Roggemann: "Wir wollen gemeinsam mit unseren gewerblichen Kunden wachsen"

Holzgroßhändler mit eigenen Ausstellungshäusern

Der Inbegriff des norddeutschen Holzgroßhändlers ist die Bremer Unternehmensgruppe Roggemann. Geschäftsführer Jürgen Roggemann kümmert sich als GD Holz-Vorstand nicht nur um die Belange seiner Branche, sondern hat gemeinsam mit seinen Mitarbeitern mit großem Engagement sowie immer wieder neuen Ideen sein Unternehmen zu einem der größten deutschen Holzhändler ausgebaut. Als Erste in ihrer Branche haben die Norddeutschen große Ausstellungen eingerichtet, wo Endverbraucher, in der Regel Kunden der Roggemann-Partner, beraten werden. Damit unterstreicht Roggemann seine Zielsetzung, nämlich "gemeinsam mit den gewerblichen Kunden zu wachsen".

Mit dem Satz "Reine Beratung. Verkauf nur an Handwerk, Handel, Industrie!" macht Holzgroßhändler Roggemann auf der Internetseite und am Eingang seiner Ausstellungshäuser unmissverständlich deutlich, worum es geht: Handwerks- oder Handelspartner können ihren Privatkunden oder Architekten - im Idealfall mit einer Besucherkarte - einen Besuch in den Ausstellungshäusern der Roggemann-Gruppe ermöglichen. Dort berät man sie im Sinne des Handwerks, auf dessen Empfehlung drei Viertel der Ausstellungsbesucher kommen.

Neues Ausstellungshaus in Lüneburg

Ende der 90er Jahre hatte Roggemann sein erstes Ausstellungshaus errichtet, die jüngsten wurden im August 2006 in Ellerbek und im Dezember 2006 in Lüneburg eröffnet. Heute hat die Unternehmensgruppe an fünf ihrer acht Standorte solche Ausstellungshäuser aufgestellt, in denen in erster Linie Türen, Böden und "Holz im Garten"-Produkte gezeigt werden. Jede Ausstellung ist speziell auf die Wünsche der Kunden vor Ort ausgerichtet.

Jedes der Ausstellungshäuser ist mit zwei Fachberatern besetzt, die neben der Beratung u.a. auch für die Angebotserstellung zuständig sind. Angebote gehen ausschließlich an Händler oder Handwerker, die Abschlussquote liegt bei über 60 Prozent. Täglich sind die Ausstellungshäuser gut besucht, an jedem ersten Sonntag im Monat ist Schautag, bei Frank & Timmann in Ellerbek sogar jeden Sonntag. Marketingleiterin Wibke Freese setzt beim regionalen Marketing für die Ausstellungen auf anspruchsvolle Endverbraucher: "Wir suchen Kunden, die ein ähnliches Profil haben wie wir selbst. Ausschlaggebend ist, dass dieses Klientel nicht das günstigste, sondern das beste Angebot verlangt."

Parkett und Laminatböden mit stabilen Zuwächsen

Parkett und Laminatfußböden sind bei Roggemann noch nicht sehr lange im Programm, nehmen aber bereits jetzt einen großen Teil an Ausstellungsflächen in Anspruch. "Bei Parkett gehören wir noch nicht zu den Großen, sind so aber beweglicher und kundenorientierter als andere", stellt Jürgen Roggemann fest. Vor ungefähr drei Jahren hatte die Unternehmensgruppe angefangen, ihr Bodenbelags-Sortiment kontinuierlich zu erweitern. Dabei hatte Roggemann zunächst seinen traditionellen Kunden, den Tischler, im Blick. Nach nur kurzer Zeit wurden die Bemühungen verstärkt auf Maler und Raumausstatter sowie Parkett- und Bodenleger ausgedehnt. Allein in Bremen beschäftigt Roggemann neun Außendienstmitarbeiter, die sich um die Handwerks- und Handelskunden vor Ort kümmern.

Das Engagement für Holzböden zeigt erste Erfolge. Dank der Zuwächse bei Fußböden hat sich das Geschäftsfeld Holz & Innenausbau 2006 besonders gut entwickelt. Für Parkett und Laminat berichtet Jennifer Lammers, Ein- und Verkaufsleiterin des Bereichs Bodenbeläge am Standort in Bremen, von einem zweistelligen Wachstum im vergangenen Jahr.

