Aussteller-Umfrage zur Heimtextil

Textile Weltbühne liefert kompakte Eindrücke

Frankfurt - Lesen Sie nachfolgend die Aussagen zusätzlicher Aussteller-Firmen, die wir nach Beendigung der Heimtextil über den Verlauf befragt haben. Auf einen Nenner gebracht, kann schon hier angemerkt werden, dass die meisten unserer Ansprechpartner große Zufriedenheit äußerten. Aber erst die nächsten Monate werden zeigen, ob sich diese gute Stimmung auch positiv auf die Geschäfte auswirkt.

David Fussenegger
Für Klaus Ladstätter war die Stimmung überwiegend von Optimismus getragen. Die erhöhte Mehrwertsteuer in Deutschland sei so gut wie nicht erwähnt worden. Schlechter hingegen als im Vorjahr sei die Frequenz gewesen. Der Kunde, so Ladstätter, werde selektiv, lasse auch schon mal die Heimtextil aus und gehe dafür auf die Ambiente. Unangenehm aufgefallen wären ihm vor allem die vielen leeren Fläche in Halle 8. Ladstätter: "Positiv war der Anlass in der Villa Kennedy, hier war die Messe sehr um das Wohl der Gäste bemüht. Positiv auch die Gratulation der Messe zu unserem 175-jährigen Jubiläum mit Blumenstrauß." Negativ jedoch wären die Kosten, die jedes Jahr steigen und nicht an die gefallene Attraktivität angepasst werden.

Fleuresse
"Die Stimmung war insgesamt gut bei den Herrschaften, die auf der Messe waren. Die katastrophale Stimmungsvorhersage in Sachen Mehrwertsteuererhöhung hat sich bis jetzt noch nicht wirklich gezeigt", fasst Christian Dierig, Geschäftsführer von Fleuresse, seine Eindrücke zusammen. Die Tendenzen im modischen Bereich sieht er sehr unterschiedlich. Seiner Meinung nach verliert die Mikrofaser langsam an Boden, während andere Qualitäten kommen. "Wir veranstalten ja diese Messe", so Dierig, "um auch die Kunden zu erreichen, die man nicht in den nächsten vier Wochen besuchen kann - das heißt kleinere Kunden, um ihnen auch die Möglichkeit zu geben, Dekoration, Shop-in-Shop und Weiteres live zu zeigen." Gerade hier habe man aber festgestellt, dass die Kundenfrequenz - auch wenn die Messeleitung anderes behauptet - deutlich schlechter geworden ist. "Wir vermuten in den Hallen 8 und 9, die für unsere Bettwäsche ja die maßgeblichen sind, einen Rückgang der Kundenfrequenz um mindestens 20 Prozent. Einen so schlechten Mittwoch und Donnerstag haben wir selten erlebt." Die fehlende Kundenfrequenz, vor allem auch aus dem Ausland, stelle das komplette Messekonzept in Frage, da man diese Kunden mit dieser Messe nicht mehr erreichen könne. Kritik übt Dierig auch an der Aufteilung der Messe an sich. Dies sei schon lange ein Diskussionspunkt, aber seit Jahren werde von der Messe nichts unternommen. Dierig wörtlich: "Die Halle 8 ist ein Sammelsurium von Ausstellern ohne echte Aussage. Eine wirklich modische Trendhalle ist hier beim besten Willen nicht mehr zu entdecken. Einzig die Halle 9.1 kommt noch in etwa in die Richtung. In der Halle 9.2 hätte man an manchen Stellen Fußball spielen können, so schlecht war die Auslastung. Diese Aufteilungs- und Organisationsleistung der Messe ist typisch für einen Monopolisten, der sich überhaupt nicht um seine Kunden kümmert!"

Bierbaum / Smail
Außerordentlich erfolgreich verlief die Heimtextil auch für Bierbaum/Smail. Der völlig neu gestaltete Messestand und die phantasievollen Dekorationen hätten sich zu Eyecatchern entwickelt und wurden von den Besuchern sehr gelobt. Dementsprechend lag die Besucherzahl 20 Prozent über dem Vorjahr. "Der Messeumsatz übertraf ebenfalls das Vorjahr", stellt Geschäftsführer Dieter Giesen fest, "neben den etablierten Qualitäten in Baumwolle und Microfaser überzeugten ganz besonders die Smail-Kollektionsthemen.

