Plyquet baut Stützpunkte in Deutschland auf

Im Focus: Händlernetz für Teka Parkett

Seit zehn Jahren produziert die indonesische Tanjung-Gruppe Mehrschicht- und Massivparkett. Die Produkte haben sich unter der Bezeichnung Teka Parquet weltweit Stammkunden erworben, die immer mehr zur internationalen "Teka-Familie" zusammenwachsen. Für Dipl.-Holzwirt Michael Lucas, Geschäftsführer von Plyquet Holzimport in Bremen, ist das "die beste Bestätigung für überzeugende Produktqualität und Kundennähe".

Für 2004 hat sich Plyquet eine neue Zielmarke gesetzt: Nachdem die Märkte in Skandinavien und Südeuropa erfolgreich entwickelt werden konnten, soll nun in Deutschland stärker "nachgesetzt" werden. In den meisten europäischen Ländern arbeitet PlyQuet mit Großhändlern bzw. Herstellern mit Großhändlerfunktion zusammen. In Deutschland soll neben die Großhandelsschiene ein Stützpunkthändlernetz treten. Gegenwärtig nehme der deutschsprachige Markt zwischen 10 und 15 % der insgesamt ca. 3,5 Mio qm Teka Parkett auf, die Plyquet jährlich in Europa absetze, berichtet Michael Lucas. 300.000 qm waren das im vergangenen Jahr - 600.000 qm, so meint Michael Lucas, müssten zu erzielen sein. 2003 wurde das Lager in Bremerhaven auf bis zu 150.000 qm Parkett erweitert. Damit sind die Voraussetzungen für zuverlässige Lieferfähigkeit gegeben. Ferner erhält Mirjam Böhm, die für Deutschland zuständige Ansprechpartnerin im Innendienst, mit Karsten Leuker nun personelle Verstärkung im Außendienst. Lager und Logistik sind darauf ausgerichtet, über Deutschland hinaus ganz Europa zu beliefern, wobei Plyquet Deutschland von einer Niederlassung in Spanien unterstützt wird.

Drehscheibe zwischen Indonesien und Europa

Plyquet hat eine Drehscheiben-Funktion: Nach Indonesien gelangen Rohmaterial und Maschinen, die von Plyquet großenteils in Deutschland für die holzverarbeitenden Tanjung-Produktionen eingekauft werden; umgekehrt nimmt PlyQuet aus Indonesien das Teka Parkett, Sperrholz, Bauteile für die Möbelindustrie und Leimholz ab und vertreibt sie in Europa. Der Aktionsradius von PlyQuet als Vertriebsgesellschaft reicht von Norwegen bis zur Türkei. Kontakte, die Europa nicht tangieren, werden an die Tanjung-Zentrale nach Jakarta weitergereicht.

Das Produktangebot bei Teka umfasst Zweischichtparkett, ferner ein differenziertes, vielgestaltiges Angebot an dreischichtigem Parkett einschließlich einer dreischichtig aufgebauten Diele. Darüber hinaus bieten Design- und Tafelparkett interessante Gestaltungsmöglichkeiten.

Insgesamt summiert sich das Teka-Sortiment zu mehr als 1.400 Positionen. Erweitert wird der Kernbereich mit Spezial- und Exklusivprodukten. Darüber hinaus wird auch Sonderwünschen ein Spielraum eingeräumt.

80 % des Parketts kommt nach Europa

Die familiengeführte Tanjung-Gruppe ist in der Stahlproduktion, der Teppichproduktion, der Förderung und dem Vertrieb von Mineralwasser und in der Gastronomie aktiv. Am Anfang stand der Rundholzexport, dem seit 1979 der Aufbau einer holzverarbeitenden Industrie im eigenen Lande folgte. Diese umfasst drei Produktionsstätten für Sperrholz und Blockware, für Leisten, Leimholz und Möbelteile sowie für Parkett. Die Parkettproduktion wurde vor zehn Jahren mit der 1994 entstandenen Tanjung Kreasi Parquet Industry (TKPI) mit Verwaltungssitz in Jakarta und Werk in Pingit (Zentral-Java) konstituiert. Aus dieser Produktionsstätte kommt der Löwenanteil des Teka Parketts. Exklusivprodukte, die einen hohen Anteil an Manufaktur-Arbeit erfordern, werden daneben in dem auf Möbelbauteile spezialisierten Werk gefertigt. Neben der Produktion von Spezialartikeln, dient das Tanjung-Sperrholzwerk als Zulieferer für die Parkettproduktion.

Die Jahresproduktion des Parkettwerkes ist auf rund 4,5 Mio. qm ausgelegt. Die Anlagen sind zumeist aus Deutschland importiert. Von den insgesamt rund 4.000 Beschäftigten in den holzverarbeitenden Betrieben der Tanjung-Gruppe arbeitet etwa die Hälfte in der Parkettproduktion. Das Lohnniveau erlaubt Handarbeit. So entstehen Teka-Highlights, wie die Eichedielen mit handbehauener Oberfläche ("Antique" und "Trinity"), die durch 56 Hände gehen, oder das aufwändig von Hand gelegte Tafelparkett-Programm ("Teka Wood-Design").

In der Produktion haben europäische und amerikanische Hölzer wie Eiche, Buche, Esche, europäische Kirsche, sibirische Lärche, kanadischer Ahorn, Black Cherry oder Roteiche ihren Platz neben Tropenhölzern wie Jatoba, Doussie/Afzelia und Iroko/Kambala sowie den südasiatischen Exoten Merbau, Kempas und Bangkirai und den aus Plantagenanbau gewonnen Arten Hevea, Mindi, Surian, Teak und Palisander. Der hohe Tropenholz-Anteil bei Teka Parkett macht es zu einem begehrten Produkt in Südeuropa. Bemerkenswert: Der in Deutschland abgesetzte Anteil von Parkett aus Tropenhölzern liegt bei Teka mit bis zu 30 % außergewöhnlich hoch. Noch bemerkenswerter allerdings ist für Plyquet die Beobachtung, dass sich Eiche - vor kurzem noch der Ladenhüter schlechthin - zur Nr. 1 entwickelt hat.

Von den jährlich 4,5 Mio. qm Parkett der Tanjung-Gruppe gelangen über Plyquet rund 80 % auf den europäischen Markt. Den zweiten Platz belegen mit 15 % die USA, wo dem Expansionsbestreben mit der Gründung einer nationalen Vertriebsniederlassung Nachdruck verliehen wurde. Die restlichen 5 % verteilen sich auf weltweite Kunden von Nahost bis Südamerika.
aus Parkett Magazin 02/04 (Wirtschaft)