Ralos NV

Ossfloor erreicht Break-Even


Auf der Domotex 2001 kurz nach der Übernahme von Ossfloor hatte die Condor-Gruppe große Pläne mit ihrer neuen Tochter verkündet: Verlorene Marktanteile in Deutschland sollten zurückerobert, neue Kunden im industriefähigen Einzelhandel gewonnen werden und vor allem kein Verlust mehr ausgewiesen werden. Ein Jahr danach melden Exportleiter Dave Droomers und Deutschland-Verkaufsleiter Jens Pröfrock Vollzug: "Wir haben unser erstes Etappenziel erreicht und die Umsatz- und Absatzeinbußen im Hauptmarkt Deutschland ausgeglichen. Nach tiefroten Zahlen schreibt Ossfloor 2001 erstmals wieder schwarze Zahlen."

Die Anfang 2001 eingeleiteten Maßnahmen der strategischen Neuausrichtung hätten gegriffen. Mit einer "transparenten Produkt- und Preispolitik, die inhaltlich auf die verschiedenen Distributionsschienen abgestimmt ist" und "konsequenter Produktpolitik" sei es gelungen, Break-even zu realisieren. "Wir haben nachfrageschwache Produkte ausgemustert, andere Artikel qualitativ aufgewertet und interessante Neuheiten hinzugenommen." Dazu wurde auch investiert, etwa in neue Crossover-Maschinen.

Zum aktuellen Umsatz werden keine Angaben gemacht. Er hatte sich bei der Übernahme von Ossfloor durch Condor auf "etwas unter 80 Mio. DM" belaufen. Bei der Produktion ist man auskunftsfreudiger: Sie sei 2001 mit drei Schichten "optimal ausgelastet" gewesen und wie geplant von 7 auf 13,5 Mio. qm gestiegen. Dabei hat das Werk in Oss allerdings davon profitiert, dass Mutter Condor bislang im Lohn vergebene Tufting- und Druckaktivitäten zu ihrer Tochter verlagert hat. Im laufenden Jahr werden 15 Mio. qm angestrebt.

Nicht ohne Stolz verweist Pröfrock auf die Ossfloor-Entwicklung in Deutschland: 6 Mio. qm wurden 2001 hierzulande abgesetzt. "Wir haben nicht nur verlorene Marktanteile beim Großhandel zurückgeholt, sondern spielen auch beim industriefähigen Fachhandel, bei den Fachmärkten und bei den Bau- und Heimwerkermärkten wieder eine bedeutende Rolle."

Dabei werde strikt auf ein segmentiertes Sortiment geachtet. "Wir achten darauf, dass es zu keinen Programmüberschneidungen kommt und somit Produktdifferenzierung und Preisstabilität gewährleistet sind". Für den Großhandel wurden gezielt sogenannte Konzeptsortimente für Haus-, Themen- und Juniorkollektionen entwickelt, die sowohl Wohn- als auch Semi-Contractqualitäten enthalten. Der industriefähige Fachhandel und die Fachmärkte werden mit einem "marktgerechten Kernsortiment in Mittelpreislagen" bedient. Und für die Bau- und Heimwerkermärkte gibt es "attraktive Listungs-und Aktionsangebote". Preisschwerpunkte sind EK-Preislagen zwischen 4 und 7,5 EUR/qm.
aus BTH Heimtex 02/02 (Wirtschaft)