Bundesfachgruppe der Bodenleger im ZVPF zu Gast in Krommenie/Niederlande

"Linoleum in knalligen Farben ist ein Lifestyleprodukt"

Die Reise zu Linoleumhersteller Forbo ins niederländische Krommenie hat sich für die Bundesfachgruppe der Bodenleger im Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik (ZVPF) auf jeden Fall gelohnt. Bundesfachgruppenleiter Karsten Krause nutzte die Gelegenheit, um aktuelle Probleme aus der Praxis mit den Forbo-Verantwortlichen und den Bodenlegern zu diskutieren.

Das Werk von Forbo Flooring im niederländischen Krommenie beeindruckte die Besucher der Bundesfachgruppe der Bodenleger im ZVPF. Auf einer Fläche von rund 32 Hektar arbeiten 700 Mitarbeiter, der weltweit 5.800 beschäftigten Mitarbeiter. Besonders spannend waren die Einblicke in die Linoleumproduktion. Hier konnte man die Kalandrierung der Beläge nachvollziehen, die anschließend in 25 Meter hohen Trockenkammern 2 bis 3 Wochen reifen. Beeindruckend war auch das neue vollautomatisierte Lager, in dem bis zu 40.000 Rollen verpackt auf den Versand warten.

In der Diskussion beantworteten Bernhard Grewing, Leiter der Anwendungstechnik Objekt, Jens Puda, Marketing Manager Objekt und Jutta Prib, Verkaufsleiterin neue Bundesländer alle Fragen. Karsten Krause sah sich in der Pflicht, Fragen und Probleme bei Verlegungen in den Innungen an die Mitglieder zu kommunizieren. Krause wollte wissen, ob die Farbpigmente in dem Linoleum genauso natürlich sind, wie die übrigen Belagsbestandteile. Jens Puda musste zwar einräumen, dass die Pigmente naturidentisch sprich chemisch sind. Puda stellte aber klar: "Wären die Farbstoffe natürlich, wären sie deutlich giftiger." Außerdem zeige die Auszeichnung mit dem unabhängigen Nature Plus-Siegel, wie unbedenklich die Beläge seien.

Reinigungs-Experte Lothar Berger wünschte sich konkretere Reinigungs- und Pflegeanleitungen. "Ich möchte wissen, welche Maschine und welches Pad ich einsetzen soll." Berhard Grewing stimmte dem zu und versprach, die Bauschlussreinigung mit Leben zu füllen. Der stellvertrende Bundesfachgruppenleiter Manfred Krapp merkte an, dass Linoleum gerade mit knalligen Farben in Küchen ein Lifestyleprodukt sei. "Das wird viel zu wenig kommunziert." Man müsse überlegen, wo man noch Flächen für Lino herbekomme und da seien auch kleinere Flächen interessant.

Karsten Krause begründete sein Informationsbedürfnis: "Ich möchte das Image der Beläge auch nach der Verlegung im Augen behalten. Auf diese Weise kann man als Bodenleger auch im After-Sales-Service Umsatz generieren." Krause dankte Grewing, Puda und Prib für die Gastfreundschaft und für die Bereitschaft, auch zukünftig für Fragen zur Verfügung zu stehen.
aus FussbodenTechnik 03/07 (Wirtschaft)