Garotex International
Bei Garotex International hatte man insgesamt den Eindruck, dass die Stimmung und die Erwartung der Kundschaft deutlich positiver ist, als noch im vergangenen Jahr. Folglich, so Geschäftsführer Ralf Kerstiens, ergab sich im Kundenkreis eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber Programmen oberhalb von Anfangspreislagen mit entsprechend besserem Wertschöpfungspotential für Handel und Hersteller. Auch mit der Besucherfrequenz war man recht zufrieden - allerdings verlief sie in Halle 3.0 nach zwei starken ersten Tagen am Freitag und Samstag eher verhalten. Kerstiens ist der Meinung, dass die Nachberichterstattung der Messe Frankfurt zu diesem Thema nicht den von ihm wahrgenommenen Tatsachen entspricht. So sei es natürlich schwer, seinen eigenen Messeerfolg im Vergleich zum Gesamtverlauf der Veranstaltung zu beurteilen. "Insgesamt", so Kerstiens, "wird es interessant sein zu sehen, wie sich die Diskussion über eine Änderung des zukünftigen Messerhythmus (2-jährige Veranstaltung) entwickelt."

Adam Kaeppel
"Trotz guter Verkaufsabschlüsse war gefühlsmäßig ein enormer Besucherrückgang zu verspüren", fasst Christiane Jol-Vollmer, Atelierleiterin beim Augsburger Bettwäsche-Anbieter, ihre Messe-Eindrücke zusammen. Den Verantwortlichen sei es wiederum nicht gelungen, die Veranstaltung so attraktiv zu gestalten, dass der Fachhandel die Zeit und die Kosten aufbringt, um die Neuheiten in Frankfurt zu ordern. Besonders am Samstag sei die Besucherfrequenz sehr gering gewesen. "Eventuell sollte man sich einmal Gedanken machen", so Jol-Vollmer, "ob es nicht besser wäre, die Messe einen Tag vorzuziehen und bereits am Freitagabend zu beenden."

Eagle Products Textil
Für Barbara Sprinzl, Geschäftsführerin des Decken-Anbieters, hat sich sehr deutlich gezeigt, dass eine immer stärkere Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten besteht. "Nur mit guter Ware, was Qualität und Design betrifft, lässt sich eine positive Botschaft vermitteln, die auch von den Kunden erhört wird, so Sprinzl. Handel und Endverbraucher würden nicht kaufen, nur weil es billig sei, sondern es werde sehr auf den Gegenwert der Ware, die man für sein Geld erhält, geachtet. Aus diesen Gründen halte man an seiner Kompetenz als Hersteller fest und biete keine billige Importware an. Dies zeige sich vor allem an der abgerundeten Kollektion, die der Handel auf der Messe ausdrücklich begrüßt habe. Insgesamt ist das Unternehmen aus Hof mit dem Ergebnis der Heimtextil recht zufrieden. Die Ordertätigkeit habe positiv überrascht. Die Stimmung der Kunden sei angesichts des zwar spät einsetzenden, aber dann doch recht guten Weihnachtsgeschäftes optimistisch für die nächste Zukunft. "Die Zeit des häufigen Jammerns scheint vorbei zu sein. Uns stimmen diese Signale zuversichtlich", so Barbara Sprinzl abschließend.

Kirchhoff
Für Tobias Kirchhoff führte das positive Jahresendspurtgeschäft, das ganz offensichtlich nicht nur durch die Mehrwertsteuererhöhung, sondern durch ein robusteres Konsumverhalten gekennzeichnet war, zu einer insgesamt guten Messestimmung. Nicht nur an den positiven Gesprächen, sondern auch an der konkreten Ordertätigkeit wäre diese positive Stimmung abzulesen gewesen. Gesucht wurden wiederum Konzepte, die in sich schlüssig und intelligent den Bettwarenverkauf strukturieren und damit vereinfachen. Da ein Fachhandelsgeschäft nicht davon ausgehen könne, die Frequenz in diesem Jahr wesentlich zu erhöhen, könne ein Umsatzzuwachs nur auf Grund einer Durchschnittsbon-Erhöhung realisiert werden. Dies führe zu dem Interesse an höherwertigen Produkten. "Dass eine Vielzahl an Steppbettenfirmen zunehmend designorientiert arbeitet und die reine, weiße rechteckige Warenpräsentation verlassen hat, war sicher eines der Highlights der diesjährigen Heimtextil", so Kirchhoff, der die Messefrequenz aus seiner Sicht als ausgezeichnet beschreibt.

Alfred Apelt
Mit zwei sehr dekorativen Messeständen für die Produktgruppen Tischwäsche und Dekostoffe sowie mit einem außergewöhnlich guten Konzept war die Firma Alfred Apelt in Frankfurt vertreten. Donata Apelt-Ihling, zuständig für die Bereiche Kollektions-Styling, Marketing und Messen, konstatiert - obwohl insgesamt weniger Kunden anwesend waren - zwar ein zufriedenstellendes Inlandsgeschäft, war aber von der Exportentwicklung etwas enttäuscht. Nahezu alle großen Kunden seien jedoch da gewesen. "Immer intensiver", so Apelt-Ihling, "kristallisiert sich heraus, dass die Tendenz weg von einer reinen Ordermesse geht. Das bedeutet für uns, sich verstärkt auf unsere Konzepte und Kollektionen zu konzentrieren und sich optimal als Firma darzustellen." Dies könne aber auch problematisch sein, denn man präsentiere sich ja nicht nur "aus lauter Schönheit", sondern wolle hauptsächlich Umsätze machen. Erschwerend für den Bereich Tischwäsche komme noch hinzu, dass die Ordertermine immer weiter nach vorne gezogen würden. "Was wir in Frankfurt zum Großteil gezeigt haben, also vornehmlich die Oster- und Frühjahrskollektion, damit ist unser Außendienst bereits seit November letzten Jahres unterwegs." Für den Orderrhythmus bei der Tischwäsche sei der Heimtextil-Termin eigentlich nicht ideal. Deshalb sei es auch nicht außergewöhnlich, wenn hie und da auch schon einmal der Gedanke aufkäme, sich von dieser Veranstaltung zu verabschieden.

Paradies
"Mit unseren Aktivitäten während der Heimtextil 2007 und deren Umsetzung sind wir sehr zufrieden", lässt Klaus D. Kremers von der Paradies GmbH die Messe Revue passieren. Die gesteckten Ziele im Bereich Vertrieb und Marketing habe man erreicht. "Mit unserem attraktiven Auftritt auf der Messe", so der Firmenchef, "und den aufmerksamkeitsstark dekorierten Lifestyle-Inseln ist es uns gelungen, unseren Handelspartnern näher zu bringen, in welchen Segmenten und Zielgruppen wir denken und wie wir uns künftig weiter entwickeln werden." Besonders erfreulich war festzustellen, dass für die strategischen Partner im Handel der Markengedanke und das Denken in Konzepten und Zielgruppen immer wichtiger wird. Dies käme dem Unternehmen als klassischem Markenartikler sehr entgegen und fördere die Stärken. "Gemäß unseren Grundsätzen Qualität, Wert und Verantwortung kennen uns unsere Kunden aus oft langjähriger Erfahrung und vertrauen uns", fügt Kremers hinzu. Die Besucherfrequenz auf nationaler und internationaler Ebene sei gut gewesen. Nichtsdestotrotz müsse an der Internationalität der Besucher seitens der Messe Frankfurt weiter gearbeitet werden. Kritisch bleibe außerdem zu vermerken, dass das Umfeld der Halle 8 für eine perfekte Markenpräsentation dringend an Attraktivität gewinnen müsse. Nur so werde es der Heimtextil in Frankfurt gelingen, ihren internationalen Leitcharakter nicht zu verlieren und ihre Bedeutung für die Branche weiter zu erhalten.

Hefel Textil
Schon mit Rückenwind ist die österreichische Firma, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum begehen kann, zur Heimtextil nach Frankfurt gegangen. Aufgrund der neuen Produkte und Ideen war man mit dem Messeverlauf sehr zufrieden. "Die Erwartungen", so Geschäftsführer Dr. Dietmar Hefel, "wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen." Die Kundenfrequenz habe nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität gestimmt. Die positive Stimmung auf dem Stand habe sich auch in den Kaufabschlüssen niedergeschlagen, die so umfangreich wie schon seit Jahren nicht mehr ausfielen. "Unsere hochwertigen Produkte", so Dr. Hefel, "liegen offensichtlich voll im Trend. Das Jahr 2007 wird - ohne Illusion - für die Branche wie die letzten Jahre auch ein knallhartes werden, aber mit dem zusätzlichen Rückenwind, den wir von Frankfurt aus mitnehmen konnten, werden wir auch unser Jubiläumsjahr erfolgreich gestalten."

