Création Baumann Weberei & Färberei AG

Création Baumann verliert erstmalig in Deutschland


Trotz eines Umsatzrückgangs von 5 % - währungsbereinigt gar um 7 % - auf 68,7 Mio. CHF (46,9 Mio EUR) gibt sich die Schweizer Création Baumann in Anbetracht der allgemein schlechten Branchensituation mit dem Geschäftsverlauf 2001 zufrieden. Nach einem erfreulichen Start in den ersten fünf Monaten mit einem Umsatzplus von rund 5 % flaute das Geschäft ab Juni schlagartig ab, die Umsätze in den meisten Märkten stagnierten. Nach den Anschlägen vom 11. September wurde diese Negativ-Tendenz noch verstärkt, in den USA brach der Umsatz sogar völlig weg. Zusätzlich belastet wurden die Zahlen durch die "Safe Heaven-Funktion" des Schweizer Franken, heißt es in Langenthal.

Über das Ergebnis werden keine Angaben gemacht. Dank "effizienter Kostenkontrolle" habe der Cash-Flow des Vorjahres aber gehalten und den Mitarbeitern eine kleine Prämie von 10 % eines Monatslohns ausgezahlt werden können.

Im wichtigsten Exportmarkt Deutschland hat die schlechte Konjunktur 2001 erstmals auch bei Création Baumann zu Umsatzeinbußen geführt. Positiver war die Entwicklung in Italien, Spanien und Belgien. Die japanische Tochter konnte trotz der dortigen Konjunkturflaute einen zweistelligen Umsatzzuwachs erwirtschaften.

Dagegen mussten in Frankreich und England zweistellige Verluste hingenommen werden. Im Heimatmarkt Schweiz konnte sich der hochgenrige Stoffhersteller dank der zunehmenden Objektaktivitäten behaupten. "Sehr erfreulich" stelle n sich laut Philippe Baumann auch einige Märkte dar, die über Importeure oder Agenten bearbeitet werden, beispielsweise Norwegen, wo eine stolze Umsatzsteigerung von über 60 % verbucht wurde.

Ebenso unterschiedlich wie die Märkte zeigen sich die verschiedenen Sparten: So legten Innenbeschattungssysteme um 14 % zu, die Stoffkollektionen waren leicht rückgängig, was vor allem auf die Sortimentsbereinigung bei der Living-Linie zurückgeführt wird.

Obwohl Création Baumann auch für 2002 mit einem schwierigen Jahr rechnet, geht das Familienunternehmen mit "relativem Optimismus" in die Zukunft, da die neue Kollektion sehr gut angenommen worden sei.
aus BTH Heimtex 04/02 (Wirtschaft)