortiment)