25 Jahre MZE

Geburtstagsparty im Messe-Ambiente


Weimar/Neufahrn - Zu den diesjährigen Partnertagen hatte MZE am 11./12. Mai wie schon im Vorjahr nach Weimar eingeladen; an einen "Standort ziemlich in der Mitte Deutschlands". Das wiederum mit einer eigenen Angebotsmesse verbundene Treffen des Verbandes Möbel-Zentral-Einkauf mit Mitgliedern - die meisten aus Anschlusshäusern der so genannten "Mondscheinschiene" - stand unter einem besonderen Stern: MZE beging sein 25-jähriges Bestehen. Mehr als 600 Gäste feierten mit; Vertreter der dem Verband angehörenden insgesamt 540 Anschlusshäuser und der Lieferanten. Mit einer Schweigeminute gedachten sie des verstorbenen MZE-Gründers, Dr. Richard Gehse. Langjährige Mitgliedschaft im MZE - von 25 bis 20 Jahre - wurde mit der Verleihung von Urkunden gewürdigt. Höhepunkt der stimmungsvollen Geburtstagparty war ein Feuerwerk.

Letztlich wurde die Stimmung auf der Veranstaltung sowohl beim Handel als auch auf Industrieseite trotz verhaltener Zahlen in 2010 mit "gut" bezeichnet. Das lag nach MZE-Ansicht vor allem in dem Bewusstsein begründet, dass der zur Zeit bemerkbare Strukturwandel so neu nicht ist und eigentlich schon immer stattfand und manche Faktoren "pro Mittelstand" und nicht "pro Gigantismus" deuten. Optimistisch die Aussage von Geschäftsführer Rüdiger Gehse: Die Perspektiven seien weder für viele einzelne MZE-Mitglieder noch für den Verband schlecht, der bei gleich bleibender Entwicklung in diesem Jahr vielleicht noch sein 600. Mitglied begrüßen könne, was gegenüber 2005 eine Steigerung von einem Fünftel bedeute.

Um den Stellenwert der Veranstaltung im Event-Center Neue Weimarhalle ins rechte Licht zu rücken: De facto war die traditionelle Frühjahrstagung der MZE-Mitgliedsgruppen Top aktiv und Top exklusiv aus dem Bereich Schlafen über alle Warengruppen hinweg wie erstmals im Vorjahr geschehen zur Verbandsmesse erweitert und in den Rahmen von Partnertagen integriert worden. Anwesend waren alle MZE-Dienstleister und das MZE-Beraterteam; insofern konnten sich die Händler nicht nur über Produkte, sondern genauso zu MZE-Handelskonzepten sowie Marketing- und Werbeideen informieren.

Partnertage als Branchen-Treff

Dem Jubiläum gemäß fielen die Partnertage diesmal eine Nummer größer aus. Auf zirka 3.000 qm waren 130 Firmen als Aussteller vertreten (im Vorjahr 102); davon präsentierten nahezu 100 Firmen Produkte rund ums Schlafen. Was insofern nachvollziehbar ist, weil die Warengruppe "Schlafen" den am stärksten wachsenden Unternehmensbereich bei MZE ausmacht, der mit über 200 Mitgliedern in dem Handelssegment "eine der ersten Adressen in Deutschland" darstellt. Ihnen machten im Rahmen der MZE-Messe ein Gutteil der deutschen Branchenvertreter ihre Aufwartung: Hersteller von Schlafsystemen, Matratzen, Unterfederungen, Wasserbetten, Lagerungshilfen, Bettwaren, Bett- und Frottierwäsche sowie von Accessoires. Hervorzuheben sind jene, die sich in Kooperation mit MZE an der Profilierung der auf mittleres bis höheres Preisniveau ausgerichteten neutralisierten Eigenmarken von MZE beteiligen. Bezüglich IPNOmed, der Hausmarke für ergonomische Kompetenz, sind das z.B. die Firmen Erich Werkmeister sowie Groll. Aus diesem Segment generieren MZE-Anschlusshäuser nach Verbandsangaben bis zu 66 Prozent der einschlägigen Umsätze.