Irisette
"Der Trend geht wieder Richtung hochwertiger Ware. Der Handel sucht außergewöhnliche Muster auf außergewöhnlichen Qualitäten, der Preis ist zweitrangig. Wir waren positiv überrascht über den Erfolg unserer neuen, hochwertigen Serie Passiona auf einem Schweizer Satin. Qualität ist gefragt", fasst Dr. Frank Bierbaum, Geschäftsführer von Irisette, seine Messe-Eindrücke zusammen. Flächenkonzepte seien weiter im Trend. Dabei gehe es um mehr als schicke Möbel - von der Industrie werde Flächenfähigkeit erwartet: ausreichende Sortimentsbreite und -tiefe, pünktliche Lieferung, Nachliefermöglichkeit, Service, Preisauszeichnung, Werbeunterstützung durch Aktionen. Die Zahl der Irisette Shops konnte auf der Messe weiter gesteigert werden. "Auch Aktionen und Direct-Mailings sind im Kommen", meint Dr. Bierbaum, "die Resonanz auf die klassische Print-/Flyerwerbung ist rückläufig." Leider "hinke" der Bereich Bettwäsche dem allgemeinen Aufschwung bislang noch hinterher - hier gebe es noch Nachhol-Potenzial. Was den Messebesuch anbelangt, sinke die allgemeine Frequenz, pro Unternehmen würden immer weniger Mitarbeiter, die dann auch noch kürzer bleiben, die Messe besuchen. Viele auch namhafte Händler besuchen die Messe gar nicht. Seitens der Anbieter würden sich zudem die Reihen lichten, nicht mehr nur in Deutschland. So war in Halle 8 die leere Fläche eines insolventen türkischen Unternehmens (Anbieter von Haustextilien) zu besichtigen. "Asien", so der Irisette-Chef, "ist weiter im Kommen."

Wäschefabrik Rupp
"Alle unsere drei Messeneuheiten wurden von den Besuchern sehr positiv aufgenommen, da es sich um echte Innovationen handelt und wir mit unserem hochwertigen Anspruch und unserer Bekenntnis zum Qualitätsstandort Deutschland voll im Trend zu mehr Wertigkeit liegen", schildert Volker Jaschke, Geschäftsführer der Wäschefabrik Rupp (formesse) seine Messeeindrücke. Die Stimmung sei gut und positiv gewesen, besonders gegenüber den Neuheiten. Während die Besucherfrequenz von Mittwoch bis Freitag gut bis sehr gut gewesen sei, habe der Samstag die Hoffnungen leider nicht erfüllt. Mit dem Standort in Halle 8 war Jaschke zufrieden, da aber sämtliche Matratzenhersteller nach Köln gegangen sind, man sich entschlossen, auch dort auszustellen. Die Perspektiven für das Jahr 2007 sieht er durchaus positiv, da eine gewisse Konsumlust auszumachen sei und sich der Trend zur Hochwertigkeit noch zu verstärken scheint.

Hermann Pichler
Nach einem etwas zögerlichen Start am Mittwoch lief es beim Tischwäsche-Anbieter ab Donnerstag recht gut. Die Stimmung und Resonanz der Kunden sei durchweg gut bis optimistisch gewesen - sogar für die Tischwäsche, die im Moment ja nicht gerade in der Gunst des Einzelhandels steht. "Man merkte deutlich," so Geschäftsführer Dr. Thomas Wagner, "dass das Feld der Tischwäscheanbieter auf der Heimtextil sehr übersichtlich geworden ist - übrigens ganz im Gegensatz zum Angebot von Kissenhüllen, die fast auf jedem Stand, so auch bei uns, zu sehen waren." Alle gezeigten Themen fanden großen Anklang, im Vordergrund natürlich die "Bügelfreien". Überrascht war man von dem Interesse an dem Filzprogramm (waschbare Filz-Sets und -Läufer in zehn Farben) - eine Marklücke. Großes Interesse hätten auch die buntgewebten Tischdecken aus mercerisierten Baumwollgarnen gefunden: Diese Technik überrascht durch die Brillanz der Farben, die mit einer Stückmercerisage nicht annähernd zu erzielen ist. Obwohl man mit einem zweistelligen Auftragsplus abschließen konnte, beklagt Dr. Wagner, dass vor allem viele inländische Kunden überhaupt nicht zur Messe gekommen wären. Als erfreulich dagegen bezeichnet er die Neukundenaufträge und den Exportbereich.

