Möller & Förster baut Parkettbereich stetig aus - Irsa als Neulieferant

Das Profi-Profil entscheidet

Möller & Förster, ein alteingeführtes Großhandelshaus für Bodenbeläge mit Hauptsitz in Hamburg mit den im Objektgeschäft tätigen Tochterunternehmen König & Kritzmann und Kunze sowie etlichen Niederlassungen bundesweit gehört zu den führenden Unternehmen in der Branche. Nachdem sich der Laminatboden schnell zu einem wichtigen Pfeiler im Angebot entwickelt hatte, wurde vor zwei Jahren auch ein Parkettsortiment aufgebaut. Es hat heute im gesamten Holzsegment bereits einen Anteil von 10 %. Damit wächst auch der Bedarf an Verlegewerkstoffen und Zubehör. Bei Lacken, Ölen und Renigungsmitteln fiel jüngst die Entscheidung für die Irsa Lackfabrik, die damit ihren Vertriebsbereich in den äußersten Norden ausweitet.

Innerhalb der Unternehmensgruppe Möller & Förster, die ihren Anfang 1934 in Hamburg nahm, zunächst auch auf den Wirtschaftsraum Hamburg beschränkt blieb und heute mit etwa 700 Mitarbeitern nahezu im gesamten Bundesgebiet präsent ist, wurden in letzter Zeit Schwerpunkte verlagert. Sie haben zur Folge, dass die Bedeutung der Unternehmensgruppe im Objektgeschäft weiter gestärkt wird. Das Tochterunternehmen König & Kritzmann in Rosengarten/ Hamburg und Niederlassungen in Wuppertal und Essen, das als Händler des Raumausstatters, zugleich aber auch als Objekteur tätig war, hat sich in letzter Zeit verstärkt dem Objektgeschäft zugewendet. Der Geschäftsbereich Bodenbelagsgroßhandel ist daher in betriebsinterner Kooperation schwerpunktmäßig an Möller & Förster übergegangen. Abteilungsleiter für den Großhandel mit Bodenbelägen im Stammhaus Hamburg ist Thomas Steinker.

Neben der Sparte Bodenbeläge und Heimtextilien verfügt Möller & Förster über ein zweites wichtiges Standbein, den Baustoffhandel. In diesem Bereich ist das Unternehmen im norddeutschen Raum bis weit hinein nach Mecklenburg-Vorpommern aktiv, dort auch als Franchisenehmer für fünf von insgesamt sechs OBI-Märkten. Der Umsatz der gesamten Unternehmensgruppe in den drei Bereichen Baustoffhandel, OBI Bau- und Heimwerkermärkte sowie Bodenbeläge/Heimtextilien beläuft sich auf 300 Mio. DM, wobei sich diese Summe ziemlich exakt zu gleichen Teilen auf die drei Sparten verteilt.

Im Bereich Bodenbeläge offeriert Möller & Förster Produkte namhafter Hersteller, darunter seit Jahren und mit Erfolg auch im Objektgeschäft Amtico, Forbo, Freudenberg, Gerflor-Mipolam, Objectfloor, Anker, Girloon, Nordpfeil und bis zuletzt auch DLW-Armstrong. Als sich Nachfrage und Markt zu verlagern begannen, rückte zu Lasten der textilen und elastischen Bodenbeläge zunächst der Laminatbodenbelag vor, vertreten durch Produkte von Witex, Unilin und Hornitex. 1999 fiel die Entscheidung, das Bodenbelagssortiment um Parkett zu erweitern.

Entscheidungen für oder gegen einen Anbieter fallen bei Möller & Förster grundsätzlich unter einem Gesichtspunkt: Es muss gewährleistet sein, dass sich das jeweilige Unternehmen mit seiner Produkt- und Vertriebsphilosophie ausschließlich am professionellen Verarbeiter ausrichtet. Als Großhandelshaus, das sich als Lieferant für den Raumaustatter und zunehmend auch für den Parkettleger versteht, ist dies - bekräftigt der geschäftsführende M & F-Gesellschafter Andreas Seitz die Linie des Hauses - eine Selbstverständlichkeit. Nach diesem Prinzip wurde zunächst Höhns-Parkett ins Sortiment aufgenommen. Die Bedeutung, die diesem Schritt auf neues Terrain beigemessen wurde, schlug sich im personellen Zuwachs nieder: Birgit Meißner im Innendienst und Tobias Dehler im Außendienst besetzten zwei völlig neu geschaffene Positionen, die sie als gelernte Holzfachfrau bzw. Holzkaufmann mit Elan und Erfolg auszufüllen begannen.

Angebot und Leistung führten zu verstärkter Nachfrage. Im vorigen Jahr wurde der Parkettbereich um Massivparkett erweitert. Dazu wurde man sich mit der Parkettfabrik Anton Lorenz (Lopark) einig, die ebenfalls an ihrer Ausrichtung auf den Profi gemessen wurde. Als Trendprodukt folgte noch im selben Jahr Bambusparkett, bezogen von Durafloor Werner, einem Unternehmen, das eine eigene Produktionslinie in China unterhält. Die Holzfußböden wurden spontan angenommen; bei Möller & Förster gaben sich neben Stammkunden aus dem Raumausstatterhandwerk nun auch immer mehr Parkettleger und andere Vollhandwerker die Klinke in die Hand. Das Problem wird nicht darin gesehen, dass sich beispielsweise auch Maler an Parkett heranwagen; nur mit "Bodendeckern", die durch keinerlei handwerkliche Ausbildung qualifiziert sind, beschäftigt man sich nicht sehr intensiv, betonen Thomas Steinker und Tobias Dehler.

Erhebliche Umsatzzuwächse bis zu einem Volumen, das die erwähnten 10 % am gesamten Umsatz mit Holzprodukten ausmacht, signalisierten Möller & Förster Ende vorigen Jahres, dass jetzt an die gesamte Bandbreite des Parkettlegebedarfs gedacht werden musste. Als Klebstofflieferant war Henkel über die Schiene Bodenbeläge/ Raumausstatter automatisch auch in den Parkettbereich vorgedrungen. Nun folgten weitere Produkte, allen voran Sockel-leisten, die als kräftige Türöffner wirkten: Gleich im ersten Jahr erzielte Möller & Förster "mit der guten alten Sockel-leiste" allein im Zusammenhang mit Parkett (Laminatböden unberücksichtigt) einen Umsatz von 300.000 DM. Der Ausbau des Gesamtangebots an Zubehör setzte daraufhin Anfang 2001 mit Macht ein. Das war die Stunde der Entscheidung auch für Irsa. Wiederum gab die konsequente Ausrichtung auf das Handwerk den Ausschlag, wiederum wurde ein ausgesprochenes Profi-Sortiment gewählt. Irsa ist durch Möller & Förster ein ganzes Stück gen Norden vorgerückt.

Gemeinsam äußerten beide Unternehmen die Absicht, das Thema Reinigung und Pflege dem Handwerk nachdrücklich nahe zubringen. Pflegeprodukte kann man nicht "nur so nebenher mitnehmen", unterstrich Lilo Sallinger deren Bedeutung nicht nur als potentielle Umsatzbringer, sondern vor allem auch als professionelle Problemlöser.
aus Parkett Magazin 04/01 (Wirtschaft)