Parkett und Massivdielen haben heute am Fußboden-Umsatz einen Anteil von 60 %. Korkböden, Linoleumböden sowie OSB-Böden bringen weitere 10 %. Für ein Drittel des Umsatzes, aber ungefähr die Hälfte der verkauften Quadratmeter, stehen Laminatböden. Hier bieten die Norddeutschen ihren Handels- und Handwerkskunden über 50 Dekore von Kronoflooring und sowie das hochwertige Alloc-Sortiment, damit sie sich deutlich von ihrer Konkurrenz, den Baumärkten, abheben können.

Abgerundetes Parkettsortiment

Grundsätzlich wird in den einzelnen Roggemann-Standorten entschieden, welche Produkte ins Sortiment genommen werden. Jedes Handelshaus der Roggemann-Gruppe hat seinen eigenen Einkauf, der allerdings eng mit den anderen Filialen zusammenarbeitet. Hauptparkettlieferant ist Weitzer Parkett. Mit dem österreichischen Parketthersteller hat Roggemann einen umfassenden Gebietsschutz und Exklusivität vereinbart. "Weitzer ist zwar keine Marke, die der Endverbraucher kennt", erklärt Jennifer Lammers, "aber unsere Handwerkskunden schwören auf die Weitzer-Produkte." Deshalb wird nicht nur in Bremen das komplette Weitzer-Sortiment, das von Zweischicht- über Dreischichtparkett bis zu massiven Holzböden reicht, angeboten.

Ein weiterer Lieferant ist Hamberger. Aus Rosenheim kommen Mehrschichtparkette mit Deckschichten aus Exotenhölzern, Zweischicht-Stäbe, Toscana-Stäbe sowie die Spezialitäten der Parkettmanufaktur, die der Roggemann-Standort Harsum im Programm hat. Landhaus- und Massivholzdielen bezieht Roggemann von Berthold und Terhürne.

In den nächsten Jahren sehen die Bremer neben dem steigenden Interesse an Massivdielen vor allem auch bei Zweischichtparkett gutes Wachstumspotenzial. Außerdem könnte der High End-Bereich noch bedeutender werden. Erste Kooperationen, beispielsweise mit Sanitärgroßhändlern zum Thema "Holz im Bad", befinden sich bereits in der Umsetzung.

Wachstum im Handelsgeschäft

Die Forcierung des Handels-Geschäfts steht bei Roggemann in den nächsten Jahren an vorderster Stelle - auch mit Parkett. Die Vermarktung an Wiederverkäufer hat bereits 2006 überproportional zugenommen. Wichtig ist dem Firmenchef, dass man "gemeinsam mit den gewerblichen Kunden qualitativ und nicht um jeden Preis wächst". Die Gruppe will dazu ihre bestehenden Filialen weiter ausbauen. Der Schwerpunkt bleibt dabei im Norden der Republik. Bis vor einigen Jahren war Niemberg in der Nähe von Halle der südlichste Standort der Roggemann-Gruppe. 2003 kam mit Georgensgmünd nahe Nürnberg eine weitere Filiale hinzu. Das dortige Lager dient auch als Zwischenlager für Handelsgeschäfte südlich des Mains.

Für einen Großhändler wie Roggemann sind Lagerhaltung und Logistik entscheidende Kriterien im Wettbewerb. Insgesamt verfügt die Firmengruppe über eine Lagerkapazität von 290.000 qm. Allein das Stammhaus in Bremen hat ein Lager in einer Größenordnung von 90.000 qm, davon 40.000 qm überdachte Fläche. Zusätzlich zu den Lagern an den acht Standorten stehen Roggemann noch zollfreie Hafenlager zur Verfügung, die insbesondere bei den Importen des Unternehmens hilfreich sind.

In der Regel werden die Partnerunternehmen zwei Mal in der Woche mit Holzprodukten beliefert. Wer will, kann seine Ware aber auch selbst abholen. Speziell Bodenleger gehören zu dieser Gruppe, aber auch die Zahl der werkstattlosen Tischler hat zugenommen, berichtet Roggemann.


Roggemann in Kürze

Holzimport Enno Roggemann
Ahrensstr. 4
28197 Bremen

Tel: 0421-51 85-0
Fax: 0421-51 85-51
www.roggemann.de
email@enno-roggemann-bremen.de

Unternehmensprofil: Holzgroßhandel mit acht Niederlassungen
Mitarbeiter: 400
Standorte: Bremen, Lüneburg, Harsum, Ellerbek (Frank & Timmann), Coesfeld (Sperrholz Koch), Georgensgmünd, Niemberg und Basdorf/Wandlitz
Zielgruppen: Fachhandel, Handwerk
Lagerfläche: 290.000 qm
Ausstellungshäuser: Ellerbek, Harsum, Basdorf, Bremen, Lüneburg
aus Parkett Magazin 01/07 (Wirtschaft)