Gesellschafterversammlung im Berliner Estrel-Hotel

"Objekteure im Forum" wollen weiter wachsen

Die bundesweite Objekteursgemeinschaft "Objekteure im Forum" (OiF) besteht mittlerweile aus 41 Mitgliedern und soll nach Willen der Kommanditisten weiter wachsen. Beim Treffen im Berliner Estrel-Hotel wurde über abgeschlossene und künftige Aktionen berichtet: Objekteurs-Camp in einer Münchener Behindertenschule, Gewinnung neuer Premium-Partner und verschiedene Dienstleistungsangebote. Auf der kommenden Messe BAU engagiert man sich für den Tag der Objekteure (19.1.2007).

Voller Stolz konnte OiF-Geschäftsführer Klaus Stolzenberger der Objekteursversammlung berichten, dass die Bezeichnung "Objekteure im Forum" jetzt auch offiziell geschützt ist. Die Marke wird von der Uzin Utz-Gruppe treuhänderisch verwaltet. Bei den Objekteuren im Forum handelt es sich um eine bundesweite Gemeinschaft leistungsstarker Verlegeunternehmen für elastische und textile Bodenbeläge, Parkett, keramische Fliese/Naturstein, Estrich und Raumausstattung. An der Spitze stehen die drei Geschäftsführer Klaus Stolzenberger (Marketingleiter Uzin Utz) sowie die Objekteure Carsten Geßler und Dirk Schwarten.

Mit einer breiten Erfahrung in der Vorbereitung und Ausführung von Bauvorhaben in allen Größenordnungen sind die Verlegebetriebe kompetente Ansprechpartner für Architekten, Bauplaner und private Auftraggeber. Die Investition in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter bildet die Basis für eine hochwertige Handwerksleistung. Durch die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern sind die Objekteure auf dem neuesten Stand der Technik. Auch Großobjekte oder überregionale Bauvorhaben mit verkürzten Ausführungszeiten können durch den Zusammenschluss zu Arbeitsgemeinschaften innerhalb der eingebundenen Unternehmen realisiert werden.

Um den reibungslosen Ablauf derartiger Kooperationen zu testen, veranstalten die Mitgliedsfirmen Objekteurs-Camps, bei denen die Mitarbeiter sich gegenseitig schulen können. Durch die Unterstützung von 5 Premium-Partnern aus der Industrie - derzeit Forbo, Jaso, Ufloor Systems, 3M und Eiffelgres (Fliesen) sowie Proline als weiteren Förderer - können kostenlose Bodenverlegungen zugunsten karitativer Organisationen wie der Aktion Sonnenschein durchgeführt werden (siehe unten).

OiF offen für weitere Objekteure

Unter den jetzt 41 Mitgliedsunternehmen befinden sich auch 5 Fliesenleger, die als wichtiger Bestandteil der Leistungsgemeinschaft gesehen werden. OiF-Geschäftsführer Klaus Stolzenberger betonte, dass die Gemeinschaft offen für weitere Mitglieder sei. Dazu beitragen könnte eine einstimmig beschlossene Änderung des Gesellschaftervertrages. Bislang mussten neue Mitglieder ein Aufgeld in Höhe von 3.000 EUR zusätzlich zur Kommanditeinlage entrichten. Dieses Aufgeld wurde wieder auf den ursprünglichen Betrag von 1.000 EUR reduziert.

In Sachen Außendarstellung sind die Objekteure im Forum sehr aktiv. Auf der Messe BAU 2007 wird es am 19. Januar einen Tag der Objekteure geben. Geplant ist ein Runder Tisch mit Architekten, ein Verlege-Training und Gespräche mit den Premium-Partnern, die Vorstellung des Grundpaketes Unternehmensführung sowie eine Darstellung der vielfältigen Angebote der Gemeinschaft.

Zusammenarbeit mit der Industrie

Dank der intensiven Zusammenarbeit der Objekteure im Forum mit der Bodenbelags- und Verlegewerkstoffindustrie finden auch immer wieder Gesellschafterversammlungen bei den Herstellern statt. In Berlin wurde von einem Treffen beim Premium-Partner Jaso in Kippenheim berichtet, wo die Produktion besichtigt werden konnte. Ab 2007 wird Findeisen als neuer Premium-Partner dazustoßen. Zwei weitere Bodenbelagshersteller haben Interesse bekundet.

