Anker wächst 2013 gegen den allgemeinen Markttrend

Die fabelhafte Welt der Anker-Farben

Anker wird 2013 seinen Umsatz steigern und wieder Gewinne machen. Zu verdanken haben das die Dürener ihrem guten Ruf, ihren Produkte sowie kontinuierlich verlässlicher Vertriebsarbeit im Markt. Dies wollen die Verantwortlichen weiter pflegen und ausbauen und setzen in Zukunft mit neuer Marken- und Kollektionsstrategie auf eine emotionalere Vermarktung - flankiert von einer immens breiten Farbauswahl, Qualitätsprodukten wie Perlon Rips sowie hoher Lieferzuverlässigkeit.

Anker wird 2013 nicht nur mehr umsetzen als 2012 und wieder die 50 Mio. EUR-Umsatzhürde nehmen. Die Dürener sind auch zurück in der Gewinnzone. Diese gute Nachricht konnten der Geschäftsführende Gesellschafter Markus Schoeller, die beiden Geschäftsführer Erwin Landherr und Gerd Hoffe sowie Karlheinz Werker, Leiter Nachhaltige Unternehmensentwicklung, auf der Jahrespressekonferenz verkünden.

Dass Unternehmen Umsätze steigern und Gewinne erzielen, ist nichts Ungewöhnliches; es ist sogar zwingend notwendig. Doch für die Teppichbodenbranche im Allgemeinen und Anker im Speziellen sind es sehr positive Nachrichten. Musste der traditionsreiche Weber - man produziert im rheinischen Düren bereits seit rund 160 Jahren textile Bodenbeläge - im vergangenen Jahr noch rote Zahlen schreiben und verkraften, dass die Umsätze auf 49 Mio. EUR sanken. 2011 war auch nicht leichter. Für 2013 ist man aber sicher, ein mittleres, einstelliges Umsatzplus einfahren zu können.

Der Aufwärtstrend habe sich seit dem vierten Quartal 2012 stetig fortgesetzt, sagte Vertriebsgeschäftsführer Landherr. "Auftragsbestand und -eingang sind nie höher gewesen als momentan." Ursache sei auch der Nachholbedarf am Bau. Tufting- und Webbereich gleichermaßen profitieren vom Aufschwung.

In großen Objekten und in der Luft erfolgreich

Vor allem das Objektgeschäft in Deutschland, mit 60 % vom Gesamtumsatz immer noch wichtigstes Standbein des Webspezialisten, sowie die Luftfahrtsparte tragen die positive Geschäftsentwicklung. Im Unterschied zum vergangenen Jahr war Anker 2013 erfolgreicher bei der Akquise von Großobjekten. Von denen präsentierte Landherr eine große Auswahl: vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über Hauptniederlassungen zahlreicher großer Versicherungen bis zur neuen Mercedes Benz-Vertriebszentrale. Das Geschäft mit den kleineren Objekten bis 1.000m lief 2013 hingegen nicht so gut.

Aber egal ob groß oder klein: Anker macht seit geraumer Zeit die Erfahrung, dass Teppichboden vor allem dann den Zuschlag im Objekt erhalte, wenn er spezielle Zusatzfunktionen mitbringt, die für den Auftraggeber oder Nutzer einen Mehrwert bedeuten. Dazu gehören Akustik-, Klima- und Doppelbodenlösungen.

Die Dürener können auch zunehmend ihre Fliesen erfolgreich vermarkten. Hier nimmt der Außendienst in Ballungsgebieten einen regelrechten Trend zur Modularität des textilen Belags wahr. Anker sieht sich im Fliesensegment mit dem im Frühjahr übernommenen Rückenbeschichter Pikumag gut aufgestellt. Seitdem muss man die Beschichtung nicht mehr außer Haus geben, sondern kann auch eine bitumenfreie Rückenbeschichtung für alle textile Beläge im Portfolio selbst machen.

Das Aviation-Segment, einmal als absolute Nische gestartet, ist heute für Anker wichtiger denn je und trägt bereits bis zu 27 % zum Jahresumsatz bei. Es ist das einzige globale Geschäftsfeld der Dürener. 80 % des Umsatzes werden hier außerhalb der EU erwirtschaftet.

