Wulff-Seminar in Lotte bei Osnabrück

Schrumpfen von Bodenbelägen vermeiden

Verlegewerkstoffhersteller Wulff aus Lotte bei Osnabrück lud seine Kunden und Geschäftspartner zu einem Seminar zum Thema "Schrumpfen von Bodenbelägen vermeiden" ein. Mit knapp 60 Teilnehmern war im Seminarraum fast jeder Platz gefüllt. Wulff-Geschäftsführer Ernst Dieckmann führte engagiert durch die Seminarveranstaltung. Er erklärte, dass textile und elastische Bodenbeläge unter schwankenden klimatischen Bedingungen schrumpfen oder wachsen. Dies sei als Materialeigenschaft zu akzeptieren und dabei könne sich jede Belagstype unterschiedlich verhalten. Dieckmann weiter: "Dies muss der Verleger begreifen, um auch für die jeweils zu verlegende Belagstype die geeigneten Verlegewerkstoffe auszuwählen."

Die Seminarteilnehmer erfuhren, dass es zwischen Bodenbelägen und Klebstoffbestandteilen zu Wechselwirkungen kommen kann. Als Beispiel nannte Dieckmann die Wechselwirkungen zwischen Weichmachern von PVC-/CV-Belägen und Harzen von Klebstoffen. Auf diese Weise würden die Klebstoffe angelöst. Dieckmann fasste zusammen: "Das hat zur Folge, dass einerseits die Weichmacher in den Klebstoff wandern und andererseits der Belag dadurch an Volumen verliert und schrumpft." Zusätzlich werde der Klebstoff weicher und könne den Schrumpfprozess noch weniger aufhalten.

Die Empfehlung aus dem Hause Wulff lautet: Da kein Verleger weiß, welcher Bodenbelag welche Maßänderung aufbaut, empfiehlt Dieckmann für alle Belagstypen hoch scherfeste, wärmestandfeste und hochwertige Klebstoffe. Doch Vorsicht: Nicht alle Belagstypen werden durch besonders scherfeste Klebstoffe gleichermaßen gut benetzt. Zudem müssen die Faktoren richtiger Einlegezeitpunkt des Belages und richtige Klebstoffzahnung unbedingt beachtet werden. Klebstoffhersteller geben darüber in ihren technischen Merkblättern Auskunft. Bei Wulff kann man sich auf der neuen Homepage unter www.wulff-gmbh.de unter der Rubrik Verlegehandwerk/Seminare ausführlich informieren.

Auch Dieckmanns Ausführungen zum Thema Gerüche nahmen die Teilnehmer ernst. Der Referent nannte Teppichboden, Klebstoff, Untergrundfeuchte und Altuntergründe als häufigste Geruchsquelle. So könne auch ein GuT geprüfter Teppichboden mit niedrigsten Emissionen trotzdem unangenehm riechen. "Auch sehr emissionsarme Klebstoffe können riechen, wenn sie Ammoniak oder bestimmte geruchsintensive Inhaltsstoffe, z.B. aus SBR-Latex-Dispersionen oder Weichharzen enthalten. Durch erhöhte Untergrundfeuchte können sich sowohl bei verklebten, als auch bei lose liegenden Bodenbelägen unangenehme Gerüche entwickeln. Problematisch sind auch Altuntergründe: Wird ein Bodenbelag direkt auf alte Klebstoffreste verklebt, können durch Wechselwirkungen unangenehme Gerüche entstehen. Davon sind vor allem alte Kurzharzkleber betroffen, bei denen die Harzsäuren asu den verwendeten Naturharzen durch die neuen Verlegewerkstoffe "altiviert" werden und geruchsbildend wirken. Deshalb lautet die Empfehlung: Reste von hochsiedenden Klebstoffen müssen durch Fräsen entfernt werden. Im schlimmsten Fall müssen Bedenken angemeldet werden.

Caseinfreie Spachtelmasse Super Flux SA 60

Verlegewerkstoffhersteller Wulff ist es mit Super Flux SA 60 gelungen, eine spannungsarme, zementäre und saugfähige Spachtelmasse zu entwickeln, die caseinfrei ist. In Skandinavien sind caseinhaltige Spachtelmassen verboten, da sie beispielsweise Ammoniak freisetzen können. Ralf Hummelt, Entwickler von Pulverprodukten bei Wulff, hat Casein durch einen anderen Stoff ersetzt.

Bei den Eigenschaften der Spachtelmasse Super Flux SA 60 stellt Wulff besonders die Saugfähigkeit heraus. Gemeinsame Versuche mit dem Bodenbelagshersteller Freudenberg bestätigen dies. Verklebungen mit dem Wulff-Klebstoff Multi-Strong zeigen, dass es möglich ist, einen dichten Belag auch blasenfrei im Nassklebeverfahren zu verlegen. Kautschuk- und PVC-Beläge können auf Feuchtigkeit aus den Klebstoffen mit Quellungen (Blasen) reagieren. Aber wenn die Spachtelmasse die Feuchtigkeit schneller aufnimmt bzw. abführt, werden die Risiken von Blasenbildungen erheblich minimiert. In der Folge soll jetzt auch die Spachtelmasse 2-K AM 10 caseinfrei umgestellt werden.
aus FussbodenTechnik 06/06 (Sortiment)