Opew Annaberg GmbH

OPEW im Umbruch


Mit Gesellschaftsvertrag vom 31. Mai 2006 wurde die OPEW Annaberg GmbH als neues Unternehmen ins Handelsregister beim Amtsgericht Chemnitz eingetragen. Geschäftsführer des mit Herstellung und Vertrieb von Posamenten und Effekten sowie von Heimtextilien befassten Betriebes ist Sven Göbel.

Dagegen meldete die Obererzgebirgische Posamenten- und Effektenwerke (OPEW) GmbH & Co. KG mit Sitz in Annaberg-Buchholz zum 6. Juni Insolvenz an, weil trotz guter Auftragslage die Vorfinanzierung von Großaufträgen nicht abgesichert werden konnte. Betroffen sind 82 Mitarbeiter, die mit der Fertigung von z.B. Bändern, Borten, Schnüren, Quasten und Fransen sowie von Tischwäsche, Kissen und Fensterdekorationen beschäftigt waren. Geliefert wurde auch an große Kaufhausketten wie Kaufhof oder Karstadt und an die Versender Bader, Klingel und Otto. Gut 30 Prozent der Produktion von OPEW gingen in den Export, u.a. nach Japan, in skandinavische Länder, nach Russland und Italien.

Als weiteren Grund für die Zahlungsschwierigkeiten der Obererzgebirgischen Posamenten- und Effektenwerke GmbH & Co. KG nannte deren Geschäftsführer Wilfried Göbel noch immer anhaltende Auswirkungen, die auf die 1992 erfolgte Treuhand-Privatisierung zurück gingen: "Wir mussten zu viele Arbeitskräfte aus DDR-Zeiten übernehmen. Das bedeutet heute zum Beispiel auch, mit sehr langen Kündigungsfristen auskommen zu müssen." Dennoch gebe es Hoffnung. In Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werde eine geeignete Auffanglösung einvernehmlich angestrebt.

Vor der politischen Wende in der DDR hatte der VEB-Betrieb "OPEW" etliche Werke in mehreren Orten mit insgesamt rund 3.500 Beschäftigten.
aus Haustex 08/06 (Wirtschaft)