Es handele sich um ein reines Key Account-Geschäft, bei dem mehr und mehr Fluggesellschaften auf die solution-dyed Polyamid-Produkte von Anker setzten. Denn die sind 500 g/m leichter als die bislang mehrheitlich eingesetzte Wollware. Und weniger Gewicht bedeutet weniger Kerosinverbrauch und geringere Kosten.

Die Anker-Geschäftsführung verspricht sich derart viel vom Luftfahrtgeschäft, das vor allem in Asien enorm wächst, dass man kurz vor der Gründung einer Tochter-Gesellschaft in Baharain stehe, berichtete Markus Schoeller. Nach viel, teils sehr zäher Vertriebsarbeit habe man jetzt den Fuß auch im chinesischen und US-amerikanischen Markt und dort jeweils erste Aufträge akquiriert. Den eigenen Erfolg über den Wolken führt Geschäftsführer Landherr auch zurück auf das große Know how von Anker im Objektgeschäft - sowohl was die Vertriebsarbeit angehe als auch die hohe Qualität und Haltbarkeit der Ware. Hier habe man vorhandene Synergien zwischen beiden Bereichen erfolgreich ausbauen können.

Schlechter als zuvor entwickelt haben sich hingegen der Export und das Industriegeschäft. Die Absätze im Ausland - ohne Airlines - belaufen sich auf 13 bis 15 % des Jahresumsatzes. Im Industriegeschäft versorgt Anker unter anderem die Zulieferer der Automobilindustrie mit Meterware für Automatten.

Die Marke soll emotionaler werden

Etwas Sorgen bereitet auch der Großhandel, mit dem Anker etwas weniger als die Hälfte seiner Umsätze in Deutschland erzielt. In dieser Vertriebsstufe habe man nicht wachsen können. Das liege vor allem daran, dass 2013 weniger kleine Objekte - 300 bis 1.000 m - gewonnen wurden. Diese wickeln die Dürener dreistufig ab. Auf der anderen Seite sei man in den vergangenen 12 Monaten äußerst erfolgreich gewesen bei Großobjekten, die eher direkt beliefert werden. Nach wie vor bekennt sich das Führungsteam von Anker aber zum Großhandel als zentralem Vertriebspartner.

Auch für 2014 sieht sich Anker auf Erfolgskurs. Man wäre enttäuscht, wenn man im kommenden Jahr weniger umsetzen würde als 2013. Dieser Optimismus beruht in erster Linie auf zwei Faktoren: der Emotionalisierung der Marke Anker durch einen moderneren Auftritt - angefangen mit dem Klassiker Perlon Rips - und neuen, auf die unterschiedlichen Zielgruppen genau abgestimmten Produkten und Kollektionen.

Umfragen unter den eigenen Mitarbeitern und bei Architekten haben ergeben, dass Anker für Qualität, Zuverlässigkeit, Tradition sowie kreatives und innovatives Design steht. Modernität und Emotionen werden eher weniger mit der Marke verbunden. Das soll sich ändern, wobei man immer darauf achtet, glaubwürdig, ernsthaft und produktorientiert zu sein.

Ein erster Schritt wurde Anfang des Jahres getan mit der Einführung der Kollektion Perlon Rips LCS, die den Web-Klassiker - das erfolgreichste Produkt aus dem Hause Anker - mit dem Farbsystem und -reichtum Le Corbusiers verbindet. Die 63 unverwechselbaren Farben harmonieren ausnahmslos untereinander und sprechen vor allem Architekten und Planer an. Sie sollen deren Kreativität für Boden- und Raumgestaltung befeuern. Das Motto dieser Kollektion lautet: "Farbe drückt Leben aus".

Perlon Rips in 36 neuen Farben

Und Leben ist untrennbar verbunden mit Emotionen. Diese will Anker für sich und seine Produkte wecken mit der neuen Markenstrategie. Die gilt auch für die überarbeitete Perlon Rips-Kollektion. Das älteste Produkt von Anker wurde vor fast 64 Jahren entwickelt und seitdem auf mehr als 20 Mio. m Fläche verlegt. Es ist jetzt mit 36 neuen Farben bestückt worden, die besonders emotional und spannungsvoll inszeniert werden. Jede trägt einen eigenen Namen und eine kurze, fein- und hintersinnige sowie positive Beschreibung. Beispielsweise "Sunny Sunflowers - Ein sonnengelbes Feld mit der typischen Perlon Rips-Melange. Verändert nicht das Wetter, aber vielleicht die Stimmung."

