Parkettmesse Austria in Wien

Treffpunkt Parkett in Hübners Kursalon

Die Parkettmesse Austria scheint sich zu etablieren. Trotz zeitlicher Nähe zur Bau in München kamen über 700 Fachbesucher zu diesem eintägigen Ereignis nach Wien. Auch diesmal ließ die Veranstaltung keinen Zweifel daran, dass es weitergehen wird: Als Termin für die dritte Parkettmesse Austria ist bereits der 25. Januar 2008 festgelegt.

Mit dem Interesse wächst der Raumbedarf. Im Vorjahr mit weniger als 20 Ausstellern in zwei Sälen gestartet, aber schon damals vielversprechend, bot die Messe jetzt bereits 24 Aussteller in drei Sälen auf. Weitere Interessenten werden nicht allzu lange überlegen dürfen. Denn: Auch der zusätzliche vierte Saal, der 2008 hinzukommen wird, ist nicht unbegrenzt aufnahmefähig. Ein Grund, sich nach einer anderen Lokalität umzusehen? Werner Labner, mit der Durchführung der Parkettmesse Austria beauftragt, weiß offenbar, was er an "Hübner's Kursalon" hat: Das Messe untypische Ambiente des Veranstaltungsorts am Ring, im Herzen von Wien, ist der besonderen Atmosphäre äußerst dienlich.

In bester Laune vereint, bedauerten einige Aussteller und Besucher indes, dass ein Tag eigentlich zu wenig sei für den Aufwand und für den Anlass. Aber die Österreicher entschieden pragmatisch: Ein Messetag zwingt zur Konzentration, und danach winkt ein ganzes Wochenende in Wien... Jedenfalls soll es vorerst keinen zweiten Tag geben. 2008 soll dafür das Rahmenprogramm, für das den Besuchern diesmal nicht viel Zeit blieb, auf eine zentrale Podiumsdiskussion reduziert werden.

Noch ist die Parkettmesse Austria im wesentlichen ein österreichisches Ereignis. Die meisten Besucher kamen aus Wien sowie aus Niederösterreich und dem Burgenland, dem weiteren Umkreis also. Grenzüberschreitende Werbung wird in Zukunft dafür sorgen müssen, dass verstärktes Interesse auch in den angrenzenden Ländern wie Ungarn, Slowakei und Slowenien geweckt wird.

Thematisch beherrscht wurde die Messe weniger von Produktneuheiten und dem - für die österreichische Parkettindustrie durchweg sehr guten - Geschäftsverlauf 2006, als von der Rohstoffverknappung und der Preisentwicklung. "Wir kämpfen um jeden Kubikmeter" brachte Georg Stöckl die Schwierigkeiten aller Parketthersteller auf den Punkt. Verschiedenste Ursachen wirken derzeit zusammen: Zunehmend restriktivere Kontroll- und Schutzmaßnahmen in Drittweltländern, die Tropenhölzer liefern, Engpässe in den Sägewerken in Osteuropa, der geringere Einschlag in Mitteleuropa aufgrund des extrem milden Winters und der steigende Bedarf von Holz für Heizzwecke.

Viele Aussteller zeigten sich mit dem Messeergebnis zufrieden. Oliver Junghans, Exportleiter bei Boen Deutschland, führte dies auf den besonderen Charakter der Messe zurück: "Sie ist keine Prestigeveranstaltung, sondern ein familiärer Branchentreff."

Folgende Parketthersteller, Hersteller von Klebstoffen, Lacken und Ölen sowie Geräte- und Werkzeughersteller waren in Wien vertreten: Admonter, Ardex, Bauwerk/Kährs, Bawart, Boen, Bona Kemi, Lägler, Festool, Hamberger/Haro, Intex, Janser, Listone Giodano/Traum Raum Klune, Mafi, Mapei, Murexin, Rewa, Schachermayer, Scheucher/Steirer Parkett, Stöckl, Tilo, Trotec, Uzin, Wakol und Weitzer.

Inge Hagemann

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Angebote für den "Hausgebrauch"

Die meisten der Aussteller der Parkettmesse Austria waren vorher bereits auf der Domotex und/oder auf der Bau. Während dort Export und Großhandel im Vordergrund standen, ging es in Wien im wesentlichen um den heimischen Markt und um das verlegende Handwerk. Soweit Produktneuheiten bereits in Hannover oder München vorgestellt wurden, wird auf die entsprechenden Messeberichte in diesem Heft verwiesen. Darüber hinaus hatte die Parkettmesse in Wien aber auch "ihre" Produkte, also Angebote für den "Hausgebrauch" zu bieten.

Bawart, Hersteller von Massivparkett und Anbieter von Mehrschichtparkett, präsentierte "brandneue" Verkaufsunterlagen für ein umfangreiches Zweischichtparkett-Programm, mit dem das Vorarlberger Unternehmen in diesem Jahr in die Offensive gehen will.

Margaritelli nutzte die Messe, um landesweit weitere Partner für das Konzept der Listone-Giordano-Studios bzw. Listone-Giordano-Shops zu gewinnen.

Bauwerk/Kährs stellte die Neuentwicklung Monopark vor. Daneben bot sich für den neuen Geschäftsführer von Bauwerk/Kährs in Österreich, Dr. Wilhelm Jörg, die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme zu österreichischen Kunden.

PIOS: In seiner neuen Funktion als geschäftsführender Gesellschafter der PIOS Handels- und Beteiligungsgesellschaft stellte Josef Schwaiger den Parkettschleif-Roboter Weasel von Janser vor. Die PIOS GmbH ist eine Neugründung, die sich der Markteinführung besonderer Produkte annimmt.

Weitzer Parkett zeigte in Wien sein Zweischichtparkett Wave, das bereits auf der Domotex großes Interesse hervorrief.

Hamberger: Aufmerksam registriert wurde die Entscheidung von Hamberger, die Produktbezeichnung Laminatparkett zugunsten von Laminatböden aufzugeben. Der entsprechend aktualisierte Werbeprospekt wurde auf der Messe bereits verteilt.

Mafi: Reges Interesse fand in Wien ein zweischichtiges Thermoholz-Parkett von Mafi. Der Langstab hat eine Gesamtdicke von 10 mm und eine Nutzschichtdicke von 4 mm.

Stöckl hat sein Zweischichtparkett Actis erweitert. Mit Actis Marina steht jetzt ein Stab für den Einsatz im Bad- und Wellnessbereich zur Verfügung.

Tilo: Bei Tilo standen die Naturboden-Studios im Mittelpunkt des Interesses. Bisher gibt es in Österreich knapp 20 dieser hochwertigen Shops, im laufenden Jahr soll sich ihre Zahl möglichst verdoppeln.
aus Parkett Magazin 01/07 (Wirtschaft)