AG Rohholzverbraucher

"Verheizen" lässt Holz knapp werden


Nach einer neuen Studie verbrennen die Deutschen in zunehmendem Maße frisches Waldholz. Anreize dazu liefere die Bundesregierung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EE), das Marktanreizprogramm und die bevorstehende Novellierung des EE-Wärme-Gesetzes. Die Arbeitsgemeinschaft der Rohholzverbraucher schlägt daher Alarm: Die zusätzliche Nachfrage nach Holz verschärfe den Wettbewerb um den Rohstoff Holz in Deutschland und gefährde die internationale Konkurrenzfähigkeit einer ganzen Branche.

Nach einer Studie des Hamburger Wissenschaftlers Prof. Mantau stieg der Verbrauch von Holz in der Zeit von 2001 bis 2010 insbesondere in privaten Haushalten von 11 auf 33 Mio. Festmeter. Davon kommen 22 Mio. fm frisch aus dem Wald. Der Rest verteilt sich auf Schnittholz und Gartenholz.

Besonders brisant: "Mehr als 50 Prozent des geschlagenen Brennholzes werden statistisch gar nicht erfasst", schätzt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR. Energieholz werde von Waldbesitzern zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet, häufig auch vermarktet von Kleinbetrieben unter zehn Hektar, die für die Statistik nicht befragt würden. Dies führe zu einer drastischen Fehleinschätzung des verfügbaren Biomassepotenzials in Deutschland. Die AGR fordert deshalb von der Bundesregierung, die energetische Nutzung von verwertbaren Holzsortimenten nicht weiter zu fördern.
aus Parkett Magazin 05/12 (Holz)