Irisette-Quartett
Die Strategie der kooperativen Zusammenarbeit der Firmen Badenia Bettcomfort, OBB Oberbadische Bettfedernfabrik, Schultz Schlafkultur und H. Schulenburg sowie das gemeinsame Auftreten als Irisette-Quartett erwies sich für Thomas Bußkamp, Geschäftsführer von Badenia Bettcomfort als sehr richtig und habe sich im vergangenen Jahr nicht nur an der positiven Resonanz des Fachhandels, sondern auch an äußerst erfreulichen Umsatzentwicklungen gezeigt. Dazu habe nicht zuletzt auch das überzeugende Shop-in-Shop-Konzept beigetragen, das nach bereits einem Jahr auf eine stolze Bilanz von 50 Shops mit weiterhin steigender Tendenz blicken kann. Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen und einer spürbaren Entspannung in der Textilbranche könne sich nach Aussage von Bußkamp niemand ein Zurücklehnen erlauben, denn die Verknappung von Rohstoffen, die damit einhergehenden Preiserhöhungen sowie nicht zuletzt die Mehrwertsteuererhöhung würden neue Herausforderung darstellen. "Das Erschließen neuer, internationaler Beschaffungs- und Absatzmärkte", so Bußkamp, "wird deshalb - auch für mittelständische Unternehmen - immer wichtiger." Das Warenangebot Badenia-Trendline mit Bettwaren und Matratzen sowie die Schlafmöbel-Kollektion "Easy living" mit funktionalen Sesseln und Sofas hätten das Fachpublikum überzeugt. Leider wären die Besucherzahlen am Messe-Samstag merklich zurückgegangen. Deutlich spürbar war ebenfalls, dass vor allem inländische Fachhändler weniger als in den vergangenen Jahren die Messe frequentierten.

Wülfing
Mit dem Verlauf der Messe war man sehr zufrieden, obwohl sich eine leicht sinkende Kundenfrequenz im Vergleich zum Vorjahr feststellen ließ - vor allem bei inländischen Fachhandelskunden. Deutlich spürbar sei eine Tendenz hin zu hochwertigen Produkten, Qualitäten und Marken. So wurde die neu aufgebaute Premium-Marke "1885 by Dormisette" von den Kunden sehr positiv aufgenommen. Auch die zweite neu eingeführte Marke "Fresh by Dormisette" habe sich einer guten Resonanz erfreut. Der Fachhandel sei offen für Neues, so die Wülfing-Geschäftsleitung, man müsse ihm allerdings entsprechende Unterstützung in Form von attraktiven und verkaufsfördernden Maßnahmen bieten. Die Heimtextil wäre längst keine typische Ordermesse mehr. Nach wie vor ist sie aber eine einzigartige Bühne, auf der alle weltweit bedeutenden Partner von Industrie- und Handelsseite zusammen kommen. Nirgendwo sonst bekomme man einen derart kompakten Eindruck. Dass die Etablierung von Neuheiten im Markt Zeit benötigt, habe das letzte Jahr bestätigt. Das zur Heimtextil 2006 neu eingeführte Matratzenschutz-Programm "Dormisette Protect & Care" bringe nun ungefähr nach einem Jahr die gewünschten Ergebnisse. Positiv von den Kunden beurteilt wurde der gesamte Messeauftritt - mit neuem Firmenlogo, der neuen drei-Marken Strategie im Bereich der Bettwäsche-Kollektion und den Verkaufsunterlagen in einer attraktiven Optik.

