Friedola

Drastische Sortimentsbereinigung


Im September-Heft berichtete die Haustex vom hohen Verlust der Friedola-Gruppe im Geschäftsjahr 2004/2005. Bei einem Umsatz von 108,6 Mill. Euro entstand ein Konzernverlust von 19,6 Mill. Euro. Der nun aus dem gleichen Geschäftsjahr (31. Juli) bekannt gewordene Jahresabschluss der Tochtergesellschaft Friedola Gebr. Holzapfel GmbH, Meinhard-Frieda, zeigt, dass diese Gesellschaft der Hauptquell der Verluste ist.

Friedola Gebr. Holzapfel betrieb im Berichtsjahr nach seiner im gleichen Jahr erfolgten Umstrukturierung noch die Geschäftsbereiche Produktion von Heimtextilien, Handel mit Sport- und Freizeitartikeln sowie den Handel mit Reitsportartikeln. Im Wege der Abspaltung wurde der Geschäftsbereich Technik als Gesamtheit auf die Firma Friedola Tech Holzapfel GmbH übertragen.

Das Geschäftsjahr wurde geprägt durch einen erheblichen Umsatzrückgang von im Vorjahr rund 69Mill. auf rund 60 Mill. Euro, jeweils bezogen auf die nach Abspaltung verbliebenen Geschäftsbereiche. Der Umsatzrückgang betraf nach Firmenangaben alle Produktgruppen, allerdings seien bei den Boden- und Tischbelägen die größten Rückgänge sowohl in relativer als auch in absoluter Höhe zu verzeichnen gewesen.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verschlechterte sich in Folge der Umsatzrückgänge dramatisch auf - 9,8 (Vorjahr + 0,04) Mill. Euro. Demzufolge sah sich die Geschäftsleitung mit Beginn des Kalenderjahres 2005 unter anderem gezwungen, 71 Arbeitsplätze abzubauen. Der Sozialplan brachte außerordentliche Aufwendungen von 2,5 Mill. Euro mit sich. Der Verlust von 12,4 Mill. Euro wurde von der Muttergesellschaft Friedola Holding übernommen.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2005/2006 haben sich, wie bereits berichtet, die Hausbanken der Friedola-Gruppe zu einem Sicherheitspool zusammengeschlossen. Darüber hinaus wurde ein Restrukturierungsplan erstellt. Im Zuge dieses Plans wurden weitere 80 Mitarbeiter entlassen. Die Aufwendungen dafür wurden nicht beziffert. Der Sanierungsplan sah für das Geschäftsjahr 2005/2006 bei einem Umsatz von rund 54 Mill. Euro einen Jahresfehlbetrag von etwa 1,3 Mill. Euro vor. Für das Geschäftsjahr 2006/2007 wird dann wieder mit einem positiven Jahresergebnis von knapp 0,5 Mill. Euro gerechnet.

Der geplante Turn-around soll durch mehrere Maßnahmen erreicht werden: drastische Sortimentsbereinigung im Handelsbereich (Sport- und Freizeitartikel), Aufgabe des Geschäftsfeldes Reitsport und Verkauf der Bestände, Ausrichtung des Geschäftsbereichs Boden- und Tischbelag auf den Schwerpunkt Großaufträge/Aktionsaufträge und Verstärkung der Exportaktivitäten, Optimierungen im innerbetrieblichen Bereich. Ende des letzten Jahres sah sich das Unternehmen deutlich über den Planrechnungen für das im Juli zu Ende gegangene Geschäftsjahr.
aus Haustex 10/06 (Wirtschaft)