Casa Salzburg

Freundliches Umfeld für intensive Gespräche

Salzburg/A - Anfang Februar veranstaltete Reed Exhibitions erneut die Casa Texbo/Casa Ambiente. Während die Messe im vergangenen Jahr eine deutliche Aufwärtstendenz zeigte, konnte in diesem Jahr zumindest aus Sicht der Haustextilindustrie lediglich von einer Stagnation geredet werden. Sowohl bei der Besucherzahl, die leicht rückläufig war, als auch bei den Ausstellern selbst. Erneut blieben wichtige einheimische Unternehmen aus der Branche der Messe fern.

Eigentlich müsste man bei der Salzburger Messe von einer Doppelveranstaltung sprechen, denn Reed kombinierte die Casa mit der Geschenkartikel-Messe Creativ Salzburg, wenn sich die beiden Messen auch nur an zwei Tagen der Woche überschnitten. Die Casa begann zwei Tage früher und endete einen Tag eher als die Creativ. Insgesamt beteiligten sich rund 400 Aussteller aus dem In- und Ausland und stellten ihre Produkte in zwölf Hallen aus. Nach Angaben des Veranstalters kamen an den fünf Messetagen knapp 15.100 Besucher, etwa 800 weniger als vor einem Jahr. Das letztjährige Ergebnis stellte allerdings auch einen Rekordwert dar. Reed bewertet die Besucherzahl deshalb auch als erfreulich und führt den Rückgang darauf zurück, dass im letzten Jahr in Salzburg das Mozartjahr und die Fußball-WM stattfanden.

Speziell zur Casa kamen rund 7.900 Besucher, nach etwa 8.400 im Vorjahr, entsprechend besuchten die Creativ mit einem Messetag weniger rund 7.200 Teilnehmer. Auf der Casa war deutlich zu spüren, dass die Geschenkartikelmesse der Casa mehr Lauf verschaffte, denn bis zum Beginn der Creativ war die Frequenz in den Hallen doch recht ruhig. Rund ein Drittel der Casa-Besucher kamen aus dem Ausland, wobei das größte Kontingent aus dem süddeutschen Raum stammte. "Das hat im Fall der Casa auch damit zu tun, dass sie weitum eine Alleinstellung genießt", stellte Gernot Blaikner fest, themenverantwortlicher Leiter des Geschäftsbereiches Messen bei Reed in Salzburg.

Im Haustextil-Segment fehlten in diesem Jahr einige Aussteller, die 2006 noch dabei waren, unter anderem Framsohn, Gollner, Egeria und im Bettwarensektor Hefel. Firmen wie Vossen, Fussenengger oder Kauffmann setzen bereits seit Jahren andere Prioritäten und gehen unter anderem zur Heimtextil. Dafür konnte die Messe bei den Matratzen einige Zugänge verzeichnen. Unter anderem gelang es Reed, Sembella nach drei Jahren Abstinenz wieder nach Salzburg zu locken. Und auch im Möbelbereich konnte die Messe den Zugang weiterer Unternehmen feiern: Hasag, Schwaighofer & Kirchtag, Schösswender, Skloib. Messeleiter Wilfried Antlinger war zufrieden: "All diese Aussteller sind dem Wunsch nach einer zentralen Fachmesse gefolgt, denn die Branchen-Fachmesse in Köln wird von den genannten Firmen immer kritischer gesehen und auch die Hausmessen werden zu wenig vom Fachhandel wahrgenommen."

Ein Punkt unterscheidet die Casa jedenfalls ganz erheblich von der Heimtextil und der Internationalen Möbelmesse. In Salzburg hat man nämlich wesentlich besser Gelegenheit, mit seinem Lieferanten beziehungsweise seinem Kunden in Ruhe zu sprechen als in Frankfurt. Dadurch, dass nicht so viele Besucher an den Ständen entlang strömen, können sich beide Seiten viel besser auf ein Gespräch einlassen. Wie ernst die anwesenden Aussteller die Messe nehmen, zeigen auch einige optisch sehr attraktive und aufwändig gestaltete Stände.

Und gastfreundlich ist die Casa allemal. Nicht nur, dass die Besucher auf den Ständen mit Speis' und Trank empfangen wurden, in der Halle 8, der so genannten Bel Etage der Stofflieferanten, wartete jeden Morgen ein gratis Frühstückkaffee auf die Besucher und mittags auf Einladung der Casa-Aussteller und der Reed Exhibitions ein Buffet samt Getränken.

Die Befragung der Messebesucher hat sehr positive Bewertungen erbracht. Rund 85 Prozent der befragten Fachbesucher zeigten sich mit dem Gebotenen sehr zufrieden, und drei Viertel erklärten, auch 2008 wiederkommen zu wollen. Ganz vorne beim Interesse rangierten die Themenbereiche Bodenbeläge/Parkette (35 Prozent bei Mehrfachnennung), Möbel- und Dekostoffe (31 Prozent), Haus- und Heimtextilien (28 Prozent).
aus Haustex 03/07 (Wirtschaft)