"Die neue Kollektion Perlon Rips soll einfach Lust machen auf kreative Bodengestaltung mit Objekt-Teppichboden. Wir möchten unsere Kunden mit diesen neuen Farben und der besonderen Inszenierung anregen und inspirieren", erklärte Geschäftsführer Gerd Hoffe und fügte hinzu: "Wir richten Perlon Rips auf Emotionen aus."

Anfang 2014 erweitert Anker zudem sein Angebot an Teppichböden mit Spezialfunktion: Die Kollektion Care Concept für das Segment Gesundheitswesen wartet auf mit einer Weltneuheit. Die solution-dyed Bahnenware ist absolut flüssigkeitsdicht und zudem PVC-frei. Erreicht wird das durch das System EVA-Fluid-Stop, das über drei Jahre beim Tochterunternehmen Pikumag entwickelt wurde. Mit ihm können alle Anker-Produkte ausgerüstet werden. Der Teppichboden lässt sich desinfizieren. Weder in den Rücken noch in den darunter liegenden Estrich können Flüssigkeiten eindringen und dort Gerüche verursachen.

Nicht mehr ganz so viele Neuheiten

Ebenso neu sind die Kollektionen Kashmir und Taurus Color, die um neue Farben ergänzt wurden. Kashmir ist ein kompakter, besonders voluminöser, hochfloriger und dichter Web-Teppichboden mit einem satten Poleinsatzgewicht von 2.500 g/m. Er strahlt eine seidig-matt schimmernde, textile Oberfläche aus, die mit Licht und Schatten spielt.

Taurus Color bietet mit Taurus Rips Color und Taurus Kontur Color zwei attraktive Webschlingen. Eine farbenfrohe, imposante und moderne Farbpalette schafft viel Raum für kreative Bodengestaltung.

Obwohl das zusammengenommen auch schon wieder vier neue Kollektionen sind, ändert Anker neben der Marken- auch seine Kollektionsstrategie. "In der Vergangenheit haben wir derart viele Kollektion in den Markt gebracht, dass wir uns teilweise selbst überholt haben", sagte Hoffe. Das soll sich in Zukunft ändern. Man werde dosierter Neuheiten lancieren und erfolgreiche Produkte wie beispielsweise die Meisterstücke oder die Konzepte Six Pack I und II stärker vertriebstechnisch unterstützen.

Auch die Art der Präsentation werde sich ändern. So gibt es die neue Perlon Rips neben einer Kollektionskarte sowie einem Prospekt auch erstmals in der so genannten Minikarte, die Produktmuster mit den drei möglichen Rückenkonstruktionen kompakt und anschaulich präsentiert.

Damit bietet Anker für den Klassiker nicht nur neue, moderne Farben, sondern auch zeitgemäße und den unterschiedlichen Kundengruppen Architekten, Entscheider, Verarbeiter und Großhändler flexibel angepasste Beratungsmittel. Vor allem mit der neuen Minikarte erhofft sich die Vertriebsmannschaft einen Platz im Materialschrank der Architekten, in dem es stets eng ist.


Anker Daten und Fakten


Anker-Teppichboden Gebr. Schoeller GmbH & Co. KG
Zollhausstraße 112
52353 Düren
Tel.: 02421/8 04-0
Fax: 02421/8 04-200
anker@anker-dueren.de
anker-teppichboden.de

Geschäftsführender Gesellschafter: Markus Schoeller
Geschäftsführung: Gerd Hoffe (Technik, Entwicklung, Marketing), Erwin Landherr (Vertrieb,Finanzen)
Vertriebsleiter Deutschland: Martin Wallmann
Exportleiter: Filip Geldhof
Leiter Nachhaltige Unternehmensentwicklung: Karlheinz Werker
Anwendungstechnik: Aribert Arbeiter

Gründungsjahr: 1854
Mitarbeiter: 261
Außendienst: 29, davon 4 Key Accounter in den Bereichen Hotel, Healthcare, Großobjekte und Großhandel
Umsatz 2012: 49 Mio. EUR
aus BTH Heimtex 12/13 (Wirtschaft)