EUCA European Carpet-Importers Association e.V.

EUCA Branchenabend: Brauchen wir eine Herbstmesse?


Ein Thema bewegt die Importeure derzeit, wie kaum ein anderes: Die Domotex 2007 war für viele ein Dämpfer nach einem sehr erfolgreichen letzten Quartal 2006. Da passte der erste EUCA-Branchenabend Ende Februar perfekt in den Terminkalender. In einer nie da gewesenen Anzahl trafen sich die Orientteppich-Importeure, um über die Notwendigkeit einer Herbstmesse zu sprechen. Sehr schnell kippte aber die Diskussion in eine andere Richtung. Intensiv und zum Teil auch sehr emotional tauschte die Versammlung ihre Negativerfahrungen von der diesjährigen Domotex aus.

Vor allem zwei Probleme ließen die Köpfe rot werden: Die sogenannten "Koffer-Inder" und die Gemeinschaftsstände der Produzenten aus den Ursprungsländern. Jeder Anwesende konnte aus Hannover berichten, dass Vertreter von Herstellern auf ihren Messestand kamen, um Kunden auf ihre Ware aufmerksam zu machen. Oft warteten diese auf den Gängen mit einem Koffer voller Teppichmuster und versuchten so ins Geschäft zu kommen. Die Importeure sind sich einig, dass die Messeleitung der Domotex hier streng durchgreifen und solche Vertreter von der Messe verweisen müsse.

Auch die Gemeinschaftsstände aus den Ursprungsländern machen den europäischen Importeuren das Leben schwer. Die Produzenten gehen immer öfter die Kunden der Importeure direkt an und geben diesen scheinbar bessere Preise. Zwar wurde das Problem in der weiteren Diskussion relativiert "Wer Zölle, Transport- und Kapitalkosten mit einrechnet sieht recht schnell, dass es sich doch lohnt, den Importeur als Dienstleister in Anspruch zu nehmen." Glücklich ist aber niemand mit der Entwicklung, dass die Zahl der Aussteller aus den Ursprungsländern weiter wächst.

Dem Thema Herbstmesse will man sich auf einem weiteren Brachenabend zuwenden. Denn auch wenn das eigentliche Thema des Abends nicht im Mittelpunkt stand - bei EUCA sieht man eine eigene Herbstmesse mit eigenen Teilnahmebedingungen als mögliche Lösung der größten Probleme. Die Finanzierung könne über eine parallele Reduzierung der Standgrößen in Hannover gesichert werden, hieß es.
aus Carpet Magazin 02/07 (Wirtschaft)