Parkett- und Bodenlegerinnungen Hamburg, Schleswig-Holstein und Lüneburg-Stade

Dreierversammlung der Nord-Innungen wiederbelebt

Die norddeutschen Innungen haben ihre traditionelle Dreierversammlung wieder zum Leben erweckt. Erstmals seit vier Jahren fand Ende vergangenen Jahres ein gemeinsames Innungstreffen der drei Parkett- und Bodenlegerinnungen Hamburg, Schleswig-Holstein und Lüneburg-Stade statt. Rund 60 Teilnehmer hatten sich in Hamburg zu der Gemeinschaftsveranstaltung mit Bundesinnungsmeister Joachim Barth und mehreren Gastreferenten eingefunden. Zuvor hielten die Innungen Schleswig-Holstein und Hamburg an gleicher Stelle ihre turnusmäßigen Mitgliederversammlungen ab. Wie immer, standen eine Fülle von Themen auf der Tagesordnung - von besonderen Schadensfällen über Informationsveranstaltungen bis zur Obermeisternachfolge.

Mit den Worten "Hier gibt es etwas zu sehen, was jeder moderne Obermeister gut finden sollte" gratulierte Bundesinnungsmeister Joachim Barth den Organisatoren der wiederbelebten Dreier-Versammlung. Im Zeichen von Mitgliederschwund und leeren Kassen sollten die einzelnen Innungen verstärkt zusammenarbeiten - auch im Interesse ihrer Mitgliedsbetriebe. In deren Interesse dürfte es auch sein, dass die qualitativ hochwertige Handwerksarbeit der Innungsbetriebe besser nach außen kommuniziert wird. Ein gemeinsames Logo für alle Betriebe, Innungen und den Zentralverband sind hier aus Sicht von Joachim Barth ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Entsprechend stellte der Bundesinnungsmeister der Dreierversammlung einen neuen Logo-Entwurf des Verbandes vor. Auf der Domotex war am Messestand des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik allerdings ein anderes, nun hoffentlich endgültiges Logo zu sehen.

Doch nicht nur das gemeinsame Logo sorgte für regen Diskussionsstoff. Auch der Einsatz von lösemittelhaltigen Klebstoffen wurde einmal mehr kontrovers diskutiert.

Vor der Gemeinschaftsveranstaltung am Nachmittag hatten zunächst die Innungen Hamburg und Schleswig-Holstein in getrennten Sitzungen ihre jährlichen Mitgliederversammlungen abgehalten.

Die Tagesordnungen waren umfangreich. So wählten die Hamburger mit Carsten Geßler zunächst einen neuen Kassenprüfer. Außerdem berichtete der Hamburger Lehrlingswart Matthias Hartwig von der das letzte Mal stattfindenden "Straße des Handwerks" auf dem Hamburger Rathausmarkt. Auch wenn die letzte Veranstaltung nicht so erfolgreich war wie in der Vergangenheit, betonte Hartwig, wie wichtig solche Informationsveranstaltungen für die Suche nach geeigneten Lehrlingen ist. Momentan wird in der Hamburger Innung über die Teilnahme an der Ausbildungsmesse "Einstieg" nachgedacht, die allerdings frühestens 2007 das erste Mal besucht werden kann.

Obermeister Frank Pielot berichtete von der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik auf der Fähre nach Oslo. Hinweise für die tägliche Verlegepraxis ("Man muss in Zukunft die gewünschte Holzfeuchte mitbestellen", "Vorsicht bei Jatoba auf Fußbodenheizung" und "Thema Weichmacherwanderung") und eine ausführliche Diskussion über die Notwendigkeit eines eigenen Logos des Zentralverbandes bildeten den Abschluss der Hamburger Mitgliederversammlung.

Auch auf der Versammlung der kleineren Innung Schleswig-Holstein mit ihren 28 Innungsbetrieben wurde rege diskutiert. Neben der Lehrlingsausbildung stand hier das Thema "Neue Gefahrstoffverordnung" auf der Tagesordnung. Neuerdings müssen die Handwerker eine Ladeliste über Gefahrstoffe in ihren Fahrzeugen mit sich führen, erklärte der stellvertretende Obermeister Karsten Krause. Im November vergangenen Jahres hatten die Norddeutschen deswegen eine Informationsveranstaltung zur neuen Gefahrstoffverordnung organisiert. Außerdem kündigte der Innungsvorstand Neuwahlen im Jahr 2006 an. Joachim Peters wird nach rund 20 Jahren als Obermeister nicht mehr kandidieren und auch andere Vorstandspositionen werden frei.
aus Parkett Magazin 01/06 (Wirtschaft)