Waldilla - eine neuartige Massivholzdiele mit fließenden Konturen

"Die Natur bestimmt die Optik"

Wer das Besondere sucht, ist bei der Herrmann Holztechnik in Hipstedt an der richtigen Stelle. Das kleine Industrieunternehmen hat eine neuartige Massivholzdiele entwickelt: "Wir nehmen den Baum, wie er gewachsen ist. Dadurch ist die Natur das bestimmende Element", erklärt Holz-Ingenieur Dieter Herrmann das Prinzip. Fließende Formen, die sich an dem Wuchsverlauf des Baumes orientieren, sind genauso Bestandteil der Böden "made in Germany" wie gut sichtbare Äste und auffällige Spiegel.

Drei Jahrzehnte ist es her, dass Waldemar Herrmann ein kleines Sägewerk in Hipstedt im Landkreis Rotenburg an der Wümme übernommen hat. Bereits nach kurzer Zeit nahm der gelernte Holztechniker auch den Bereich Oberflächenbeschichtung mit ins Programm. Heute arbeitet der Industriebetrieb in erster Linie als Lohnunternehmen für Hobelwerke. Diese lassen ihre Profilbretter, aber auch Dielen und Leisten, auf den selbst entwickelten Beschichtungsanlagen in Hipstedt ölen, wachsen oder lackieren.

Idee: Natürliches Dielenformat

Daneben ist Waldemar Herrmann ein "Hölzerner" geblieben und hat seine Leidenschaft an die jüngere Generation weiter gegeben: So hat Sohn Dieter Herrmann die neuartige 21 mm-Massivholzdiele "Waldilla" entwickelt, die sich durch fließende Konturen auszeichnet. Die großformatigen Waldilla-Massivdielen werden passgenau für jeden Raum gefertigt - Individualität und die Natürlichkeit des hochwertigen Holzbodens stehen bei Herrmann Holztechnik an erster Stelle.

Zunächst muss die unbesäumte Ware eingescannt werden, um sie digital zu erfassen. Vor dem Rechner wird dann entschieden, wie das Brett am Besten abgelängt werden kann und welche Form die Diele erhalten soll - je nachdem, wie die Fasern verlaufen, wo besonders schöne Äste sind oder ob möglicherweise eine Fäule herauszutrennen ist. In einem nächsten Schritt wird die Nachbar-Diele ausgewählt, die mit ihren Konturen genau zu der vorigen Diele passt. So entsteht der Boden zunächst am Rechner, passgenau für den gewünschten Raum.

Erst dann geht es von der digitalen in die reale Welt - zu einem norddeutschen Unternehmen, das die Dielen in Lohnfertigung für Herrmann produziert. Dort werden die im CAD-Programm erfassten Daten an eine CNC-Maschine übertragen. Die Anlage besäumt die Bretter entsprechend der Vorgaben und fräst Nut und Feder. Bei der späteren Verlegung müssen die nummerierten Dielen der Reihenfolge nach verlegt und dann verschraubt, genagelt oder geklebt werden.

Das Herstellungsverfahren bietet eine ganze Reihe von Gestaltungsvarianten. Neben einer Kombination aus verschiedenen Holzarten können auch Logos oder andere Motive in den Boden eingearbeitet werden. Außerdem lassen sich die Konturen der Dielen durch eingelegte Adern betonen. Zudem können durch eine geschickte Linienführung schon bei der Planung natürliche Laufwege o.ä. festgelegt werden. In den nächsten Wochen will die Herrmann Holztechnik die ersten Böden verlegen, entsprechende Gespräche seien bereits gelaufen. "Und dann wird es richtig losgehen", ist sich Dieter Herrmann sicher. Für das Jahr 2007 plant er, monatlich rund 800 qm Waldilla-Böden herzustellen und abzusetzen - mit Hilfe kompetenter Partner im Handel und unter Architekten. Außerdem will Herrmann von Beginn an auch auf den Export setzen. Insbesondere auf dem russischen Markt sieht er großes Potenzial, das über einen zuverlässigen Partner vor Ort erschlossen werden soll.


Herrmann in Kürze

Waldemar Herrmann
Holztechnik
Bahnhofstr. 14
D-27432 Hipstedt
Tel. 04768/352
www.waldilla.eu

Geschäftsfelder: Vertrieb und Produktion von Waldilla-Böden, Lohnbeschichtung von Paneelen, Holzdielen und Leisten für Hobelwerke
Mitarbeiter: 5
aus Parkett Magazin 01/07 (Wirtschaft)