Ibena Textilwerke

Positive Entwicklung in den klassischen Bereichen


Bocholt - Mit dem Jahr 2005 setzte sich die Reihe der gesamtwirtschaftlich schwierigen und wenig konsumfreundlichen Wirtschaftsperioden fort. Die Inlandsnachfrage nach Konsumgütern war rückläufig, während die Absätze der Investitionsgüter freundlicher notierten. Die Auslandsnachfrage gestaltete sich ebenfalls reger. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen von Ibena wider, jedoch mit einigen ausgeprägten Akzenten. Nennenswerte Rückgänge des Umsatzes waren bei einigen Großabnehmern zu verzeichnen. Die Anzahl der Aufträge blieb im übrigen weitestgehend gleich, doch fielen die einzelnen Bestellungen hier deutlich kleiner aus - ein Zeichen für einen Angebotsüberschuss und Warenüberhang in diesem Marktsegment.

Davon abgesehen konnte sich das Bocholter Unternehmen in fast allen anderen Vertriebsparten des Haus- und Heimtextilbereiches besser als der Markt entwickeln und dort seine Position mit einem Plus von 2 Prozent ausbauen. Im Export gelang ein Zuwachs von 3 Prozent. Die wesentlichen Faktoren waren dabei die marken- und qualitätsorientierte Sortimentspolitik. Ähnlich entwickelten sich die Technischen Textilien. Im Inland kam es zu geringfügigen Umsatzeinbußen, während auch hier der Export um 3 Prozent zulegte und seinen Anteil auf 39 Prozent erhöhen konnte. In Summe jedoch konnte der Umsatzeinbruch bei den Großkunden durch diese positiven Trends nicht ausgeglichen werden und es verbleibt ein Rückgang des Gesamtumsatzes auf 77 Mill. Euro nach 87 Mill. Euro im Vorjahr. Wenngleich dieser Umsatzrückgang sehr spürbar ausfiel, bestätigt die positive Entwicklung in den klassischen Bereichen des Handels die Strategie des Unternehmens, auf Qualität und Marke einerseits sowie auf Innovation und Globalisierung andererseits zu setzen. So verzeichnete der Umsatz mit den Markenlizenzprogrammen "Bugatti" und "s.Oliver" mit 25 Prozent auch in diesem Jahr ein zweistelliges Plus. Eines der bekanntesten Produkte des Hauses, die Wohn- und Schlafdecke "Ibena Solare" feiert in diesem Jahr ihren 25-jährigen Geburtstag. Immer noch ist die Qualität dieses Spitzenproduktes im Markt einzigartig und für den Partner im Handel ein Garant für stabile Umsätze, während sie im Ausland sogar für ein kräftiges Exportplus sorgte. Neben den etablierten Produkten spielen neue, innovative Erzeugnisse eine wichtige Rolle. So hat sich die mit antiallergischen Eigenschaften ausgestattete Decke "Amipur" innerhalb von nur zwei Jahren seit ihrer Markteinführung zu einem wesentlichen Umsatzträger im Haus- und Heimtextilbereich entwickelt. Eine nicht minder hohe Bedeutung kommt den Produktinnovationen im Bereich der technischen Textilien zu. Neue Produkte, welche erst innerhalb der letzten zwei Jahre im Bereich der Automobilindustrie, des Digitaldruckes und der Schutztextilien entwickelt worden sind, tragen einen großen Anteil des Geschäftes und haben für die stabile Position in diesen hart umworbenen Märkten gesorgt. So ist im Geschäftsfeld "Schutzbekleidungsgewebe" eine besondere Prozessinnovation gelungen. In enger Zusammenarbeit mit dem renommierten italienischen Textilveredlungsunternehmen Mascioni wurde die gänzlich neue Phönix-Technologie entwickelt. Diese erlaubt die Anfärbung bzw. das Bedrucken von Geweben aus Aramidfasern (z.B. Nomex) mit Echtfarbstoffen und ermöglicht den Verzicht auf den Gebrauch Umwelt belastender Färbehilfsmittel sowie gleichzeitig eine breitere Farbpalette mit höheren Gebrauchsechtheiten als dies bisher möglich war. Diese positiven Faktoren in Verbindung mit den erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen des Jahres 2004 haben Ibena in die Lage versetzt, die Umsatzeinbuße wirtschaftlich zu absorbieren. Das Betriebsergebnis ist durch den Umsatzrückgang belastet, aber für das abgelaufene Wirtschaftsjahr (30.06.05) positiv. Die Erwartungen für 2006 sind zurückhaltend. Die Wahrscheinlichkeit einer weiterhin stagnierenden oder rückläufigen Konsumnachfrage im Inland dürfte dabei einen anhaltenden Druck auf die Preise und Absatzvolumina und in Folge dessen weitere Herausforderungen an Kreativität und Anpassungsvermögen mit sich bringen.

Etwas freundlicher stellt sich die Situation bei den Tochterfirmen von Ibena dar. Die in Raesfeld ansässige "Fugafil-Saran Technische Textilien GmbH" steuert mit einem Umsatz von über 9 Mill. Euro auf ein Bestergebnis zu. Auch hier liegen die Erfolge in der Innovation und hohen Qualität der angebotenen Leistungen (technische Filamentgarne, Sieb- und Filtergewebe). Das Tochterunternehmen Ibena Shanghai kann ebenfalls auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr zurückblicken. Im Stammgeschäft der technischen Textilien (Dekatiermitläufer und Schutzbekleidungsgewebe) konnten Zuwächse erzielt werden. Ganz neu hinzugekommen sind die Fertigung von Autopolsterstoffen für Mazda und die Fertigung von Decken in bekannter Ibena-Qualität für den nationalen und den US-amerikanischen Markt. Zur Sondierung des inländischen Marktes und zur Verbreiterung der Markenbekanntheit von Ibena wird seit Juli 2005 in einer der bekanntesten Shopping Malls von Shanghai ein eigenes Verkaufsgeschäft betrieben.
aus Haustex 03/06 (Wirtschaft)