Matheis Textilgruppe
Sehr zufrieden mit dem Messeergebnis zeigt sich auch die Matheis Textilgruppe, Stimmung und Ergebnisse wären außerordentlich gut gewesen. Das Unternehmen aus Eislingen ist zu dieser Saison mit einem neuen Auftritt in den Markt gestartet, der sehr positiv beurteilt wurde. Hierzu gehören neben dem Ausbau von modisch aktuellen Bettwäsche-Farbthemen eine neue Verpackung für die schlafgut-Markenkollektion in der Bettwäsche sowie ein modernisiertes Logo. Darüber hinaus startete man anlässlich der Messe mit diversen Maßnahmen für den POS, wie etwa geschmackvolle, neue Warenpräsenter und vieles mehr. "Wir konnten sogar auch schon einige sehr gute Abschlüsse direkt auf der Messe tätigen", so Gesamtvertriebsleiter Christian Reschke, "offensichtlich gibt es doch auch derzeit ein gewisses Umdenken im Markt hin zu mehr Anspruch ans einzelne Produkt. Dies veranlasst wohl eine ganze Anzahl von Kunden, wieder vermehrt bei innovativen Marken wie schlafgut, welche auch ein sich stetig verbesserndes Qualitätsniveau bieten können, zu kaufen. Der Preis alleine scheint Gott sei Dank nicht mehr bei ganz so vielen Kunden die erste Priorität bei der Kaufentscheidung zu besitzen." Aus diesem Grund sei es wohl auch gelungen, ein neues, qualitativ sehr hochwertiges Jersey-Elasthan-Spannbetttuch mit 5 Prozent Elasthan sehr gut zu platzieren.

Ibena
"Die Stimmung war insgesamt positiv, wobei die Kundenfrequenz - vor allem aus dem Inland - etwas geringer war als im Vorjahr", billanziert Inge Buß, Marketingleiterin, den Messeverlauf. Die Qualität der geführten Gespräche sowohl mit inländischen wie mit ausländischen Kunden sei sehr gut gewesen. Die Kollektionen, besonders die Lizenzen bugatti, s.oliver und Rosamunde Pilcher, hätten eine hervorragende Resonanz gefunden. Die neue Corddecke mit passenden Kissen wurde als Highlight in der Ibena-Deckenkollektion beurteilt. "Festzustellen bleibt", so Frau Buß, "dass die Heimtextil keine reine Ordermesse mehr ist. Die Besucher haben weniger Zeit, aber erwarten umso mehr eine Top-Performance der Aussteller."


Proflax Textilmanufaktur
Geschäftsführer Walter Bächle beurteilt die Stimmung der Kunden auf der Heimtextil positiv. Aufgrund der tendenziell guten Großwetterlage in der Wirtschaft erhofft er sich auch eine bessere Konsumlaune. Die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung wären in Frankfurt mental schon verarbeitet gewesen. Es sei sehr selektiv eingekauft worden - mehr denn je Themen bezogen. Für hochwertige und trendige Ware sei der Preis kein Handikap gewesen. Bedenklich stimmt ihn jedoch die weiter rückläufige Besucherzahl aus dem Inland. "Offensichtlich", so Bächle, "scheuen viele Fachhändler aus Kostengründen die Reise nach Frankfurt und ordern verstärkt auf den Regionalmessen. International haben wir neue Kunden gewonnen und interessante Abschlüsse tätigen können."


MZE
Auf einem 1.260 qm großen Gemeinschaftsstand war die Möbel-Zentral-Einkauf GmbH wieder mit vielen namhaften Lieferanten vertreten. Die geführten Gespräche und die getätigten Abschlüsse waren für fast alle Mitaussteller sehr erfolgreich. MZE konnte seinen Mitgliedern und Interessenten seine ganze Palette an Dienstleistungen und Konzepten präsentieren. "Im Unterschied zu einer Verbandsveranstaltung", so MZE-Geschäftsführer Rüdiger Gehse, "bietet jedoch die Heimtextil unseren Anschlusshäusern den Zusatznutzen, viele Produkte und Konzepte von diversen Herstellern oder Trendentwicklungen zu begutachten, so dass der investierte Zeit- und Geldaufwand noch mehr gerechtfertigt wird. Sicherlich ist im Bereich Betten ein Rückgang der Besucher festzustellen gewesen, wobei diese "Messeabstinenz" aus unserer Sicht jedoch nicht nachvollziehbar ist."


H.G. Hahn-Haustextilien
Man hatte den Eindruck, dass die Heimtextil in diesem Jahr eine deutlich rückläufige Tendenz nicht verbergen konnte. Das sei schon am ersten Tag deutlich geworden, als man als Aussteller ohne Stau zu gleicher Zeit die Hallen erreichen konnte und nennenswerte Besucherzahlen sich erst spät einstellten. Die großen und mittleren Handelsbetriebe seien wie immer vertreten gewesen, während der Fachhandel vielfach mit Abwesenheit glänzte. Die großen Ruhezonen erwiesen sich zwar als ganz angenehm, deuteten aber auch auf einen Rückgang der Aussteller hin.
aus Haustex 02/07 (Wirtschaft)