Toom spricht leistungsbereite Führungskräfte an

Neues Partnerschafts- und Franchisemodell

Mit einem neuen Partnerschaftsmodell will der zur Rewe-Gruppe gehörende Baumarktbetreiber Toom leistungsbereite Führungskräfte aus der Baumarkbranche finden, die sich als selbständige Einzelhändler mit Toom Baumärkten am Markt behaupten können. Gerüchte über negative Bilanzen wurden in der Zentrale in Köln zurückgewiesen.

Die Toom-Baumärkte wollen ein eigenes Partnerschafts- und Franchisemodell einführen. Mit diesem Konzept ansprechen will die Rewe-Tochter "leistungsbereite Führungskräfte" aus der Baumarktbranche - entweder aus dem eigenen Unternehmen oder aber auch auf dem freien Markt -, die mit einem überschaubaren Kapitaleinsatz eine langfristige unternehmerische Existenz aufbauen wollen.

Durch eine gemeinsame Gesellschaft, die in Form einer OHG geführt werden soll, wird der Partner am Anfang mit 20 % - das entspricht einem Eigenkapital von rund 100.000 DM - beteiligt sein. Das restliche Eigenkapital soll einerseits verzinslich von Toom Baumarkt zur Verfügung gestellt werden, andererseits durch zukünftige Gewinne angespart werden. Durch dieses Modell minimiert Toom das finanzielle Risiko des Existensgründers beim Eintritt in die Selbständigkeit. Später dann soll der Partner 60 bis 80 % und Toom selber rund 20 bis 40% einbringen .

Ähnlich soll auch das klassische Franchise-Modell weiterentwickelt werden. Auf einer "harmonischen Grundlage" sollen möglichst viele Gemeinsamkeiten zum Partnerschaftskonzept gesucht werden. Auch bestehende Märkte sollen künftig nach diesem Vorbild arbeiten.

Für das zurückliegende Jahr zieht die Toom-Geschäftsleitung eine positive Bilanz. Bei einem leicht auf 3,1 Mrd. DM gesunkenen Umsatz habe man dennoch schwarze Zahlen schreiben können, betont Hans Schmitz, das für diese Sparte zuständige Rewe-Vorstandsmitglied. Der rückläufige Umsatz habe durch eine Senkung der Werbekosten und eine Verbesserung des Rohertrags mehr als kompensiert werden können.

Nach der Etablierung der Baumarktsparte in der Spitze der DIY-Branche steht für ihn jetzt die weitere Ertragsverbesserung ganz oben auf der Prioritätenliste. Im Rahmen der Standortstrategie hat dabei die Optimierung vorhandener Flächen Vorrang vor Wachstum an neuen Standorten. So sollen in diesem Jahr 20 bestehende Märkte umgebaut oder optimiert werden.

Ausserdem sollen sechs Märkte in das Discount-Konzept Zack überführt werden, das darauf ausgerichtet ist, unrentable Standorte ohne Perspektive wirtschaftlich vorteilhaft zu verwerten oder in leistungsfähige, zukunftsträchtige Standorte für Toom Baumärkte zu verlagern.

Das Zack-Konzept habe sich bewährt. Die Zielgruppe sind Personen mit niedrigeren Einkommen. Zack-Märkte führen rund 10.000 Artikel und sind wöchentlich an 48,5 Stunden geöffnet, so das ein Ein-Schicht-System möglich ist. Und das hält natürlich die Personalkosten niedrig.

Die Erschließung neuer Standorte konzentriert sich auf Baumärkte mit Verkaufsflächen von 4.500 bis 6.000 qm möglichst mit angeschlossenem Gartencenter mit einer Verkaufsfläche von 2.500 bis 3.500 qm mit dazu passendem Einzugsgebiet und entsprechendem Potential. Im vergangenen Jahr wurden fünf neue Baumärkte eröffnet. Für dieses Jahr sind drei, für 2002 weitere sieben neue Standorte geplant.
aus BTH Heimtex 06/01 (Wirtschaft)