Holz-Handelstag der Hagebau in Göttingen mit positiver Bilanz

Bereich Holzhandel wächst

Mit einem um rund 15 % gestiegenen Außenumsatz hat der Bereich Holzhandel im letzten Jahr innerhalb der Hagebau den stärksten Zuwachs erzielt. Damit behauptet das Unternehmen seine Marktposition als Nummer 2 im bundesweiten Holzhandel. "Mit unserem zentralen Einkaufsvolumen von 1 Milliarde DM belegen wir sogar den ersten Platz im Handel mit Holz", erläuterte Hans-Joachim Hoewner, Geschäftsführer Warenmanagement, auf dem Holz-Handelstag der Hagebau in Göttingen.

Seit seiner Gründung vor drei Jahren ist der Bereich Holzhandel in der Hagebau stark gewachsen. Das zeigt sich nicht nur beim Umsatz, sondern auch bei der ständig steigenden Zahl der Holzhändler, die der Hagebau als Gesellschafter beitreten. Allein im vergangenen Jahr sind acht neue Händler hinzugekommen. "Damit hat sich die Zahl der Holzhändler in der Hagebau auf 51 Unternehmen mit 94 Standorten erhöht", sagte Bereichsleiter Michael Thürmer. Als Grund für das rasante Wachstum nennt er die drei Säulen der Hagebau - Einkauf, Dienstleistungen und Vertrieb - die die einzelnen Händler für ihre Unternehmen nutzen können. In der Soltauer Zentrale stünden allein im Bereich Holzhandel inzwischen 12 kompetente Ansprechpartner zur Verfügung, die die Gesellschafter aus dem Holzhandel unterstützen.

Wachtumschancen für den Holzhandel sieht Thürmer in den kommenden Jahren im Endverbrauchergeschäft. Er sieht vor allem bei Holzfachmärkten, die Vollsortimente auf entsprechend großen und kompetent ausgestatteten Flächen anbieten, gute Zukunftschancen. Voraussetzung hierfür ist jedoch die konsequente Ausrichtung auf den Konsumenten. Strategisches Ziel der Hagebau ist es, sich unter einer gemeinsamen Dachmarke für alle Vertriebsschienen mehr und mehr diesem Kundensegment zu öffnen. Hier setzt auch die neue Werbekampagne "Mach Dein Ding!" an. "Doch wir wollen keinen Einheitsbrei", betont Michael Baumgardt, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb. "Unsere Holzhändler sollen weiterhin als starke, regional eigenständige Unternehmen agieren."

Handwerkerhaus zum Anfassen

Ebenfalls große Wachstumschancen bieten die Spezialisierungspakete im Holzgroßhandel. Mit der Spezialisierung Holzbau Fachhandel unter der Leitung von Andreas Panzer ist im Bereich Holzhandel ein erfolgreicher Einstieg gelungen. Das Sortiment der Fachgruppe ist exakt auf die Zielgruppe Zimmerer und Holzbauer zugeschnitten und bietet den Mitgliedern zusätzliche Chancen zur Profilierung am Markt. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten lag auch im Jahr 2000 auf der Mitarbeiterschulung. Seit 1999 wurden von Panzer und seinem Team inzwischen drei Fortbildungen zum Holzbau Fachverkäufer und eine Fortbildung zum Holzbau Fachberater durchgeführt, die deutschlandweit einmalig sind. Die Teilnehmer werden dort nicht nur in den Anwendungen des modernen Holzbaus fit gemacht, sie lernen auch die Anforderungen der Zielgruppe genau kennen. Über 55 Mitarbeiter aus der Fachgruppe haben daran bereits teilgenommen.

Weitere Schwerpunkte bilden Dienstleistungen wie die gerade erfolgreich eingeführte Prüfung der Winddichtigkeit, ein Marketingpaket für die Handwerker sowie regionale PR-Kampagnen zu den Themen Dachaufstockung und Holzrahmenbau. Um die Ausstellungen im Holzhandel für Profis und Endkunden noch attraktiver zu gestalten, hat das Projektteam die so genannten Handwerker-Häuser entworfen und an bislang drei Stand-orten erprobt. "Damit wollen wir unseren Kunden die technischen Konstruktionsmöglichkeiten im Holzrahmenbau ganz praktisch anhand eingebauter Produkte vorführen", erklärt Projektleiter Panzer die Idee. Datenblätter, die mehr als 30 mögliche Konstruktionsvarianten und über 160 verschiedene Bauteile mit Beschreibung der Produkte und deren Anschlüsse, vom Dachfenster bis zur Elektroinstallation erklären, runden das Informationsangebot der Holzhändler für ihre Profikunden ab. Richtungsweisend an diesem Konzept ist, dass die Handwerker mit ihren Kunden die Ausstellungen besuchen. Hiermit unterstützen die Holzhändler in der Hagebau aktiv ihre Profikunden beim Verkauf.

Service für den Holzhandel

Im nächsten Jahr wird die Fachgruppe Holzbau weitere Dienstleistungen entwickeln: So sollen die Ausstellungen um einen Holzbau-Lehrpfad erweitert werden und die Konstruktionshilfen - heute ein ca. 60seitiges Kompendium mit technischen Unterlagen für den Zimmermann zum Thema Planung, Produkte und Bauteile - um einen Profi-Ordner ergänzt werden. Weitere Marketing-Aktionen sind geplant. Außerdem wird Anfang 2001 das nächste Spezialisierungspaket im Holzbereich an den Start gehen, um die Berufsgruppe der Tischler und Schreiner gezielt anzusprechen.

Unter der neuen Bezeichnung Service.Holz (sprich: Servicepunkt Holz) steht den Holzhändlern in der Soltauer Zentrale ein bewährtes Team zur Verfügung, das nicht nur den gemeinsamen Einkauf weiter ausbauen, sondern auch im Tagesgeschäft Tipps rund ums Holz geben wird.

E-Business: Holz im Netz

Geschäftsprozesse werden auch im Holzhandel verstärkt über das Internet abgewickelt. Dass die auf dem Holz-Handelstag der Hagebau anwesenden Holzhändler bestens für das Online-Geschäft gerüstet sind, zeigt eine Umfrage auf der Veranstaltung. "Wir haben festgestellt, dass bereits 75 % unserer Holzhändler über eine eigene Homepage verfügen und die gleiche Anzahl die organisatorischen Voraussetzung für E-Commerce erfüllen", stellte Thürmer fest. Um die vorhandenen Potenziale zu koordinieren, hat die Hagebau zusammen mit kompetenten Partnern die "Profi-Portal AG gegründet. Auf dem Branchen-Fachportal werden alle Prozesse im Baubereich zusammengeführt. Mit ihren über 90 Holzhandels-Standorten bundesweit hat die Hagebau bei der Logistik einen erheblichen strategischen Vorteil gegenüber anderen Anbietern.

Zukunft des Holzhandels

Welche emotionalen Aspekte neben dem technischen Fortschritt bei der Vermarktung von Produkten zu berücksichtigen sind, erläuterte Niels Blankschyn von dem Itzehoer Unternehmen Inefal: "Verkaufen Sie ihren Kunden Fenster und Türen als Kombination von Hightech und Lifestyle", forderte er die Hagebau-Holzhändler auf. Denn: "Sie sind an Gestaltungsmöglichkeiten, Funktionalität und Emotionalität kaum zu überbieten."
aus Parkett Magazin 01/01 (Wirtschaft)