Sortimentsübergreifend kommen in den Warengruppen Bettwaren, Lagerungshilfen, orthopädische Kopfkissen, Bettwäsche und Frottier die Eigenmarken IPNOmed und KenoKent zum Tragen; letztgenannte steht für "ästhetisches Design". In der Reihe der Lieferanten für die Eigenmarke stehen hier Spessartraum und Traumina für faser- bzw. daunengefüllte Betten, Stendebach für spezielle Kissensortimente und Lagerungshilfen, Bettwäsche von Elegante, Kissen und Kleinteile von Momm, Bettlaken von Kneer oder Frottier von Egeria. Als neue Gesichter u. a. auf den MZE-Partnertagen als Aussteller: Centa-Star, Graser, Heike Schlafkomfort und Freyja Schlafsysteme.

Zukunft gemeinsam gestalten

"Gemeinsam einkaufen ist die Basis - gemeinsam verkaufen ist die Zukunft!" Mit diesem Leitsatz ist der Möbel-Zentral-Einkaufsverband in sein Jubiläumsjahr gestartet; er war auch Credo für die Partnertage und die in Weimar vorgestellte Marketing-Offensive für 2010. Diese umfasst Mailings, Event-Vorschläge wie Beratertage mit Liegemessung oder Modenschauen beim Händler mit der KenoKent-Warenpalette unter dem Motto "Mit dem richtigen Bett ist alles möglich" bis hin zu Marketingmaßnahmen, die vom Werbe- und Hausvideo bis zu KenoKent-Accessoires in Form von Stofftragetaschen und Socken mit Logo-Aufdruck reichen.

Im Vollsortiment wurde eine Sonderausstellung mit dem Thema "Sortimentsabrundung nach unten" gezeigt. Ein Extra-Vortrag dazu wollte vermitteln, dass 90 Prozent der Deutschen kontinuierlich weniger frei verfügbares Einkommen haben. Für den Umstand solle man sich auch als mittelständischer Einrichter "sensibilisieren"; auch wenn es weiterhin Ziel bleibe, höherwertig zu verkaufen. Man dürfe vor Realitäten nicht die Augen verschließen und "muss sein Sortiment nach unten abrunden."

Online-Perspektiven

In Weimar stand neben den Themen "Mehrwert durch Zusatzverkäufe" oder "Zielgruppe Best Agers" abermals das Thema "virtuelle Bettenwelt", sprich Online-Shops in Rede; vor dem Hintergrund, dass 2009 mit einschlägigen Einzelhandelswaren 900 Mill. Euro im Netz umgesetzt wurden. Online-Einkauf beim Fachhandel habe sich unbestritten als richtiges Medium erwiesen, Angebote der Industrie schnell nutzbar zu machen für den eigenen Umsatz. Dergestalt hat MZE neuerlich die Initiative ergriffen und ein Projekt entwickelt, das auf der viel beschworenen Gemeinsamkeit basiert. Es soll unter "bettenscout.de" (geschützt) als GmbH & Co. KG mit Start-Termin 1. Oktober betrieben werden. Gesellschafter sind die MZE-Mitglieder, von denen jeder ein bis drei Anteile erwerben kann. Deklariert als "Initiative zur Unterstützung des stationären Handels", soll dabei den eigenen Angeboten einschließlich MZE-Hausmarken keine Konkurrenz gemacht werden, stattdessen jeweils aktuelle Erzeugnis-Highlights - "im besten Fall der Verkauf von Testsiegern" - das Geschäft ausmachen.
Im Dialog von Händlern und Herstellern über die Partnertage wurde einmal mehr das "vernünftige" Preis-Leistungsverhältnis thematisiert.

Nach diesem Kriterium würden gerade in Krisenzeiten alle Kaufentscheidungen hinterfragt. Auch hinsichtlich Messebeteiligung werde dem Kosten-Nutzen-Verhältnis besondere Bedeutung beigemessen, sowohl seitens Anbieter als auch Abnehmer. Der These, dass unter diesem Aspekt die Verbandsmessen gegenüber den sonstigen Branchenmessen an Bedeutung gewinnen, mochte dem Vernehmen nach ein Gutteil der Aussteller unter dem Gesichtspunkt der Neukundengewinnung nicht zustimmen.
aus Haustex 06/10 (Marketing)