Spezielle Dienstleistungsangebote

Zum Thema Unternehmensführung hat der OiF-Arbeitskreis Management ein eigenes Grundpaket Unternehmensführung erarbeitet. Dieses besteht aus einer CD, einem Handbuch sowie aus einem 2 Tage dauernden Basis-Seminar mit Hans-Günther Schlembach. Der Wirtschaftsexperte bietet den Mitgliedern auch die Analyse der eigenen Leistungsstärke anhand ihrer wirtschaftlichen Zahlen an. Dazu können die Objekteure ihre anonymisierten Zahlen im Vergleich zu anderen Objekteuren beurteilen lassen. Für den Leistungsvergleich werden die Objekteure in drei Gruppen eingeteilt: bis 10, bis 30 und über 30 Mitarbeiter. Dieses Thema wurde durchaus kontrovers diskutiert. Die Offenlegung der eigenen Bilanz beurteilten einige kritisch. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, das dafür nicht die gesamte Bilanz sondern nur wenige Kennzahlen benötigt werden.

Ein Versicherungsmakler informierte in Berlin über das Thema Betriebs- und Produkthaftpflicht. Um das Risiko bei einem großen Schaden für die Mitglieder abzufangen, schlug er eine gemeinschaftliche Zusatzversicherung vor. Vorteil wäre ein einheitlicher Versicherungsschutz der OiF-Mitglieder.

Rechtsanwalt Dr. Marcus Dinglreiter vom OiF-Arbeitskreis Recht stellte eine spezielle Kooperationsstrategie im Schadensfall vor. Dahinter verbirgt sich eine besondere Form der Schadensregulierung. Im Schadensfall kann der Verleger die Regulierung an die OiF delegieren, die speziell dafür in einen Fonds eingezahlt haben. Ein fremder Regulierer klärt dann den Fall - neutral und mit einem kühlen Kopf.

Emotionalere Homepage

Die OiF verfügen unter www.objekteure.de auch über eine eigene Homepage. Diese soll von Alfons Bauernfeind etwas emotionaler gestaltet werden, da sie bislang sehr sachlich gehalten war. Angekündigt wurde außerdem die Erarbeitung einer Bodenfibel für elastische Bodenbeläge.


Objekteurs-Camp für guten Zweck in Münchener Behindertenschule

In den Räumen des Hauses Sonnenschein - Hilfe für das mehrfach behinderte Kind e.V. in München mussten der Turnhallenvorraum und der Eingangsbereich saniert werden. Objekteur Klaus Ziegler von der Ziegler-Raumausstattung im bayerischen Ruderting erfuhr davon und schlug das Bauvorhaben sofort als karitative Gemeinschaftsaktion bei seinen Kollegen in der Leistungsgemeinschaft Objekteure im Forum vor.

Ulrich Eibl vom Objekteur Eibl aus Lengdorf und Dirk Schwarten, Fa. Bodenlos in München, ebenfalls Mitglieder der Objekteurs-Gemeinschaft, erklärten sich sofort bereit, die Aktion zusammen mit Klaus Ziegler durchzuführen.

Weitere Unterstützung für die "Aktion Sonnenschein" kam von Seiten der Hersteller Uzin Utz, Forbo und 3M. Uzin Utz lieferte Verlegewerkstoffe, Forbo stellte das Linoleum für den Turnhallen-Vorraum zur Verfügung und 3M stattete den kompletten Eingangsbereich mit Sauberlauf-Fliesen in einem neuartigen Schmutzfangsystem aus.

Die Ziegler Raumausstattung übernahm noch die Entfernung und Entsorgung des Altbelages sowie die Lieferung kostenloser Sockelleisten. Dann konnten die Bodenleger der drei Objekteure zu Werke gehen: Ende August egalisierten sie den Unterboden in dem 180 qm großen Turnhallen-Vorraum, klebten das Forbo-Linoleum und bauten die Sauber-Klick-Fliesen ein - alles ohne Berechnung ihrer Arbeitszeit. Lediglich für die Unterbringung und Versorgung der Verarbeiter sorgte die Institution für mehrfach behinderte Kinder.

Das so genannte Objekteurs-Camp war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Zum einen konnten die Bodenleger sich bei einem konkreten Bauvorhaben gegenseitig schulen, zum anderen konnte die Leistungsfähigkeit der Gemeinschaft unter Beweis gestellt werden. Und auch das Haus Sonnenschein war froh, durch die unverhoffte Unterstützung zu der dringend erforderlichen Bodensanierung gekommen zu sein. Weitere Aktionen dieser Art sollen folgen.

Die beteiligten Unternehmen waren:
- Ziegler Raumausstattung, Klaus Ziegler, Ruderting
- Bodenlos, Dirk Schwarten,München
- Eibl, Ulrich Eibl, Lengdorf
- 3M Deutschland, Neuss
- Forbo Flooring, Paderborn
- Uzin Utz, Ulm
aus FussbodenTechnik 06/06 (Wirtschaft)